So schön sieht Berlin im Zeitraffer aus
Ich frage mich ja immer, wie die Fotografen und Videofilmer diese Zeitraffer-Videos machen. Stehen die die ganze Nacht mit Thermosflasche und Schlafsack an einem Fleck oder lassen die ihre Kamera in aller Einsamkeit an einem Ort stehen, in der Hoffnung, dass sie niemand klaut, und holen sie dann am nächsten Morgen wieder ab?
Weil mich das so brennend interessierte, habe ich diese Frage Noam Armoon gemailt, der dieses hübsche Video von Berlin gemacht hat.
Noam hat mir geschrieben: "Zeitraffer von Tag zu Nacht und von Nacht zu Tag zu erstellen, nimmt gar nicht so viel Zeit in Anspruch. Ich war im August in Berlin und die Shooting-Zeit von Abenddämmerung zu Nacht und Morgendämmerung zu Sonnenaufgang betrug ungefähr zwei Stunden jeweils. Ich habe meine Kamera natürlich nicht dort stehen gelassen, das Risiko wäre viel zu teuer.
Normalerweise suche ich die Locations aus, bevor ich filme. Wenn ich entschieden habe, wo ich shooten will, bin ich noch vor den ersten Sonnenstrahlen vor Ort. Die Kamera stelle ich so ein, dass sie ein Bild alle 5 Sekunden schießt. Beim Filmen nimmt man normalweise 24 bis 30 Bilder pro Sekunde auf. Wenn die Sonne dann hoch genug am Himmel steht, gehe ich wieder, und komme dann vor dem Sonnenuntergang wieder und filme, bis es komplett dunkel ist. Wenn ich also nur ein Bild alle 5 Sekunden aufnehme und das Resultat in normaler Geschwindigkeit abspiele, sieht das natürlich so aus, als hätte ich dort Stunden gestanden.
Danke, Noam!
Charlott Tornow