11 Dinge, die ihr in Friedenau immer machen könnt
Friedenau hat wohl so viele Altbauten mit hübschen Jugendstilfassaden wie kein anderer Berliner Ortsteil. Das wussten auch schon andere zu schätzen: Im 20. Jahrhundert war Friedenau das literarische und künstlerische Zentrum Westberlins, hier lebten viele Künstler*innen und Schriftsteller*innen, Günter Grass, Kurt Tucholsky, Ernst Ludwig Kirchner oder Max Frisch zum Beispiel.
Heute geht es in Friedenau eher gemütlich zu – hier kann man lieber gut essen gehen, anstatt wöchentlich neue Bars zu entdecken. Also warum nicht mal einen Abstecher in den Stadtteil mit den wohl hübschesten Altbauten Berlins wagen und auf Spurensuche gehen? Hier kommen ein paar Tipps für euch, was ihr immer in Friedenau machen könnt.
1 Einen Wochenendeinkauf auf dem Markt am Breslauer Platz machen
Immer am Mittwoch, Donnerstag sowie am Samstag könnt ihr an regionalen Ständen euren Wochenendeinkauf erledigen. Der schöne und vielfältige Wochenmarkt in Berlin-Friedenau bietet eine schmackhafte und originelle Auswahl an regionalen Produkten, Naturkost, Bio-Produkten sowie Käse-, Fleisch- und Gemüse-Spezialitäten.
2 Saftige Sauerteig-Laibe und Zimtschnecken aus der Backstube bei Lula am Markt
Nicht nur fürs Frühstück ist richtig gutes Brot unverzichtbar – fündig werdet ihr bei Lula am Markt in Friedenau. Hausgemachtes Sauerteigbrot kommt täglich frisch in die Verkaufsregale und Brotkörbe landen auf den Tischen. Alles nach eigener Rezeptur, versteht sich. Feige-Walnuss passt perfekt zu Käse, das Landbrot ist ein Allrounder und das Roggenbrot ist leicht gewürzt. Nicht nur dafür lohnt sich der kleine Ausflug zum Breslauer Platz, denn auch die (veganen) Zimtschnecken locken uns regelmäßig nach Friedenau.
3 In der Buchhandlung "Der Zauberberg" stöbern
In Friedenau befindet sich eine der vielleicht schönsten Buchhandlungen Berlins, die auch noch einen wunderbaren Namen trägt: Der Zauberberg. Die Betreiber*innen Natalia Liublina und Gerrit Schoof sind der festen Überzeugung, dass Bücher ein Lebenselixier sind, und betreiben den Laden seit vielen Jahren mit Leidenschaft. Wer also nach seinen Streifzügen durch den Kiez, den früher so viele Literat*innen ihr Zuhause nannten, große Lust verspürt, sich mit einem guten Buch in ein nächstgelegenes Café zu verziehen, wird hier garantiert fündig.
3 Dem BäckerMann beim Backen zusehen
Wir haben von Bekannten gehört, die extra für den BäckerMann nach Friedenau gezogen sind – ja, sowas soll es geben. Wenn man morgens zu dem am Südwestkorso gelegenen Laden läuft, fühlt sich das an wie Urlaub, ehrlich wahr. Zu spät solltet ihr allerdings nicht dran sein, denn die Schrippen gehen in der Bäckerei weg wie warme Semmeln. Solltet ihr doch mal etwas warten müssen, könnt ihr die Bäcker*innen währenddessen in der offenen Backstube beobachten, denn hier wird noch alles selbst hergestellt. Neben den Schrippen sind der Zopf, das französische Landbrot und die Kuchen super gut.
5 Süßes naschen im Süßkramdealer
Dieses kleine Geschäft ist eine wahre Kostbarkeit und gibt dem schönsten Süßkram eine hübsche Kulisse. Seit sechs Jahren schon befindet sich der Süßkramdealer in dem vollständig erhaltenen Gründerzeit-Interieur. 100 verschiedene Schokoladensorten und Süßwaren wie beispielsweise von Jean Biffar und aus Berliner Schokoladenmanufakturen findet ihr in den wunderschönen, alten Regalen. Außerdem gibt's einen spitzenmäßigen Kaffee und leckere Kuchen.
