Fu Gee La #8 – Was passiert aktuell mit den Flüchtlingen in Berlin?

21. Oktober 2015. Jede Woche gibt es neue Nachrichten zu der Flüchtlingssituation in Berlin. Deshalb informieren wir euch hier wöchentlich über die aktuellen Geschehnisse rund um Flüchtlingspolitik und soziales Engagement.

Die Zahl der Woche

182.341 | Wir berichteten von der Kiron University, eine Online-Universität für Flüchtlinge. Mit 182.341 Euro wurde schon mal die Fundingschwelle von 120.000 Euro überschritten. Das Ziel liegt aber bei 1,2 Millionen Euro. Ihr könnt also noch fleißig spenden, damit 1000 Flüchtlinge studieren können. Hier lang.

Wie läuft’s beim LaGeSo?

Der Tagesspiegel berichtet, dass derzeit 70 Ärzte, 67 Hebammen und 40 medizinische Helfer ehrenamtlich vor dem LaGeSo tätig seien. Immerhin mehr als zu Beginn. Trotzdem spricht die Berliner Ärztekammer von einer "Dritte-Welt-Medizin", die "asozial" sei.

Moabit hilft weist schon seit geraumer Zeit darauf hin: Immer wieder stehen vor dem LaGeSo auch radikale Gruppierungen, die um neue Mitglieder werben. Nun zeigt sich auch der Berliner Verfassungsschutz besorgt.

Die Außenstelle an der Bundesallee hat letzte Woche eröffnet, um das LaGeSo zu entlasten. Flüchtlinge, die dort ankommen, werden in einem zweiten Schritt zur Bundesallee gefahren, um dort vor Ort Warteschlangen und Chaos zu vermeiden.

Was macht die Politik?

Unregistrierte Flüchtlinge müssen jetzt nicht mehr schwarz fahren. Sie erhalten bei der Ankunft am LaGeSo ein graues Armband, das den BVG-Kontrolleuren ihren Status anzeigt. Alle Infos zur Regelung hat der Tagesspiegel.

Während sich europaweit die Nationen über das Dublin-Abkommen und die ungerechte Verteilung von Flüchtlingen auf ihr Gebiet beschweren, tun die Berliner Bezirke das mittlerweile auch im Kleinen. Reinickendorf und Neukölln sperren sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen, während Spandau mit bisher über 4000 Flüchtlingen die meisten aufgenommen hat. Die Berliner Zeitung hat mehr Zahlen und Infos.

Nochmal Moabit hilft: Der Verein hat eine Einladung zu einem Empfang des Senats abgelehnt, der Flüchtlingsinitiativen für ihre Hilfe ehren will. Die Begründung: "Wir empfinden diese Einladung zu diesem Zeitpunkt als geschmacklos und bigott."

Was die meisten von uns schon letztes Jahr wussten, hat jetzt auch die Politik eingesehen: Die Bundesregierung stuft die Pegida-Bewegung mittlerweile als "offen rechtsradikal" ein. Wer sich jetzt noch als "besorgter Bürger" bezeichnet, ist nicht besser als Menschen wie der deutsch-türkische Autor Akif Pirinçci, der am Montagabend bei der Pegida-Demonstration in Dresden sagte: "Die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb".

Gibt es auch schöne Geschichten?

Am Samstag fand in der Storkower Straße ein von den Anwohnern initiiertes Willkommensfest für die beiden Flüchtlingsunterkünfte in der Straße statt.

Kiez goes Storkower© Katja Krause

So kannst du diese Woche helfen

In der alten Zigarettenfabrik an der Hakenfelder Mertensstraße in Spandau hat letzte Woche eine neue Flüchtlingsunterkunft eröffnet. Derzeit werden vor allem Helfer gebraucht.

Auch in Spandau befindet sich die Unterkunft Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne. Dort werden derzeit dringend Regenschirme, Unterwäsche und Socken für Männer und Frauen benötigt. Die Bedarfsliste findet ihr hier.

Die Unterkunft in der Onkel-Tom-Straße in Zehlendorf benötigt Bettwäsche und Hygieneartikel.

Am Donnerstag, 22.10., liest Ivana Jeissing im BOX Freiraum in der Boxhagener Straße 93/96 aus ihrem Buch "Wintersonnen". Mit den Einnahmen wird die Flüchtlingshilfe des Elisabethstifts unterstützt. Beginn ist 19.30 Uhr, der Eintritt kostet 5 Euro.

Der Frisörsalon maske berlin ruft zu einer Haarschneideaktion, wohl ähnlich der in Hamburg, auf. Kommenden Dienstag, 27.10., ab 14 Uhr. Der Ort steht noch nicht fest.

**BITTE TEILEN** Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir möchten mit unserem Handwerk ehrenamtlich in Flüchtlingsheimen...

Posted by maske berlin on Wednesday, 21 October 2015

 

Engagieren
Infos und Links zu einzelnen Flüchtlingsinitiativen Berlins findet ihr auf der Seite des Flüchtlingsrats Berlin und bei bürgeraktiv – das Engagementportal.

 


Der Titel dieser Serie stammt von dem Fugees-Song “Fu Gee La”. Das ist letzte Woche passiert.

Titelfoto: © Kiron University

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