11 Dokus in den Mediatheken von ARD, ZDF und arte, die wirklich sehenswert sind

Wir lieben Filme und Serien, aber manchmal ist die Realität aufregender und absurder als jeder Plot. Dann schauen wir gerne Dokus. Dokumentationen mit interessanten Interviews und Blicken hinter die Kulissen des Weltgeschehens. Wenn die Öffentlich-Rechtlichen eins richtig gut können, dann sind es wohl Reportagen und Dokumentationen. Deshalb haben wir einen kleinen Deep Dive in die Mediatheken unternommen und unsere aktuellen Favoriten ausgewählt.

Wenn ihr Greta Thunberg bei ihrer Reise über den Atlantik begleiten möchtet, euch für die schwierige, aber wichtige Arbeit von Kriegsreportern in der Ukraine interessiert oder euch auch schon des Öfteren gefragt habt, wie das mit dieser Work-Life-Balance eigentlich gehen soll, schaut mal in unsere 11 Doku-Highlights, die aktuell in den Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen zu sehen sind. Es ist garantiert für jede*n etwas dabei.

1. Hinter den Schlagzeilen

2. Wer bezahlt die Zukunft?

© MDR

Wir alle wollen eine lebenswerte Zukunft. Für uns selbst, für unsere Kinder und für unsere Enkel. Doch im Angesicht steigender Energie- und Lebenshaltungskosten, Staatsverschuldung, Klimakrise und Krieg fällt Optimismus da schwer. Dabei gibt es längst Ideen und Konzepte, wie wir es als Gesellschaft schaffen könnten, das Ruder noch rumzureißen. Die dreiteilige Dokuserie "Wer bezahlt die Zukunft?" wagt es auch mal umzudenken und stellt bisher selten diskutierte Fragen: Warum ist hohe Staatsverschuldung nicht zwangsläufig ein Problem, sondern womöglich Teil der Lösung? Warum sollten wir aufhören, uns an Wirtschaftswachstum zu klammern? Inwiefern ist eine alternde Gesellschaft eine Chance zur Rettung unserer Rente?

3. Ich bin Greta

Im August 2018 begann Greta Thunberg, damals eine unbekannte Schülerin aus Schweden und gerade mal 15 Jahre alt, für das Klima zu streiken statt zur Schule zu gehen. Heute, vier Jahre später, ist daraus eine riesige, globale Klimaprotestbewegung geworden: Ohne Fridays For Future wäre die Debatte um den Klimaschutz nicht da, wo sie heute ist. Die Doku "Ich bin Greta" zeichnet ein Porträt dieser Person, die sich in den vergangen Jahren höchstpersönlich mit hochrangigen Politiker*innen angelegt hat (liebe Grüße an Donald Trump!) und zum Klimagipfel in New York mit einem Segelboot angereist ist, um nicht in ein Flugzeug steigen zu müssen.

4. Programmierte Ungerechtigkeit

Die ZDFzoom Dokureihe "Digital Empire" beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Künstliche Intelligenz, Algorithmen und automatische Entscheidungssysteme unseren Alltag beeinflussen und sich somit fundamental auf unser aller Leben auswirken. In der wirklich sehenswerten Episode "Programmierte Ungerechtigkeit" gehen Edith Löhle und Lena Nagel der Frage nach, welche Auswirkungen beispielsweise Verzerrungen in Datensätzen, unethische Technik oder fehlende Diversität in der IT-Branche auf Internet-Nutzer*innen haben – und wie durch von Menschen programmierte Codes Diskriminierung und Vorurteile entfacht werden.

5. PferdeMenschen

Es gibt Pferdenmenschen. Also jene, die ihr komplettes Leben nach ihrem Pferd ausrichten. Und es gibt Menschen, die mit Pferden bestimmte Klischees verbinden, einfach großen Respekt vor diesen großen Tieren haben oder den Reitsport kritisieren. Was aber macht Menschen mit Pferd aus? Was verbindet diejenigen, denen ihr Pferd näher zu stehen scheint als jeder andere Mensch? Die in der Lage sind, eine tiefe Verbindung zu ihnen herzustellen. Die Doku "PferdeMenschen" geht dem nach und versucht so herauszufinden, was die Community ausmacht und bewegt.

6. Ku'damm 63 - Die Dokumentation

© ZDF

Wenn ihr die "Ku'Damm"-Reihe rund um Familie Schöllack und das Leben im Westberlin der 50er und 60er Jahre so sehr liebt wie wir, dann ist das hier mit Sicherheit etwas für euch: Mit der begleitenden Doku zu "Ku'damm 63 - Die Dokumentation" könnt ihr einmal durch das Jahrzehnt der wilden 60er reisen. John F. Kennedy sprach seinen legendären Satz "Ich bin ein Berliner", die langsam beginnende Aufarbeitung der NS-Zeit und Cindy Berger erzählt, wie sie sich – ähnlich wie Monika Schöllack in "Ku'damm 63" – zwischen Liebe, Karriere und Rock'n'Roll-Tanz entscheiden musste.

