Vom Beet auf den Teller: 11 Restaurants & Cafés mit eigenem Anbau
Das Farm-to-table-Konzept legt den Fokus auf saisonale und möglichst lokale Lebensmittel. Einige Restaurants gehen jetzt noch einen Schritt weiter: Was hier auf den Tellern landet, kommt zu keinem kleinen Teil aus eigenem Anbau.
Ob das Hochbeet des Prinzessinnengarten Kollektivs in Neukölln, der Dachgarten auf der Alten Münze, das vertikalen Gewächshaus von Infarm oder der Spreewalder Acker auf der Michelberger Farm: frischer und nachhaltiger kann Anbau kaum sein – und das schmeckt man. Euch läuft schon das Wasser im Mund zusammen? Dann aufgepasst: In den folgenden Restaurants kommen nicht nur Kräuter, sondern teilweise ganze Gerichte ausschließlich mit Zutaten aus eigenem Anbau auf den Tisch.
1 Im Michelberger wie bei guten Freund*innen essen und trinken
Im Michelberger fühlt es sich immer an, als wäre man bei guten Freund*innen zu Gast. Sei es zum Brunchen, Mittagessen (lecker, regional und sehr vielfältig), zum Dinner im Restaurant oder einfach nur auf einen von den Barkeeper*innen selbst kreierten Drink an der Bar. Im Sommer sitzt es sich wunderbar und überdacht im Innenhof. Ob mit oder ohne hauseigenes Kokoswasser, das übrigens fantastisch schmeckt, ist euch überlassen. Es besteht aber immer eine große Chance, dass das Gemüse frisch von der hoteleigenen Michelberger Farm im Spreewald kommt. Haben wir euch überzeugt?
2 Zwischen Pflanzen Kaffee trinken im The Greens
Das The Greens, die kleine Café-Oase von Marie und Christian, befindet sich mitten im ehemaligen Münzprägewerk der Alten Münze. Zwischen Monstera, Sukkulenten und anderen Zimmerpflanzen isst man hier leckeres Bananenbrot, schlürft an gelben, grünen und pinken Lattes oder kommt in der Mittagspause her – das Lunch-Angebot wechselt wöchentlich. Das Allerbeste: Fast alle Pflanzen, die den Laden verschönern, könnt ihr kaufen und mit nach Hause nehmen! Marie betreibt außerdem den Gemeinschaftsgarten der Alten Münze und will möglichst viel mit dem Obst, Gemüse und den Kräutern aus dem Münzgarten kochen.
3 In brandenburgischer Idylle bei Gaia Gerichte aus dem Gemüsegarten essen Geschlossen
Im Großen Garten, nahe dem ruhigen Ortskern von Gerswalde, 1,5 Autostunden nördlich von Berlin, dort, wo einst ein Palmengarten war, ist die Küche von Gaia eingezogen: Je nach Saison wachsen hier bunte Beete, Wildkräuter und frische Salate, die am Wochenende in wechselnden Gerichten mitten im Grünen serviert werden. Auch für die leckeren Naturweine lohnt sich die Fahrt in die Uckermark. Hier trifft das hippe, kulinarische Berlin auf fruchtbaren brandenburgischen Boden.
4 Bunte Gartenküche aus den eigenen Beeten im Gartencafé
Im Gemeinschaftsgarten Prinzessinnengarten Kollektiv in Neukölln wird nicht nur eine bunte Vielfalt an Gemüse und Kräuter angebaut, sondern auch direkt zu leckeren Gerichten verarbeitet. Man schmeckt es einfach, dass die Zutaten frisch aus dem Hochbeet stammen oder die Kräuter auf der Pizza kurz vorher noch den Kopf in die Sonne gestreckt haben. Euren Tee könnt ihr hier selbst pflücken. Auch Kaffee wird serviert. Zum Lunch wird gibt es vegetarische Gerichte und frischen Kuchen, den man mitten im Grünen verspeisen kann. Die Gewinne fließen komplett in das Kollektiv – bei dem ihr übrigens auch mitgärtnern könnt.
Barrierefreier Zugang mit einer Rampe
5 Das Essen der Zukunft bei Good Bank
"Vertical Farming" ist das Stichwort: Erst beim zweiten Hinschauen erkennt man, was hier bei Good Bank schlummert. Salätchen wachsen hier in wändefüllenden Vitrinen leise vor sich hin. Die landen dann mit vielen gesunden, frischen und leckeren Zutaten in der Schüssel: mit braunem Reis, Süßkartoffeln, Hummus, aber auch Fleischesser werden fündig. Ein innovatives Konzept und gutem Essen, das auch in kleinen Portionen satt macht.
