11 Restaurants und Bars auf der Potsdamer Straße, die ihr ausprobieren solltet

Die Potsdamer Straße hat inzwischen viel mehr als nur heruntergekommene 70er Jahre Bauten, Straßenstrich und billige Fastfood-Buden zu bieten. Hier hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sofort sieht – ein Blick in die Hinterhöfe lohnt sich hier allemal. Die "Potse", wie die Gegend hier im Volksmund auch genannte wird, zieht immer mehr Kreative und kulinarisch Interessierte an. Aufstrebende Galerien, teure Designerläden, versteckte Concept Stores und gastronomische Lichtblicke zwischen Sexshops und Dönerspießen. Wir haben uns mal umgeschaut und verraten euch unsere kulinarischen Highlights. 

© Chris Lippert

1
Exotik trifft auf kulinarisches Heimatgefühl im Panama

Inspiriert durch Janoschs Kindergeschichte "Oh, wie schön ist Panama" hat das Berliner Contemporary Food Lab nach dem Katz Orange und dem Deli Candy on Bone seinen dritten kulinarischen Streich im wilden Westen der Hauptstadt eröffnet. Thematisch geht’s um die Symbiose aus "ganz nah" und "weit weg", um die Dualität zwischen Exotik und Heimatgefühl. Krabbensuppe Schöneberger Art mit Spitzkraut, Maultaschen mit Esskastanie, Salzzitrone mt Dukkah und Olivenöl – das alles sind ausgefeilte und austarierte Gerichte.

© Daliah Hoffmann

2
Kaffeehauskultur erleben und schlemmen bei Zimt & Zucker

Während die Potsdamer Straße von Jahr zu Jahr hipper wird, scheint im Zimt & Zucker Kaffeehaus die Zeit in den Zwanzigern stehengeblieben zu sein. In dem schönen Café mit Vintage-Möbeln, Deckenmalerei, Jugendstillampen und Samtsofas bekommt ihr nicht nur eine große Auswahl an leckeren Frühstücksgerichten, sondern auch klassische, österreichische Mehlspeisen wie Semmel- und Topfenknödel, Kaiserschmarrn, Strudel und Waffeln. Im Zimt & Zucker am Schiffsbauerdamm befindet sich übrigens das erste Café, auch hier kann man gut und gerne stundenlang verweilen.

© Milena Zwerenz

3
Casual Fine Dining mit genialem Ausblick im Golvet

Wo sich einst der Club 40seconds befand, können jetzt die Restaurantbesucher*innen des Golvet leckere Kost und einen tollen Ausblick genießen. Einmal oben, landet man in einem relativ elegant eingerichteten Restaurant mit offener Küche und großen Fenstern. Der Stil: irgendwas zwischen "Mad Men"-Retro und modernem Design. 2020 wurde Jonas Zörner, der zuvor im Zwei-Sternerestaurant Facil und im Züricher THE RESTAURANT im The Dolder Grand gekocht hat, zum Küchenchef. Er spielt mit verschiedensten Produkten, verleiht Klassikern wie Backhendl oder Ossobucco ein frisches Gesicht und schafft ganz neue Eigenkreationen. Zudem ist das Golvet eines der wenigen Restaurants in Berlin, das auch eine hochklassige alkoholfreie Getränkebegleitung anbietet und wohl das Einzige, dass auch ein Menü für Kinder anbietet. Finden wir klasse!

© Ayan Filipino Streetfood | Facebook

4
Philippinisch essen im Ayan Filipino Streetfood

Noch nie Philippinisch gegessen? Dann wird’s aber mal Zeit. Die Küche der Region (7000 Inseln!) ist natürlich ganz und gar nicht einheitlich, sondern total divers – eine Fusion aus allen möglichen Cuisines aus Süd-Ostasien und Kolonialländern. Eine der Spezialitäten ist das BBQ mit den unterschiedlichsten Marinaden. Mittags ist es hier immer proppenvoll, wenn die Leute aus ihren Büros stürmen und hungrig in das kleine Restaurant rennen.

Victoria Bar, Schoeneberg, Potsdamer Strasse
© Insa Grüning

5
Den Abend mit Genusstrinker*innen und Nachtschwärmer*innen in der Victoria Bar verbringen

Eine echte Berliner Institution und von der Potsdamer Straße gar nicht mehr wegzudenken: die Victoria Bar. Sie ist seit über 20 Jahren für Genusstrinker*innen und Nachtschwärmer*innen fast so etwas wie ein zweites Zuhause und ein idealer Ort zum Verweilen. Gedimmtes Licht, viel Kunst an den Wänden und ein Team hinter der Bar, das sein Handwerk versteht. Hier treffen sich Anzugträger*innen, hippe Kunstfans und Trinkfreudige jeden Alters. Die Mischung macht's. 

  • Victoria Bar Potsdamer Straße 102, 10785 Berlin
  • Sonntag – Donnerstag: 18.30–03 Uhr, Freitag – Samstag: 18.30–04 Uhr
  • Essen zwischen 3,90 und 17,90 Euro | Drinks zwischen 4,50 und 14,90 Euro
Gragger, Baeckerei, Schoeneberg, Potsdamer Strasse
© Insa Grüning

6
Hausgemachte Bio-Brote kaufen bei Gragger

Gragger Brot auf der Potsdamer Straße ist eine ziemlich schicke und moderne Bäckerei. Wer eine Schwäche für gutes Handwerksbrot hat, dem dürfte Gragger bereits ein Begriff sein. 2012 gründete Helmut Gragger gemeinsam mit Sarah Wiener die Bäckerei Wiener Brot in Mitte. Vor ein paar Jahren expandierten bei beiden Österreicher*innen und versorgen Schöneberger*innen und die Nachbar*innenschaft seitdem mit leckerem Bio-Brot (Sauerteig, Weizen, Dinkel und mehr), Brötchen, Buchteln und Co. – guten Kaffee gibt's natürlich auch.

