Berliner Wohnungsnot vs. airbnb

Dass die Wohnungssituation gerade im Berliner Zentrum bescheiden ist, müssen wir ja eigentlich keinem mehr erklären. Trotzdem lese ich regelmäßig Wohnungsgesuche von Freunden und Bekannten, die mit utopischen Ansprüchen nach Mitte, Friedrichshain und Kreuzberg ziehen wollen. Vielleicht sollten sie demnächst mal bei airbnb suchen, da scheint die Wohnungssituation nämlich eine ganz andere zu sein.

Denn während die Wohnungsinserate auf Plattformen wie Immobilienscout quasi gar nicht mehr existieren, blüht der "Ferien"wohnungsmarkt auf airbnb, wie jetzt auch die oben stehende Grafik von Alice Bodnar zeigt. Diese kommt pünktlich zur Diskussion um das "Internetverbot" für das Berliner Ordnungsamt, das den Bezirken verbietet, im Internet nach illegalen, also nicht-angemeldeten Ferienwohnungen zu suchen. Das ist für die Bezirke nicht nur ärgerlich, sondern mindestens ein Schlag ins Gesicht, nachdem sie erst dieses Jahr das Verbot von Ferienwohnungen beschlossen hatten.

Zwar stimmen die Punkte auf der Grafik von Bodnar mittlerweile nicht mehr eins zu eins mit den Angeboten auf Immobilienscout24 und airbnb überein, die Suche auf den genannten Plattformen ergibt aber ein ähnliches Bild, auch wenn die Frage unbeantwortet bleibt, ob die bei airbnb angebotenen Wohnungen tatsächlich Ferienwohnungen sind oder nur solche, die für einen Auslandsaufenthalt oder Urlaub kurzzeitig untervermietet werden.

 

Update 06.11.2014, 09:36: Die Berliner Zeitung berichtet, dass nach Einschätzungen des Senats das Ordnungsamt nun wohl doch nach Ferienwohnungen im Internet suchen darf.


Grafik: © Alice Bodnar 
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