Ehrliche Liebeserklärungen an große Musiker*innen: Diese Musik-Bibliothek sollte in keinem Regal fehlen

© KiWi Verlag

Emotionale Erzählung statt trockene Biographie: In der KiWi-Musikbibliothek werden Autor*innen eingeladen, über ihre Lieblingsband zu schreiben und zu erzählen, was ihnen die Musik oder der*die Künstler*in jeweils bedeutet. Statt langweiliger Biographien, in denen wir zum x-ten mal lesen, wann Frank Ocean oder Madonna geboren sind und welches ihre größten Hits waren, bekommen wir hier also nicht nur einen großartigen Einblick in das Leben der Artists, sondern vor allem spannende Insights in die Beziehung zwischen Autor*in und Künstler*in.

Sophie Passmann beispielsweise erzählt von ihrem vermutlich bisher schlimmsten Jahr mit depressiven und manischen Schüben, die sich entlang an Frank Oceans Album "Blonde" hangeln. Sie erzählt davon, wie sie den Song "Solo" gehört und die Confessions, die Ocean darin macht, in Berlin selbst erleben wollte, wie sie in ihrem Zimmer lag und nur den ersten Song des Albums hörte – tagelang. Tino Hanekamp nimmt die Leser*innen mit auf einen Road Trip durch Mexiko, auf welchem er seiner Frau (und den Lesenden) von seinem ersten Treffen mit seinem Idol Nick Cave erzählt und wie sein 22-jähriges Musikjournalisten-Ich selbiges zu einem absoluten Desaster machte. Er erzählt, wie er zum ersten Mal einen Song von Nick Cave gehört hat und welchen Impact die Musik auf seine gesamte Jugend hatte. Wir begleiten ihn, rund fünfzehn Jahre später zu einem neuen Treffen mit Nick Cave.

Die schönsten Liebeserklärungen seit es Musik gibt

Erschienen sind bisher die ersten vier Bände, der hoffentlich nie endenden Musikbibliothek, in denen Thees Uhlmann über Die Toten Hosen, Anja Rützel über Take That, Tino Hanekamp über Nick Cave und Sophie Passmann über Frank Ocean geschrieben haben, zwei weitere Bände von Lady Bitch Ray über Madonna und Klaus Modick über Leonard Cohen erscheinen am 13. Februar. Zusätzlich zu den Büchern gibt es parallel dazu außerdem einen Podcast, in dem die Moderatorin Sabine Heinrich mit den Autor*innen über ihre literarischen Liebeserklärungen spricht und ihnen die ein oder andere Anekdote entlockt. Unbedingt anhören – aber erst, wenn ihr die Bücher gelesen habt, versteht sich von selbst, oder?

Die KiWi-Musikbibliothek ist das vermutlich schönste Geschenk, das der Verlag sowohl den Leser*innen als auch den Autor*innen machen konnte, denn die rund 150-seitigen Liebeserklärungen geben einen tiefen Einblick in die Seele des*r Autor*in und die Musik, wie es sonst nur intensive Gespräche mit Freund*innen können.

KiWi Musikbibliothek | Neuerscheinungen: 13. Februar 2020 | Klaus Modick über Leonard Cohen & Lady Bitch Ray über Madonna | 10–12 Euro | Mehr Info

Zurück zur Startseite