Das hat es mit der neuen Skulptur vor der Volksbühne auf sich

© Ilona Hartmann

Mit dem Straßenfest vergangenen Samstag wurde die letzte Saison von Frank Castorf als Intendant der Volksbühne besiegelt. Unter strömendem Regen verabschiedete er sich von dem Theater, das er seit 25 Jahren geleitet hatte, und machte den Platz frei für seinen umstrittenen Nachfolger, den Belgier Chris Dercon.

Weil mit Castorfs Weggang auch eine ganze Ära an der Volksbühne zu Ende geht, war dies ein besonderer Abschied, nicht nur persönlich und inhaltlich, sondern auch optisch. Seit kurzem fehlt der "OST"-Schriftzug auf dem Dach des Gebäudes und auch die Räuberrad-Skulptur, die mehr als 20 Jahre lang auf dem Rasen vor der Volksbühne für Fortschritt, Aufbruch und Querdenkertum Symbol stand, wurde letzte Woche im zweiten Anlauf entfernt. Stattdessen seht auf dem Platz nun eine abgebrochene, pechschwarze Säule, die wie ein fauler Zahn aus der Wiese ragt.

Ein neues Denkmal wie ein fauler Zahn

Was die bedeutet? Dazu hält sich die Volksbühne bedeckt. Klar ist: sie ist nur temporärer Natur und entstammt einem alten Bühnenbild. Obendrauf balanciert eine Miniaturversion des Räuberrades in Neonorange, das nach einem Gastspiel in Frankreich auch wieder zurückkehren soll. Die Trümmersäule mutet fast wie ein Grabmahl an – und strahlt doch einen standhaften Trotz aus. Genauso wie das Banner, das derzeit an der Volksbühne prangt: "Wir werden ewig leben" Es bleibt abzuwarten, wie sich der Charakter der Volksbühne in den nächsten Spielzeiten verändert.

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