Würzige Suppen: Beyond Ramen ist die erste vegane Ramen-Bar Berlins
In der Rosa-Luxemburg-Straße wechseln die Restaurants und Gastrokonzepte fast genauso schnell wie die Mode in den umliegenden Schaufenstern. Während uns die neuesten Herbsttrends eher kalt lassen, freuen wir uns umso mehr über einen Laden, der bei kühleren Temperaturen genau das Richtige bietet: heiße Ramen. Und jetzt kommt's: Alle Gerichte sind hier rein vegan. Beyond Ramen ist damit nach eigener Aussage die erste hundertprozentige vegane Ramen-Bar in Europa. Diese Aussage haben wir zwar nicht überprüft, die japanischen Suppen dafür aber umso genauer.
In dem ehemaligen Laden von The Good Bank, zwischen Brammibal's und KoRo Cafégelegen, wurden die vertikalen Gewächshäuser mit kleinen Hockern, viel Holz und orangenen Tischen ausgetauscht. Zum Start picken wir uns ein paar Starter von der Karte, darunter das Karaage, also japanisches Fried Chicken, das seit einiger Zeit einen kleinen Siegeszug durch Berlin feiert. Die vegane Variante mit mariniertem Seitan ist butterweich und macht mit Mayo und Krautsalat Lust auf mehr.
Deshalb greifen wir auch bei den Gyozas zu, die super knusprig und toll gewürzt sind. Grüner wird's mit dem jungen Brokkoli mit Nori-Flocken, den wir genüsslich in Wasabi-Creme dippen. Zugegeben: Wir könnten uns hier auch ausschließlich an den Vorspeisen satt essen. Für das nächste Mal fest im Blick haben wir die Yakitori-Spieße und die "Deli Leaves", Spinatblätter mit Trüffelcreme. Oh yes!
Nur auf die kleinen Bites zu setzen, empfehlen wir euch trotzdem nicht. Dafür sind wir zu begeistert von den eigentlichen Stars: den sechs veganen Ramen. Es gibt die Klassiker wie "Tonkotsu", die in diesem Fall aber alle ohne Fleisch auskommen. Der Schweinebauch, auch Chashu genannt, wird etwa mit veganen Alternativen ersetzt. Die Brühen erhalten ihren Geschmack durch Gemüse, Miso, Kombu (Seetang) und Sojasauce.
Wir entscheiden uns für die "Tan Tan" mit einer leicht sämigen und cremigen Gemüsebrühe aus Miso und Sesam, in der neben Nudeln auch Pak Choi, Mais und Soja-Hack schwimmen. Ohne Brühe kommt die "Bolognese" aus, eine Art trockene Ramen. In unserer Schüssel tummeln sich die langen Weizennudeln mit Tofu-Hack, eingelegten Sprossen, Sesamöl und Noriblättern. Hätten wir auf einem der Hocker gesessen, uns hätte es mit großer Wahrscheinlichkeit heruntergehauen, denn beide Varianten haben uns mit einem super würzigen Geschmack mehr als überzeugt.
Für experimentierfreudigere Ramen-Fans werden hier auch Varianten mit Würfeln aus Tempura und Tofu, scharfem Kimchi oder Curry-Brühen kredenzt. Bei so viel Umami schaffen die Drinks einen geschmacklichen Ausgleich. Wer es richtig süß mag, sollte "Erina's Kiss" mit Erdbeerpüree und Basilikumsamen probieren. Wer Erfrischung sucht, wird mit einem Artischocken-Eistee mit frischer Minze happy.
Nach japanischer Tradition könnt ihr natürlich auch die leckeren Tees, zum Beispiel aus geröstetem Reistee und einem Pandan-Blatt, sippen oder mindestens genauso traditionell auf "Kirin Ichiban", ein japanisches Bier, setzen. Und wenn wir schon von Traditionen sprechen, bringt uns das zu einem eindeutigen Fazit: Beyond Ramen schafft es, die klassischen Suppen in vegane Gerichte zu verwandeln, bei denen weder Textur noch der Geschmack zu kurz kommen.
ALLES INFOS ZU BEYOND RAMEN AUF EINEN BLICK
Unbedingt probiere: Tan Tan Ramen und Ramen im Tonkotsu Style.
Veggie: Alle Gerichte sind vegan.
Besonderheit des Ladens: Der erste rein vegane Ramen-Laden in Berlin.
Mit wem gehst du hin: mit allen, die sich gerne von veganem Essen überraschen lassen wollen.
Für Fans vom: Hako Ramen, Morimori Ramen und Tsu Tsu
Preise: Vorspeisen 5,50 Euro, alle Ramen 15 Euro, Homemade Drinks 5,50 Euro
Beyond Ramen | Rosa-Luxemburg-Strasse 5, 10178 Berlin | Sonntag bis Donnerstag: 12–22.30 Uhr, Freitag & Samstag: 12–23.30 Uhr | Mehr Info