11 Spiele für einen lustigen Spieleabend

© Milena Zwerenz

Ein verlängertes Wochenende bei der Familie oder ein gemütlicher Abend mit Freunden steht an? Gesellschaftsspiele sind der Retter vor der Langeweile, bergen zwar häufig Konfliktpotenzial, aber auch die Möglichkeit, das Ganze mit Hilfe von ein wenig Alkohol in ein kompetitives Besäufnis zu verwandeln. Wir haben für euch elf bewährte und neue Gesellschaftsspiele aufgelistet, während denen es sich nach Belieben streiten, trinken oder auch einfach nur Spaß haben lässt.

1. Ligretto

Worum geht’s: Alle Spieler versuchen gleichzeitig, ihre Karten möglichst schnell auf gemeinsame Stapel in der Mitte abzulegen – sortiert nach Farben und aufsteigender Zahlenfolge. Wer als erstes seinen Zehnerstapel losgeworden ist und am lautesten „Ligretto Stopp“ brüllt, gewinnt die Runde.
Spieleranzahl: 2–12 | Spiellänge: 5–10 Minuten
Konfliktpotenzial: Ligretto ist kein Spiel, Ligretto ist Krieg. Ähnlich wie beim Klassiker Halli Galli werdet ihr am nächsten Tag übersät mit blauen Flecken aufwachen und Fragen à la “Welche Zweier-Karte lag zuerst auf dem blauen Stapel?” sorgen noch Wochen danach für Zündstoff.
Trinkspieltauglichkeit: Aufgrund seiner Kurzweiligkeit das perfekte Spiel für einen feucht-fröhlichen Abend. Zudem sinken Feinmotorik und Reaktionsgeschwindigkeit ja bekanntlich exponentiell zu den leeren Gläsern, was das Spiel umso unterhaltsamer macht.

2. Concept

© Joachim Budde

Spieleranzahl: 4–16 | Spiellänge: ca. 40 Minuten
Worum geht’s
: Tabu mit Piktogrammen – Statt viel zu palavern, wird hier auf verschiedene Bilder gezeigt, um einen Begriff zu erklären. Hört sich einfach an, ist es aber nicht.
Konfliktpotenzial: Ihr seid unkreativ? Dann lasst die Finger von diesem Spiel und hört auf, die Geduld eurer Mitspieler überzustrapazieren!
Trinkspieltauglichkeit: Spielbegleitender Spirituosengenuss sei nur erfahrenen Conceptlern empfohlen. Alle anderen werden an diesem genialen aber anspruchsvollen Spiel mit diversen Longdrinks im Blut kläglich scheitern.

3. Bluff

Worum geht’s: Alle Spieler würfeln verdeckt und schätzen, wie die Würfel aussehen, die sich unter den anderen Bechern verbergen. Wer sich verzockt, muss Würfel abgeben, wer alle Würfel verloren hat, scheidet aus.
Spieleranzahl: 2–6
Spiellänge: ca. 20 Minuten
Konfliktpotenzial: Gut geblufft ist halb gewonnen! Mit einem geübten Poker Face könnt ihr eure Mitmenschen so richtig in den Wahnsinn treiben.
Trinkspieltauglichkeit: Da bei Bluff nicht nur Glück, sondern auch ein wenig Wahrscheinlichkeitsrechnung entscheidend zum Sieg beitragen können – vielleicht besser nach dem vierten Sambuca aufhören.

4. Mensch ärgere dich nicht

© Mensch ärgere dich nicht

Worum geht’s: Gewonnen hat, wer mit den eigenen Figuren das Spielbrett umrundet und sie als erster in die Zielgerade bugsiert. Taktisches Geschick ist dabei nicht gefragt, Würfelglück entscheidet über Sieg oder Niederlage.
Spieleranzahl: 2–6 | Spiellänge: ca. 30 Minuten
Konfliktpotenzial: Der imperative Name ist Programm. Spätestens wenn ein Mitspieler eine 6 nach der nächsten würfelt, möchte man dem von Fortuna geküssten an die Gurgel springen.
Trinkspieltauglichkeit: Sicherlich nicht die Partygranate unter den Trinkspielen, aber auch diese Koryphäe vermag die Promille zu steigern: Wie wär’s mit einem Hochprozentigen jedes Mal, wenn ein eigenes Männchen von einer gegnerischen Figur schadenfreudig rausgekickt wird?

5. Tabu

Worum geht’s: Dem eigenen Team vor Durchlauf der Sanduhr möglichst viele Begriffe zu erklären, ohne eines der fünf Tabuwörter oder einen Bestandteil des gesuchten Wortes zu verwenden.
Spieleranzahl: ab 4 | Spiellänge: ca. 45–90 Minuten
Konfliktpotenzial: Spätestens wenn sich herausstellt, dass die beste Freundin eure cleveren Erklärungsversuche lediglich mit einem großen Fragezeichen im Gesicht quittiert und der „Quitschi“ (so heißt das Ding laut Anleitung wirklich!) auch dann betätigt wird, wenn es das Spiel nicht erfordert, liegen die Nerven endgültig blank – wetten?
Trinkspieltauglichkeit: Erklärt mal „Taekwondo“ nach drei Gläsern Wein. Klingt witzig? Ist es auch.