6 Saisonale italienische Küche mit eigenen Kräutern im Café Botanico
In Rixdorf gibt es den einzigen Garten in der Berliner Innenstadt mit Bio-Zertifizierung. Ganzjährig werden hier über 200 essbare Pflanzen mit den verrücktesten Namen angebaut, geerntet und im Café Botanico zu saisonaler, traditionell italienischer Küche verarbeitet. Der Schwerpunkt liegt auf Wildkräutern und so endet hier jeder Schluck Kräuterlimo und jeder Bissen Wildgemüse in einer Raterunde darüber, was wohl drin sein mag. Pasta, Salate und Getränke sind so lecker, dass man sich im Anschluss fest vornimmt, noch am selben Tag mit dem Gärtnern anzufangen. Sehr cool: Das Café Botanico bietet regelmäßig eine Wildkräutergartenführung an, die circa eine Stunde dauert und 10 Euro pro Person kostet. Die Termine könnt ihr hier checken.
Barrierefreiheit: Über Seiteneingang auch mit Rollstuhl zugänglich. Bei Bedarf bitte das Personal ansprechen.
7 Naturwein und saisonale Gerichte im Otto Berlin
Im Otto werden die Begriffe regional, traditionell und handwerklich zum Leben erweckt und zelebriert. Auf der Karte stehen wechselnde Gerichte, die das Beste der Saison und der Felder Brandenburgs auf den Tisch bringen. Dort wird im Fermentationslabor in der Schorfheide selbst gepflückt, gesammelt und fermentiert. Egal ob Lunch oder Dinner: Nie fehlen darf ein gutes Sauerteigbrot mit Koji-Butter mit passendem Naturwein. Wenn alle Plätze im kleinen Restaurant in der Oderberger Straße besetzt sind, könnt ihr euch eingeweckte Leckereien von Otto's Pantry mit nach Hause nehmen.
8 Kuchen essen und Salat ernten bei Grünes Café & Hofladen
Der Name ist Programm: Das Grüne Café & Hofladen findet ihr in einem riesigen Gewächshaus, in dem würzige Kräuter, knackige Salate sowie saisonales Obst und Gemüse selbst angebaut und geerntet werden können. Sehr cool: Die Beete sind so gestaltet, dass sogar Rollstuhlfahrer*innen problemlos mitgärtnern können. Nach getaner Arbeit kann man sich leckeren Kaffee, selbstgemachte Kuchen oder Eis von Gimme Gelato gönnen und im Hofladen zwischen Eingewecktem, Marmeladen und Kräuterölen von regionalen Manufakturen stöbern. Hier geht man mit vollem Magen und noch vollerem Einkaufskorb nach Hause.
9 Deutsche Küche auf hohem Niveau in der Speisekneipe TISK
In der Speisekneipe TISK gibt es erstklassige einheimische Küche. Ihr könnt am geschwungenen Tresen mit Blick in die Küche oder an rustikalen Holztischen sitzen. Die Atmosphäre im TISK erinnert eher an Eckkneipe, die Gerichte an Fine Dining. Da wollen wir Platz nehmen und einen Broiler mit Kartoffelpüree und Gemüse essen, das von Frühling bis Spätsommer von der TISK Farm eineinhalb Stunden südwestlich von Berlin kommt. Die überschüssige Ernte kann übrigens marktfrisch im Restaurant abgeholt werden.
10 Jüdische Rezepte und ein vertikaler Garten im Beba
Beba heißt das Restaurant im Gropius Bau in Berlin-Mitte. Das Museumscafé ist eine Partnerschaft von Shani Leiderman, Cynthia Barcomi und Infarm, die euch mit überwiegend vegetarischen Gerichten versorgen, die wiederum von jüdischen Rezepten inspiriert sind. Zudem gibt es Kuchen und Gebäck von Barcomi's sowie einen vertikalen Garten, wie man sie von Infarm kennt. Hier werden Salate und Kräuter angebaut, geerntet und fürs Kochen verwendet. Wer sich den Gropius Bau anschauen will, sollte auf jeden Fall auch das Beba besuchen und eine Kleinigkeit essen. Und solltet ihr unterwegs Lust auf die Köstlichkeiten von Beba bekommen, könnt ihr auch ein Picknick-Paket bestellen und überall in Berlin futtern.
11 Vegetarisches Fine Dining im Sternerestaurant Cookies Cream
Das Cookies Cream ist ein echter Oldie der Berliner Restaurantszene, aber immer für eine Überraschung gut. Zuletzt im November 2017, als der Guide Michelin das vegetarische Restaurant von "Cookie" Heinz Gindullis und Chefkoch Stephan Hentschel mit einem Stern auszeichnete. Wir sind schon lange große Fans von Stephans Küche, seinem buttrigen Brioche mit Wachtelei, den Parmesanknödeln und dem leckeren Dessert. Dazu kommen ein netter Service, eine wirklich coole Location, gute Weine und Gemüse vom eigenen Anbau in Werder. Wer glaubt, ohne Fleisch nicht satt werden zu können, der*die sollte unbedingt mal im Cookies Cream essen gehen.