Bürokratisierung von Open Airs: Bekommt Berlin ein Freiluftpartygesetz?

© Aranxa Esteve | Unsplash

Des Berliners liebste Beschäftigung im Sommer ist es, draußen zu tanzen. "Wie schwierig kann es schon sein, ein Open Air zu veranstalten?", wird sich der eine oder andere deshalb wahrscheinlich schon öfter gefragt haben. Wo früher einfach illegale Raves veranstaltet wurden, zu denen die Leute kurz oder lang anreisten, muss man heute darauf achten, dass Anwohner möglichst weit entfernt leben, die Fläche gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden ist und Rettungswege vorhanden sind.

Die Flächen, die sich für Open Airs eignen, werden immer weniger. Berlin wächst, immer mehr Menschen ziehen in die Stadt, sodass Baulücken zwangsläufig verschwinden müssen, wo früher mal eben schnell zwei Boxen aufgestellt wurden und bis morgens getanzt wurde. Es müssen also neue Flächen her. Nur: Wo findet man die?

Partys in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt

Ein neues Projekt namens "Model Space" der Clubcommision möchte solche Flächen in Zusammenarbeit mit Berliner Bezirken finden, wie die Berliner Zeitung berichtet. Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, Tempelhof-Schöneberg und Mitte haben sich bereit erklärt, ihr Flächen auf mögliche Veranstaltungsorte hin zu überprüfen. Dazu entwickelten Studierende der Technischen Universität Kriterien wie Erreichbarkeit und Lärmschutz, die eine Fläche mitbringen muss.

Klingt irgendwie nicht so richtig nach Underground und Illegalität, wofür ja Raves und Open Airs lange standen. Aber bisher mussten diese eh oft umständlich angemeldet werden; die Aussicht auf Genehmigung war stets gering. Zudem zeigt ein Modellprojekt aus Bremen, dass eine Anmeldung über das Ordnungsamt unkompliziert sein kann, wenn alle Modalitäten erstmal geklärt sind.

Die Clubcommission wünscht sich bis Ende 2018 eine Regelung, schaut man auf andere hauptstädtische Projekte, werden die Berliner wohl noch eine ganze Weile "illegal" unter freiem Himmel tanzen.

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