6. T.I.M.E Stories

Worum geht’s: Als Agenten der T.I.M.E Agency reist man bei diesem narrativen Rollenspiel in die Vergangenheit und löst mystische Rätsel. Die erste Version des Spiels führt in eine Nervenheilanstalt in Paris im Jahr 1921. Andere Story-Erweiterungsboxen gibt es schon zu kaufen.
Spieleranzahl: 2–4 | Spiellänge: ca. 6–10 Stunden
Konfliktpotenzial: Liest ein Mitspieler versehentlich eine Karte vor, die noch nicht an der Reihe war, können Spoiler den Spielspaß erheblich mindern.
Trinkspieltauglichkeit: T.I.M.E Stories erfordert Konzentration und Geistesgegenwärtigkeit – sollte euch also das unbändige Verlangen befallen, euch so richtig einen reinzustellen, könnt ihr das Spiel zum Glück unterbrechen, “abspeichern” und nüchtern da fortsetzen, wo ihr aufgehört habt.

7. Monopoly

Worum geht’s: Um Größenwahnsinn. Reißt euch eine ganze Stadt samt ihrer Straßen, Plätze und Bahnhöfe unter den Nagel und seht dann euren Freunden dabei zu, wie sie an euren horrenden Mieten zu Grunde gehen. Gentrifizierung at its best.
Spieleranzahl: 2–8 | Spiellänge: seeeehr lange (Minimum 90 Minuten)
Konfliktpotenzial: Mindestens ein Freund oder Familienmitglied entpuppt sich als kapitalistisches, pardon, Arschloch, die Stimmung steht zunehmend auf der Kippe…
Trinkspieltauglichkeit: Hand aufs Herz, wir raten davon ab. Wer sich während einer schier endlosen Partie Monopoly die Kante geben will, wird den Club vermutlich niemals von innen sehen. Falls ihr doch zu den Unbelehrbaren gehört: Jedes Mal, wenn es heißt “Gehen Sie ins Gefängnis. Begeben Sie sich direkt dort hin. Gehen Sie nicht über Los…” einfach drei Mexikaner auf ex!

8. Traum Telefon

© erinnerstdudich.de

Worum geht’s: In einer Zeit, in der die Backstreet Boys noch mit Caught in the Act um eure Gunst buhlten, stammt das Kultspiel Traum Telefon. Per Deduktionsverfahren werden so lange Hinweise gesammelt und mit dem pinken, überdimensionalen Traumtelefon Boys angerufen, bis der Märchenprinz gefunden ist.
Spieleranzahl: 2–4 | Spiellänge: 20–40 Minuten
Konfliktpotenzial: Es sind genug Schwiegersöhne in spe für alle da, in der Welt von Traum Telefon gibt es keine Konflikte!
Trinkspieltauglichkeit: Sogar dieses 90er-Relikt lässt sich ganz hervorragend zweckentfremden. Immer, wenn ihr mal wieder daneben liegt und euch die Stimme des Jungen am anderen Ende der Leitung verkündet, dass es sich nicht um euren Verehrer handelt, hilft nur noch Pfeffi.

9. Twister

Worum geht’s: Etwa zwei Quadratmeter große Plastikfolie, bunte Punkte, eine Drehscheibe, möglichst viel Gleichgewichtssinn und viele verdrehte Gliedmaßen. Fertig ist Twister.
Spieleranzahl: 2–4 | Spiellänge: So lang ihr könnt
Konfliktpotenzial: Wenn euch euer Mitspieler unsanft einen Ellbogen in die Rippen drückt, kann selbst aus dem friedfertigsten Menschen schon mal Hulk werden.
Trinkspieltauglichkeit: Wer umfällt, trinkt. Oder doch umgekehrt?

10. Die Werwölfe von Düsterwald

Worum geht’s: Der Zufall entscheidet, ob ihr blutrünstige Wölfe (yay!) oder ehrliche Bürger (nay!) seid. So oder so: Mittels investigativer Fragerunden versucht ihr herauszufinden, zu welcher Gruppe eure Mitspieler gehören – und die jeweils gegnerische Partei dann zur Strecke zu bringen.
Spieleranzahl: 8–18 | Spiellänge: ca. 50 Minuten
Konfliktpotenzial: Besser nicht beim ersten Date auspacken. Dass euer Schwarm lügen kann, ohne rot zu werden, hättet ihr vielleicht lieber erst etwas später herausgefunden. Oder gar nicht.
Trinkspieltauglichkeit: Die Macher selbst haben mitgedacht: Neben Wölfen und Bürgern kamen mit der Zeit immer mehr Spezialfiguren dazu, so zum Beispiel “der Barkeeper”. Stirbt er, müssen alle Hinterbliebenen laut Spielregeln einen Kurzen trinken. Cheers!

11. The Game

Worum geht’s: Die Spieler versuchen gemeinsam alle Karten mit Werten von 2 bis 99 passend abzulegen. Bei The Game ziehen alle an einem Strang und spielen gegen das Spiel.
Spieleranzahl: 1–5 | Spiellänge: ca. 20 Minuten
Konfliktpotenzial: Endlich mal ein Spiel, bei dem es nicht darum geht, seine Mitspieler auszustechen. Kooperativ statt kompetitiv lautet die Devise bei The Game. Entweder es gewinnen alle oder keiner – quasi die Waldorfschule unter den Spielen.
Trinkspieltauglichkeit: Auf so viel Harmonie schnell einen Schnaps!

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