ARTVERGNÜGEN #49 Unsere zehn Kunsttipps für Dezember

Eine Studie hat erneut den bildenden Effekt von Museumsbesuchen bei Kindern bestätigt. Und was für Kinder gut ist, schadet Erwachsenen auch nicht. Nebenbei lassen sich im Museumsshop ganz hervorragend Weihnachtsgeschenke shoppen. Es folgen unsere zehn Empfehlungen für den Dezember.

1. Meret Oppenheim im Martin-Gropius-Bau

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(Meret Oppenheim, Pelzhandschuhe, 1936 © VG Bild-Kunst, Bonn, 2013)

Kim Kardashian räkelt sich rücklings auf Kanye’s Motorrad, die brustwarzenlosen Brüste weisen von der Schwerkraft unbeeindruckt gen Himmel. Man wisse bei dem Anblick ebenso wenig ob man an- oder abgeturnt sein sollte, wie bei jenem des mit Pelz besetzten Geschirrs von Meret Oppenheim, kommentiert Kunstkritiker Jerry Saltz. Oppenheim war Muse der Surrealisten und zugleich eine emanzipierte Künstlerin, die sämtliche Standards überrannte. Die Form unterstellte sie der Aussage. Für das Problem der Schwerkraft entwarf Oppenheim ein Büstenhalter-Collier.

Verlängert bis 6.Januar.
Martin-Gropius-Bau: Niederkichnerstraße 7
Mittwoch – Montag, 10:00 – 19:00 Uhr
Ticket Einzelausstellung: 10 Euro, ermäßigt 8 Euro

2. Reynold Reynolds in der Galerie Zink

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(Reynold Reynolds, Six Easy Pieces, 2010)

Reynolds Ästhetik erinnert an eine neuzeitliche Schneewitchenverfilmung oder auch mal Alfred Hitchcock. Seine Protagonisten haben ihre Menschlichkeit verloren, Technologie überlagert Natürlichkeit. Die Filme des Alaskaners sind Studien entlang Humanismus und Naturwissenschaft.

Seine 7-Kanal-Installation “The Lost” wird vom 30.November bis 21.Dezember gezeigt.
Galerie Zink: Linienstraße 23
Dienstag – Samstag, 13:00 – 18:00 Uhr

3. Bewerbung für den Kurzfilmtag bei Group Global 3000

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Kurzfilme für den kürzesten Tag des Jahres: Am 21. Dezember ist bundesweiter Kurzfilmtag. Saisonal passend ruft die Group Global 3000 Filmemacher auf, Werke zum Thema “Das Geschenk” einzureichen. Deadline ist der 6. Dezember. Die Details sind nachzulesen auf der Seite der Group Global 3000.

4. “Moon” im Internet

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Im Mai hieß es, Ai Wei Wei plane, sich am Pfefferberg neben Olafur Eliassons “Institut für Raumexperimente” einzumieten. Ob es zum Einzug kam, ist mir unbekannt. Mit dem Onlineprojekt “Moon” testet das Duo schon mal seine Kompatibilität. Und auch die Erdenbürger sollen sich näherkommen: Auf www.moonmoonmoonmoon.com kann sich jeder kritzelnd, zeichnend und schreibend auf dem Mond verewigen. Der Mond, eine virtuelle Klowand.

5. Nordwind Festival in Berlin und Dresden

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Es zieht ein eisiger Wind ein: Nordwind. Künstler aus dem nordeuropäischen und baltischen Raum präsentieren in einem 12-tägigen Programm Theater, Musik und visuelle Kunst. Das ausführliche Programm gibt’s hier.

Bis 08.Dezember.
Eröffnung: 30.November, 11:00 h – 16:00 Uhr im HAU2.
Eintritt frei.

6. Leo Gabin bei Peres Projects

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Die Kollegen von bpigs sprechen von bestgekleideten Besuchern zur Eröffnung. Um Stilfragen geht es in Harmony Korine’s Geschichten überhaupt nicht –Spring Breakers und Kids sind Beispiele. Basierend auf Korine’s Debütroman 'A Crackup At The Race Riots', eine Abbildung des Rassenkonflikts in Florida, hat das Kollektiv Leo Gabin nun einen Film aus Internetmaterial produziert. Dazu gibt’s passend großformatige Malereien.

Bis 24.Januar.
Peres Projects: Karl-Marx-Allee 82
Dienstag – Samstag, 11:00 – 18:00 Uhr

7. Nathan Carter bei Esther Schipper

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Fotos von Tannenzweigen und Eisbergen erwecken den Eindruck einer Weihnachtsausstellung. Andere Bilder erzählen von einem Künstler, der mit kindlichem Spaß in die Farbtöpfe haut.

Esther Schipper: Schöneberger Ufer 65
Dienstag – Samstag, 11.00 – 18:00 Uhr

8. Julia Benz „Everything Amazing – Nobody Happy“ bei URBAN SPREE GALERIE

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Julia spricht selbst, zum neuen Projekt oder über ihre Arbeit im allgemeinen, ich hatte ja bereits das persönliche Art Vergnügen mit ihr. Wer außerdem ihrem Filmprojekt auf die Beine helfen will, kann das noch bis Freitag bei Startnext tun.

Ausstellung bis 21. Dezember.
Eröffnung: 29.November, 19.00 h
URBAN SPREE GALERIE: Revaler Ecke Warschauer Straße
Hier entlang zum Facebook Event.

9. Sanatorium bei MOMENTUM

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Eine deutsch-polnische Partnerschaft trägt Früchte: Während der deutsche Skulpturkünstler Andreas Blank das Ergebnis seiner Residenz am Partnerinstitut TRAFO Stettin präsentiert, zeigt Natalia Szostak ihre Videoarbeit bei MOMENTUM in Kreuzberg.

Eröffnung: 30.November, 18:00 – 22:00 Uhr
Artist Talk: 5.Dezember, 19:00 Uhr
Open Studios mit anschließendem polnischen Videoprogramm: 8.Dezember, ab 13:00 Uhr
MOMENTUM: Kunstquartier Bethanien, Mariannenplatz 2

10. Druck Berlin Festival 2013 im Stattbad Wedding

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Und gerade noch so druckfrisch in der Redaktion eingetroffen: Die Einladung zum Druck Berlin Screen Print Festival. Auf dem Programm sind Workshops für Profis und Amateure, Kinder und Erwachsene mit Stars der Siebdruck-Szene.

Bis 22.Dezember, Freitag – Sonntag, 12:00 – 19:00 Uhr
Vernissage: 5.Dezember, ab 19.00 Uhr
Stattbad Wedding: Gerichtstraße 65

Und weil wir euch gerne beschenken, verlosen wir noch zwei Kalender31 unter allen, die uns in den Kommentaren sagen, was sie sich fürs nächste Jahr in Sachen Kunst vorgenommen haben. Der Kalender31 ist ein typografischer Jahreskalender, von dem es auf der ganzen Welt nur 400 Exemplare gibt und bei dem ein ganzes Jahr auf nur einen A4-Bogen passt.

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Im letzten Artvergnügen ging es um Künstler mit Bart. Alle Folgen des Artvergnügens findet ihr hier.

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