Fu Gee La kompakt #5 – Was passiert aktuell mit den Flüchtlingen in Berlin?
30. September 2015. Jede Woche gibt es neue Nachrichten zu der Flüchtlingssituation in Berlin. Deshalb informieren wir euch hier wöchentlich über die aktuellen Geschehnisse rund um Flüchtlingspolitik und soziales Engagement.
Die Zahl der Woche
90 | Die Blogfabrik spendete diese Woche 90 Decken an die Flüchtlinge vor dem LaGeSo.
Wie läuft’s beim LaGeSo?
Unsere Fotografin Debora Ruppert berichtet, dass vor Ort Impfungen stattfinden und mit einem mobilen Röntgenmobil Erkrankungen auf Tuberkulose festgestellt werden können.
Sicherheitsbeamten wurde diese Woche Korruption bei der Verteilung von Wartenummern vorgeworfen, berichtet der rbb. Diese Vorwürfe wurden mittlerweile entkräftet. Weiterhin ist der Andrang aber so groß, dass ab Mittag keine Wartenummern mehr verteilt werden.
Moabit hilft berichtet auf Facebook, dass Vivantes die Essenszubereitung dauerhaft übernommen habe und diese gut laufe. Nachmittags kooperiere Moabit hilft mit Freunde der Jugend und Familie e.V., die sich um die Spätversorgung kümmern. Vor Ort werden also keine Essensspenden mehr benötigt.
Währendessen wurde bei Moabit hilft geklaut, berichtet die Organisatorin Christiane Beckmann. Aus dem Haus R wurden Geld, Fahrkarten und Gutscheine aus den Kassen des Vereins gestohlen. Freiwillige Helfer berichteten außerdem, dass Wertgegenstände aus ihren persönlichen Taschen entwendet wurde. Reißt euch mal zusammen, Leute!
Was macht die Politik?
Hin und her: Das Gelände der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Schönefeld soll nun doch nicht als Verteilerzentrum genutzt werden, berichtet der rbb.
Wie sollen Flüchtlinge in den Unterbringungen registriert werden? Manche Dauerunterkünfte arbeiten mit Checkkarten mit Chip und Foto. Kritisiert wurde jetzt die Nutzung von Armbändern mit Registriernummer in der Unterkunft in Karlshorst, die herabwürdigend sei. Mehr Infos hat der Tagesspiegel.
In Berlin befinden sich mittlerweile Studenten, Obdachlose und Flüchtlinge in einem Wettrennen um Wohnraum. Warum aber nicht jedes leerstehende Gebäude sofort als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden kann, beschreibt die F.A.Z.
Gibt es auch schöne Geschichten?
Das Willkommenspicknick für Flüchtlinge am Sonntag auf dem Tempelhofer Feld war ein Erfolg. Rund 800 Flüchtlinge nahmen an dem Picknick teil und tauschten "Kartoffelsalat gegen Taboulé".
So kannst du diese Woche helfen
Im Watergate legen am Donnerstag, den 1. Oktober, unter anderem Dapayk und Dirty Doering auf, um Spenden zu sammeln. Alle Einnahmen des Partyabends gehen an Berliner Flüchtlingsheime und an die Organisation Orienthelfer E.V. im Libanon. Hier gibt's alle Infos zur Veranstaltung.
Da am Wochenende das LaGeSo geschlossen ist, können die Flüchtlinge, die samstags und sonntags ankommen, nicht versorgt werden. Die Gruppe "We Picknick, Kleiner Tiergarten" will deshalb die die Essens- und Getränkeversorgung am Wochenende im Kleinen Tiergarten, der sich gegenüber des LaGeSos befindet, koordinieren und organisieren. Hier findet ihr alle Infos.
Die Gruppe "Tee vor dem Lageso" organisiert die Teeausgabe nach den Schließzeiten des LaGeSos unter der Woche. So könnt ihr helfen.
Aufgrund der sinkenden Temperaturen werden am LaGeSo derzeit besonders Decken, Isomatten und Schlafsäcke benötigt.
Wer Kleidung für Erwachsene spenden will, kann diese noch bei der Islamic Relief Kleiderkammer in der Gitschiner Str. 16 abgeben. Die Caritas, Agrarbörse, Stadtmission oder das Haus R am LaGeSo nehmen keine Kleidung mehr entgegen.
Wenn ihr euch fragt, wo ihr die BVG-Pläne auf Englisch/Arabisch herbekommt: bei allen größeren BVG-Verkaufsstellen z.B. am Alex oder am Zoo.
Wer Flüchtlinge betreut und ihnen einen Deutsch-Sprachkurs vermitteln will: Die Parität bietet kostenlose Kurs an.
Engagieren
Infos und Links zu einzelnen Flüchtlingsinitiativen Berlins findet ihr auf der Seite des Flüchtlingsrats Berlin und bei bürgeraktiv – das Engagementportal.
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Der Titel dieser Serie stammt von dem Fugees-Song “Fu Gee La”. Das ist letzte Woche passiert.
Titelfoto: © Debora Ruppert