So verabschiedet sich Berlin von David Bowie

In den letzten Wochen und Monaten sind viele große Frauen und Männer gestorben, aber kein Tod hat so eine kollektive Trauer ausgelöst wie der David Bowies.

Vor der Schöneberger Hauptstraße 155, in der Bowie drei Jahre lang in den 70er Jahren lebt, wurden seit Montag Blumen, Bilder und kleine, persönliche Nachrichten niedergelegt. Noch immer pilgern dort Menschen jeden Alters und verschiedenster Nationalität hin. Und heute findet im Meistersaal des Hansa Studios eine Gedenkfeier für Bowie statt, die so viele Fans anzog, dass sich vor dem Eingang eine 200 Meter lange Schlange bildete.

Bowie hat mit seiner Musik und Kunst so viele Menschen beeinflusst, geprägt und verändert, dass man sich kaum vorstellen kann, wie die Welt eigentlich ohne ihn ausgesehen hätte. Wir haben uns bei der Gedenkfeier mit ein paar Fans unterhalten und sie gefragt, was sie mit Bowie verbindet.

"Wir leben in einer Welt, die ohne Bowie sehr anders wäre. Durch ihn haben wir viel Inspiration und Kreativität bekommen. Fast alle meiner Lieblingsbands wurden von Bowie inspiriert. Ich habe ihn zum ersten Mal gehört, als ich 14 war. Meine Schwester hat mir Lieder von ihm gezeigt."

Herr Fuchs: "Ich denke, sein Einfluss wird bleiben. Er hat viele Menschen geprägt mit seiner Musik und Kunst. Er ist ein Jahrhundertereignis gewesen, über dessen Bandbreite man sich vielleicht noch gar nicht bewusst ist. Ich hab ihn meiner Jugendzeit entdeckt, 1972 in Bremen, als er Ziggy Stardust war. Seine Berliner Platten waren für mich auch eine Message, nach Berlin zu gehen, das war dann 1981."

Ann aus Frankreich (links): "Es bedeutet das Ende einer Epoche. Als ich 20 war habe ich ihn zum ersten Mal gehört. Ich hab ihn 3 Mal live gesehen. 1996 und 1997 in Paris. 2002 in Berlin."

Carla aus Australien (rechts): "Ich bin in den 70ern aufgewachsen und ich denke, ich wusste, dass es ihn gibt, hab ihn aber nicht so richtig wahrgenommen. Erst im letzten Jahr der Highschool. Wir haben eine Party gefeiert und dort lief Bowie, das war 1977."

Chris aus Irland (rechts): "Wir leben in einer Zeit, in der die großen Künstler uns langsam verlassen. Ich bin kein großer Fan der Musikszene gerade. Ich bin aber gespannt, was als nächstes kommt. Ich habe David Bowie gehört, weil meine Mum Bowie hörte, also muss ich so 10, 11 gewesen sein."

Sebastian: "Er hat’s hingekriegt, sogar seinen Tod nochmal in Szene zu setzen. Auf 'Lazarus' singt er 'Look up here, I’m in heaven'. Wer hat denn schon das Glück, der ganzen Welt Tschüß zu sagen?"

Nancy: "Ich war noch jung, als ich ihn für mich entdeckt habe, in meiner Jugend. Anfang der 80er Jahre. Ich habe alle Alben von ihm gekauft. Und ich hab mich gefreut, als das neue Album rauskam."

Astrid (ist die Initiatorin der Kampagne zur Umbenennung der Hauptstraße): "Ich hab ihn zur Zeit, als Christiane F. erschien, entdeckt, da war ich so 13 oder 14. Ich hab das Buch gelesen und da hat mich der Soundtrack gepackt."

Danke, David Bowie! Ruhe in Frieden.

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Fotos: © Charlott Tornow