6 Über den Künstlerfriedhof an der Stubenrauchstraße spazieren
Der Friedhof Schöneberg III in Friedenau ist auch als "Künstlerfriedhof" bekannt: Durch die Nähe zur Wilmersdorfer Künstlerkolonie, die Ende der 1920er Jahre im Süden von Wilmersdorf entstand, sind hier die Gräber zahlreicher Maler*innen, Schriftsteller*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen zu finden. Beim Spaziergang über den Friedhof könnt ihr zum Beispiel die Gräber von Marlene Dietrich oder Helmut Newton entdecken.
7 Das Haus aus "Türkisch für Anfänger" besichtigen
Ja, Friedenau hat wunderschöne Altbauten, und manche von ihnen sind sogar berühmt. In diesem hübschen Friedenauer Wohnhaus in der Niedstraße 13 lebte früher Literaturnobelpreisträger Günter Grass – und nicht nur das, später wurde es zum Drehort einer beliebten ARD-Vorabendserie. Ja, ihr erinnert euch vielleicht: Hier haben Lena, Cem und Yağmur unter einem Dach gewohnt. Wer (wie wir) auch Jahre später noch großer Fan von "Türkisch für Anfänger" ist, freut sich sicher ganz besonders, hier vorbeizuspazieren.
8 Pizza und Pasta wie in Italien bei Malafemmena
Das Malafemmena ist ein Stück Italien in Berlin mit extrem (extrem!) guter Pizza. Der Rand ist fluffig, der Boden dünn und die sonstigen Zutaten wie Tomatensauce, Käse oder Gemüse erlesen. Alle Produkte kommen direkt aus Italien, von der Tomate bis zur Burrata. So muss neapolitanische Pizza schmecken – und genau so schmecken die Pizzen auch in Italien. Neben Pizza gibt es hier übrigens auch fantastische Pasta und frittierte Kroketten.
9 Filme gucken im Retro-Kino Cosima
Schöne, alte Kinos, deren Retro-Charme erhalten geblieben ist und an denen glücklicherweise wenig verändert wurde – außer vielleicht die Technik – gibt es nur noch selten. Zusammen mit dem 1913 erbauten Bundesplatz Studio gehört das Cosima zu den ältesten Familienbetrieben in Berlin. Seit der Wiederaufnahme des des Kinos durch neue Betreiber findet nun an jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat eine Sneak Preview statt. Montags ist außerdem Kinotag. Und was ganz Persönliches: Wir finden, das Cosima hat die schönste Filmanzeigetafel der Stadt.
10 Jazz und Blues im Zig Zag
Das ZigZag ist eine echte Institution in Friedenau und auch wenn es hier sonst eher beschaulich zugeht, lohnt sich ein Ausflug in den Südwesten auf jeden Fall, um herzukommen. Der kleine Club in der Hauptstraße bietet ein Programm aus Jazz, Funk, Soul und Blues, das es in Berlin sonst selten zu finden gibt – perfekt also, wenn ihr mal Lust habt, abseits des üblichen Techno-Geschrammels euren musikalischen Horizont zu erweitern.
11 Im gemütlichen Hinterhof des GM26 Drinks schlürfen
Eigentlich erwartet man so eine Location nicht im beschaulichen Westen, eher in Kreuzberg oder Neukölln. Doch auch Steglitz hat überraschend coole Ecken. Das Schönste am GM26 ist der Hinterhof, über den man gehen muss, um zur Eingangstür zu gelangen. Blumenkübel, niedliche kleine Tische, gemütliche Stühle und Lichterketten – man fühlt sich direkt wie in einem kleinen Hof in Brandenburg. Es gibt nur wenige Gerichte auf der Karte, das halten wir allerdings für ein gutes Zeichen. Alles ist bio und frisch und hier könnt ihr euch sowohl morgens mit euren Eltern zum Frühstück als auch abends mit eurem Date auf ein paar Drinks treffen.