Queen of Muffins, Schoeneberg, Potsdamer Strasse
© Insa Grüning

7
Fluffige Muffins bei Queen of Muffins

Der Name Queen of Muffins ist hier Programm: In dem netten Eckcafé  gibt es eine riesige Auswahl an fluffigen Muffins, auch vegane Optionen sind dabei. Auch wenn man hier warm und herzhaft Mittag essen kann, haben es uns die süßen Leckereien angetan: saftige Brownies, buttrige Croissants und cremiger Cheesecake. Dazu noch ein Tässchen italienischen Kaffee und man fühlt sich selbst wie 'ne Queen. Alex, der Besitzer, bietet hier immer frische Ware an, auch Glutenfreies. 

© Marina Beuerle

8
Skandinavisch-japanische Fusionküche bei Sticks'n'Sushi

Seit 2017 gibt es Sticks'n'Sushi auch bei uns. Neben erstklassigem, bildschönem Sushi gibt es bei Sticks'n'Sushi auch die namensgebenden Yakitori-Sticks und eine große Auswahl an skandinavisch-japanischer Fusionküche. Mittlerweile gibt es drei Läden in Berlin, die Location an der Potsdamer Straße war die erste und ist definitiv einen Besuch wert – das Spiel mit Licht, die geometrischen Formen und ein ausgewogener Mix aus Gemütlichkeit und Schlichtheit machen aus den großen Räumlichkeiten einen perfekten Ort für ein feines, gehobenes Dinner. Preislich obere Mittelklasse, geschmacklich definitiv stabile Elite. Die beiden anderen Läden findet ihr in Charlottenburg (Kantstraße) und Mitte (Torstraße).

© Rea Mahrous | Maraike Rosanski

9
Casual Fine Dining inklusive Frankreich-Feeling im Irma La Douce

Das Ende 2019 eröffnete Fine-Dining-Restaurant Irma La Douce auf der Potsdamer Straße eignet sich perfekt für eine Date Night oder einen anderen besonderen Anlass. Das Restaurant bietet "modern french cuisine" an, auf der Karte finden sich (französische) Klassiker wie Tatar, Schnecken und Austern, außerdem Seezunge, Kalbsbries und Entenleberterrine. Erwähnenswert ist auch die fantastische Champagner- und Weinauswahl. 2021 wurde das Restaurant mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Zur Spargelsaison bietet das Irma La Douce gleich ein ganzes Spargelmenü an. Unser Geheimtipp für Sparfüchse: Schaut zum Lunch vorbei und gönnt euch leckeres Essen aus der Sterneküche zum günstigen Preis! Die Pasta des Tages bekommt ihr dann schon für 11,50 Euro.

  • Irma La Douce Potsdamer Straße 102, 10785 Berlin
  • Dienstag – Samstag: 12–23.30 Uhr (Lunch: 12–14 Uhr)
  • Lunch ab 11 Euro, Boeuf Bourguignon: 42 Euro, Austern: 7 Euro pro Stück
© Atlantik Fischladen | Facebook

10
Seafood-Liebe im Atlantik Fischladen

Bei so viel frischem Fisch könnte man meinen, die Potsdamer Straße liegt am Meer. Das kleine Atlantik Fischrestaurant kann zwar nicht mit Ambiente und super stilvoller Einrichtung punkten, dafür aber mit richtig gutem Essen. Ab zur Theke, Fisch aussuchen, den Köch*innen ihr Handwerk überlassen und genießen. Kross gebraten mit hauchdünner Panade, im Ganzen oder als Fischsuppe – egal wie, alles schmeckt. Für Seafood-Liebhaber*innen ist das Atlantik ein Paradies. Auf eins müsst ihr euch hier gefasst machen: Anstatt Meeresrauschen gibt's hier laute türkische Musik auf die Ohren.

© Daliah Hoffmann-Konieczka

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Deftige deutsche Küche und Babylon Berlin Vibes in der Joseph-Roth-Diele

In der Joseph-Roth-Diele in Tiergarten bekommt ihr bodenständige deutsche Küche wie (vegetarisches) Gulasch, hausgemachte Spätzle, Matjes auf Butterstulle und kalter Hund. Die Speisekarte findet ihr in Form eines Holzaufstellers mit Kirmeslampen direkt am Eingang. Das gemütliche Lokal, das genauso gut als Kulisse für Babylon Berlin dienen könnte, wurde dem Schriftsteller Joseph Roth gewidmet. An den Wänden hängen unzählige Fotos, Briefe und Ausschnitte aus Werken des Autors. Der Mittagstisch – es stehen immer zwei Gerichte auf der Karte – kostet hier nur 7,95 Euro. Bestellt und bezahlt wird an dem Pult neben dem Tresen. Ab 15 Euro könnt ihr hier auch mit Karte bezahlen. 

 

*Rollstuhlgerechter Eingang und Sitzmöglichkeiten; kein rollstuhlgerechtes WC

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