Wann werden in Berlin endlich wieder günstige Wohnungen gebaut?

© Medici Living Group

In Berlin lebt es sich schon lange nicht mehr günstig. Wer nicht unbedingt in Spandau oder Marzahn wohnen möchte, muss schon seit einer Weile tiefer in die Tasche greifen. Besonders Studenten trifft der Wohnungsmarkt und seine Preise in Berlin hart. Und es wird nicht gerade viel dafür getan, diese Situation zu ändern.

Öl ins Fegefeuer der Wohnungssuche kippt jetzt das Immobilien-Startup Medici Living Group aus Berlin. Laut Gründerszene baut die Gruppe derzeit in Berlin (und New York) ein sogenanntes Co-Living-Gebäude mit dem Namen "Quarters", das sich an gut verdienende Berufseinsteiger richtet (die es in Berlin ja zuhauf gibt, klar), die aber dennoch das WG-Leben nicht missen wollen. In dem Wohnhaus, das sich in Moabit am U-Bahnhof Birkenstraße befindet, wird es 9 Wohnungen mit je 5 Zimmern geben, die jeweils zwischen 489 bis 539 Euro kosten – wohlgemerkt die Zimmer, nicht die Wohnungen!

Ein Zimmer für 489 Euro in Moabit

Die Wohnungen sind laut der Website voll ausgestattet, die Reinigung ist inklusive, zusätzlich soll es neumodische Kollektivvergnügen wie Rooftop-Yoga-Sessions, Kino im Garten und Cocktailkurse geben.

Die Location im Moabit ist bezeichnend für das Bauvorhaben. Bis vor Kurzem waren die Mieten hier noch bezahlbar, was findige Immobilienunternehmen immer stärker ausnutzen. Nur 100 Meter weiter wird gerade das Schultheiss Quartier gebaut, ein Einkaufszentrum für das eines der größten Sport- und Freizeitzentren in Berlin schließen musste.

Die Macher von Quarters preisen Moabit als "vibrant area" an, als urbanen Schmelztigel von Künstlern, Kreativen und jungen Professionellen, in den viele ziehen würden, um das authentische Gründerzeit-Design und das Leben zu genießen. Wenn Moabit weiter so durch gentrifiziert wird, bleibt als letzte Zuflucht irgendwann wohl nur noch Brandenburg.

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