Alltag raus, Nase rein - Deutschlands erste Pheromon-Party
Anfang des Monats fand ich eine Mail in meinem Postfach: Die Einladung zu Deutschlands erster Pheromon-Party. Wie gewohnt klickte ich das Ding weg und verbuchte es als unbrauchbar. Als mir nach 10 Minuten aber der Gedanke an diese absurde Idee zurück in den Kopf schoss, war mein Interesse geweckt. Eigentlich müsste man sich das doch mal anschauen. Ich packte Jule und Franziska ein und ja, wir waren tatsächlich da.
Da wir alle drei irgendwie ein bisschen angsterfüllt waren, trafen wir uns erst einmal auf mehrere Wodka mit Tonic, Ginger Ale und so weiter. Wir tauschten unsere Erfahrungen mit Online-Datingbörsen und Blind Dates aus, wobei wir da alle nicht viel zu sagen hatten, denn außer Jule, die dazu mal investigativ gearbeitet und einen wunderbaren Artikel geschrieben hat, waren die Erfahrungen eher mau. Dann irgendwann ein letzter Wodka und los.
In Friedrichshain vor dem Bitte&Danke wurden wir direkt von Pressemenschen angehalten, um O-Töne zur bevorstehenden Erfahrung abzugeben. Lieblingsgerüche? Holz, Wälder, Vanille, und ich hole irgendwie aus, zu einem pauschalen "Das kann man doch so nicht definieren..". Der Reporter dreht sich dankend weg.
Beim Betreten des Lokals müssen wir unsere in Gefriertüten verpackten 3 Tage lang nachts getragenen Tshirts abgeben. In die Tüte kommt eine Nummer. Das übliche Singlepartyprinzip. Und das ist auch das Hauptproblem dieser Veranstaltung. Es ist und bleibt eine Singleparty, eine Party also, auf der Singles sind, die sich aber für einen Abend außerordentlich hohe Chancen errechnen, jemanden klarzu... ehm kennenzulernen. Noch dazu ist dieses hier eine Singleparty, auf der der Presseanteil höher ist als der Gästeanteil. Wir versuchen ständig, den RTL Kameras auszuweichen. Klappt nicht so ganz wie sich herausstellt, nach dem Anruf meiner Mutter, der so ging:
"Habe ich Dich etwa in den rtl2 news gesehen? Auf einer Singleparty?"
Ok, das war jetzt also mein absoluter Moment of shame.
Wie die Pheromonparty zu Ende ging? Ich bin nach 45 Minuten gegangen, zu meinem Freund. Ja, ich habe gemogelt. Aber wäre ich Single gewesen, ich hätte es dort doppelt schlimm gefunden. Die anderen waren noch anwesend, als schon die Werbebanner abgenommen wurde. Jules Artikel findet ihr hier.
Alle Fotos sind übrigens auch von der großartigen Jule Müller.