Die Weiterentwicklung des Hipsters heißt "Yuccie"

Nachdem die DIE WELT Berlin für tot erklärt hat, ist jetzt (also jetzt wirklich. Wirklich!) der Hipster dran. Ausgedient hat der Name ja schon lange, wird er doch eh für alles und jeden bezeichnet, der in großen Städten die angesagten Stadtviertel bevölkert und irgendwas mit Medien und Design macht.

Das dachte sich auch der Mashable-Autor und Überhipster David Infante (Bart, Fixie, Kunststudium, hat Ideen). "Inakkurat" sei der Begriff, ein bisschen mehr Präzision bitte. Und so gebar er den Begriff "Yuccie", den "Young Urban Creative". Was ihn auszeichnet?

Das, was den Hipster einst auszeichnete, ist längst Mainstream geworden

Der Yuccie entstammt laut Infante der Generation Y, ist also ein sogenannter Millenial, der um 1990 geboren wurde und in guten, aber nicht reichen Verhältnissen aufgewachsen ist. Er genoss eine gute Bildung, ist der Überzeugung, dass wir es nicht nur verdienen, unsere Träume zu verwirklichen, sondern auch von ihnen zu profitieren. Er hat gleichermaßen den Trend und Boom um die Hipster und die Start-up-Millionäre aus dem Silicon Valley beobachtet und genauestens studiert. Jetzt macht er etwas, das kreativ ist, womit er aber auch Geld verdienen kann. Zum Beispiel bei einer feschen Marketing-Agentur Instagram-Kampagnen pitchen, biologisch wertvollen organic Vodka brauen oder lifestylige Schrittzähler-Apps programmieren. Also so ziemlich jedes Start-up, das in den letzten Jahren gegründet wurde.

So albern und überflüssig die ständige Suche nach einer Bezeichnung für Trends und ihre Mitläufer ist (Infante selbst nimmt sich und seinen Artikel auch nicht so ernst), so treffend hat der Amerikaner diese Entwicklung doch beschrieben. Und sie ist ja auch eigentlich eine ganz nachvollziehbare: Das, was den Hipster einst auszeichnete – kreative Freiheit statt festem Arbeitsplatz, Second-Hand-Klamotten statt H&M, Fair-Trade-Kaffee statt Tchibo —, ist längst Mainstream geworden. Infante schreibt dazu:

When everyone is rejecting the mainstream, no one is. When everyone is a hipster, no one is a hipster.

Amen!

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Titelfoto: © Koel Bedford/flickrCC
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