7. An allen Fronten. Berichten aus dem Krieg

Wie wichtig und unabdinglich die Arbeit von Kriegsreporter*innen ist, war wohl nie präsenter als zur Zeit. Sie klären auf, zeigen, was ist und ordnen das Geschehen für uns ein. Doch der Beruf eines*r Kriegsreporter*in ist gefährlich. Die sehenswerte Doku "An allen Fronten. Berichten aus dem Krieg" begleitet mehrere Kriegsreporter*innen bei ihrer riskanten Arbeit in der Ukraine und anderen Krisenherden der Welt. Frederik Pleitgen (CNN), Mstyslav Chernov (AP), Christoph Reuter (Spiegel), Hind Hassan (VICE) Johannes Hano und Katrin Eigendorf (beide ZDF) erzählen, warum sie diesen Beruf gewählt haben – und wie sie mit der permanenten Gefahr während ihrer Einsätze umgehen.

8. Besser leben ohne Kinder

"Ich will keine Kinder!": Nicht selten stoßen Menschen, die sich so äußern, auf Unverständnis – oder werden gar als egoistisch bezeichnet. Aber ist das so? Ist es nicht auch erlaubt zu fragen, ob es heutzutage nicht eigentlich egoistischer ist, eins zu bekommen? Weil wir ohnehin schon zu viele Menschen auf dieser Erde sind, weil der Klimawandel unaufhaltsam scheint und weil die Belastung für unsere Umwelt immer größer wird. Fragen wie diesen und weiteren Beweggründen, kinderlos zu bleiben, geht "Rabiat"-Autorin Katja Döhne in der Doku "Besser leben ohne Kinder" nach.

9. Sound of Germany

Kaum etwas erzählt so viel über die Gefühle von Menschen wie die Musik, die sie hören. Für "Sound of Germany" reist Olli Schulz durch die Bundesrepublik und ergründet, welche Musik die Menschen, die er so trifft, bewegt. Die drei Episoden der NDR-Doku, die ihr in der ARD-Mediathek schauen könnt, stehen jeweils unter dem Oberthema einer Emotion: Wut, Sehnsucht und Spaß. Ein wunderbares Format, das in einem geborenen Schnacker wie Olli Schulz wohl den perfekten Gastgeber gefunden hat.

10. Weniger Work, mehr Life - Geht das?

Die Sache mit der Work-Life-Balance ist seit Jahren in aller Munde. Zahlreiche Studien belegen inzwischen, dass vor allem die Generation Z – das sind die zwischen 1995 und 2012 Geborenen – nicht mehr bereit dazu sind, in Vollzeit zu Arbeiten. Sie wollen flexibel sein, sinnstiftenden Tätigkeiten nachgehen und sich selbst verwirklichen. Zugleich fehlen vielen Unternehmen aber Fachkräfte, vielerorts herrscht sogar akuter Personalmangel. Wie lässt sich der höhere Arbeitskraftbedarf mit den New-Work-Idealen junger Berufseinsteiger*innen miteinander vereinbaren? Können wir uns das überhaupt leisten? Darum geht's in der wirklich spannenden Doku "Weniger Work, mehr Life - Geht das?".

11. Black Far West - Nicht alle Cowboys waren weiß

Die Legende der Eroberung des "Wilden Westens" kennen wir wohl alle. Sie wird immer und immer wieder reproduziert – in Büchern, Serien und Filmen. Der Legende nach sind es aber auch immer weiße Männer, die zu Helden werden. Cécile Denjeans zeigt in ihrem Dokumentarfilm "Black Far West - Nicht alle Cowboys waren weiß" nicht nur, dass 1875 jeder vierte Cowboy ein Schwarzer war, sondern auch wie die Geschichtsschreibung bewusst die Wahrheit unterschlagen hat – und welche Rolle das System Hollywood bei der Mythenbildung spielt. Spannend und so wichtig!

Noch mehr aus den Mediatheken

Krimi-Reihen in den ARD- und ZDF-Mediatheken

Wer genauso gerne Krimis schaut wie wir, der*die wird auf dieser Liste von sehenswerten Krimireihen fündig.

Weiterlesen

Serien aus den ARD- und ZDF-Mediatheken

Wenn ihr all diese Sendungen geschaut habt, wisst ihr, wofür ihr eigentlich den Rundfunkbeitrag bezahlt.

Weiterlesen