Kleine, geile Firmen #12 – MARY LENNOX FLOWERS
Blumen mag eigentlich jeder, aber nach der zum eigenen Geschmack passenden Floristin muss man manchmal lange suchen. Die Australierin Ruby hat nicht nur ein tolles Gespür für schöne Blumengestecke, sondern mit ihrem kleinen Unternehmen MARY LENNOX wohl auch das charmanteste Büro Berlins. Wir waren dort und haben uns ein bisschen verliebt in unsere kleine, geile Firma #12.
Was macht MARY LENNOX ganz genau?
Mary Lennox ist ein Blumenservice, der auf Bestellung arbeitet. Wir machen alles – von kleinen Bouquets über Hochzeitsdekorationen bis hin zu umfangreichen Blumenarrangements.
Was macht ihr ganz genau nicht?
Momentan haben wir noch keinen eigenen Blumenladen. Wir arbeiten in einem Studio und alles, was wir machen, machen wir auf Bestellung. Das heißt leider gleichzeitig, dass ich selten Bestellungen annehmen kann, die nicht mindestens 24 Stunden vorher reinkommen.
Für wen erstellst du Blumenarrangements?
Für jeden, der sie haben möchte. Meine Kundenliste ist ziemlich bunt gemischt. Sie erstreckt sich von Leuten, die Sträuße für ihre Freunde oder Liebsten ordern, bis hin zu großen Firmen wie Mercedes Benz.
Wie viele Leute arbeiten für MARY LENNOX?
Momentan arbeite nur ich jeden Tag, aber wenn das ganze Team für größere Projekte zusammenkommt, sind ich, Olivia, Dee und Paola dabei.
Wie sieht der Mitarbeiter des Monats aus?
Liv hilft mir als Freelancerin.
Was hast du vor MARY LENNOX gemacht?
Vor langer Zeit habe ich mal Innenarchitektur studiert. Als Floristin arbeite ich jetzt seit ungefähr 6 Jahren. Bevor ich mit Mary Lennox in Berlin angefangen habe, hatte ich ein ähnliches Unternehmen mit einem Freund in Sydney. Ich habe auch viel als Freelancer für andere Floristen in Syndey und New York gearbeitet.
Wo kaufst du deine Blumen?
Meistens gehe ich dafür zum Großmarkt. Ich gebe mein Bestes, so viele lokale Blumen wie möglich zu kaufen. In Berlin ist das gar nicht so einfach, lokale Produkte zu finden, weil Holland die europäische Blumenindustrie so dominiert. Am liebsten schneide ich meine Blumen aber direkt selbst auf einem Feld. Wenn Blumenfarmen leichter zugänglich wären, würde ich das immer so machen.
Wie sehen deine Arbeitszeiten aus?
Mein Job ist definitiv kein typischer Nine-to-five-Job. Die Arbeitszeiten hängen hauptsächlich von den aktuellen Projekten ab. Die einzige Konstanze besteht in den frühen Morgenschichten. Ich muss um 4 Uhr aufstehen, um meine Blumen auf dem Großmarkt zu kaufen und fertig sein, bevor die meisten Leute aufstehen.
Was für Musik hörst du beim Arbeiten?
Wenn ich ehrlich bin, höre ich ziemlich viel R'n'B der 90er Jahre und Beyoncé.
Wie sieht euer Arbeitsplatz gerade aus?
Als du deine Firma aufgebaut hast: Was lief nicht so wie erwartet?
Hier in Berlin ein eigenes Unternehmen aufzubauen war ein sehr langsamer Prozess für mich. Ich dachte, ich würde hier ankommen und innerhalb eines Monats sofort voll einsatzbereit sein. Aber es dauerte fast ein ganzes Jahr bis die Firma richtig lief.
Welche wichtige Lektion hast du vergangenen Monat gelernt?
Letzten Monat sind wir zu unserer ersten Landhochzeit in eine kleine Stadt gefahren, in der wir vorher noch nie waren. Ich habe eine Menge darüber gelernt, wie es ist, fernab meines eigenen Autos und Studios zu arbeiten. Am Ende hat sich aber gezeigt, dass es absolut möglich ist. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn ich zum Arbeiten wieder verreisen darf.
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Die Fragen hat uns Ruby beantwortet. Vielen Dank!
Vor zwei Wochen waren wir bei den Jungs von LUUV. Den “kleinen, geilen Firmen”-Floh hat uns übrigens dieser Song von Funny Van Dannen ins Ohr gesetzt. Alle kleinen, geilen Firmen findet ihr hier.
Fotos: Milena Zwerenz