40 DAYS OF EATING #7 – Schiller Burger
Einer geht noch. Einer geht wirklich noch. Kommt, ein kleiner Burger. Was ist das schon? Nun ja. Wir sind hier ja nicht zum Spaß. Den Mädels geht es also langsam an den Kragen und die Verdauung.
Maria, erzähl uns von deinem Tag.
Dieses Projekt rüttelt ganz schön hart an meinen alten Ernährungsgewohnheiten. So langsam schlägt sich dieser figurzerstörerische Marathon auch auf meine Haut und meine (sorry) Verdauung nieder. Bevor es zu Schiller Burger geht, latsche ich kurz ins Kaufland und hole mir Petersielie, Sellerie und Rote Beete für mein morgiges Mittagessen. Meine Zellen schwimmen in Frittierfett und ich weiß wirklich nicht, ob ich das alles hier unbeschadet durchstehen werde.
Wo habt ihr heute gegessen?
Schiller Burger in der Herrfurthstraße. Ich muss zugeben: Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Das liegt aber daran, dass es uns gestern einfach geschafft hat. Zwei Mal Fast Food hintereinander im gleichen Monat. Das gibt es sonst nicht. Aber naja, wat willste machen? Essen musste.
Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?
Sweet Potatoe Fries und Chilly Cheese Burger. Die Pommes sind der absolute Wahnsinn. Ich vergesse sofort meine skorbutförderne Ernährung der letzte Tage und haue ordentlich rein. Der Burger ist lecker scharf und das Patty kann man sogar in Bio bestellen. Die Buns sind homemade und zeichnen sich durch eine einzigartige Knusprigkeit mit gleichzeitiger Fluffigkeit aus. SO LECKER. Definitiv ein sehr guter Burger und die absolut BESTEN SWEET POTATOE FRIES, welche man in Berlin bekommen kann. Ich als diplomierte Pommes-Connaisseuse kann das beurteilen.
Wie ist der Service?
Self-Service. Die Karte ist für ein reines Burger-Restaurant recht groß und abwechslungsreich. Die Burger-Brater sind freundlich. Es geht schnell. Ich bringe heute alles ordentlich auf den Punkt.
Was gefällt dir an dem Laden besonders, was nicht?
Die Fenster sind ansprechend illustriert und die Einrichtung ist typisch Berlin, wie wir sie diese Woche z.B. auch schon im Mercosy gesehen haben. Man holt sich sein Getränk selbst aus einem dafür bereitgestelltem Kühlschrank. Direkt neben dem Mini-Imbiss befindet sich die Schiller-Bar, welche sich durch die typische Berliner Gemütlichkeit auszeichnet. Hier kann man auch den ein oder anderen Abend ausklingen lassen. Wir machen das heute jedoch nicht: zu kaputt. Essen macht mich fertig.
Wie würdest du die Menschen im Restaurant beschreiben?
Neues Neuköllner Publikum. Nicht ganz so hip wie im Weserkiez, aber man merkt deutlich die Veränderung zu früher. Wir wohnen seit 9 Jahren in Neukölln, damals war da oben noch ein Flughafen und sonst nix. Seht ihr mal.
Mit wem würdest du definitiv nicht hierher kommen?
Menschen, die keine Kohlenhydrate essen. So wie ich in den nächsten Tagen.
Was hast du Neues über Sophia gelernt?
Wir setzen unsere Prios absolut anders, was die Verspeisung eines ordentlichen Burger-Menüs angeht. Während sie sich voll und ganz auf ihren Burger konzentriert, konnte ich nicht von den Pommes lassen. Sie sind wirklich die besten.
Das Beste an diesem Essen...
Ich bn mir nicht sicher, ob ich es schon erwähnt habe: Der Laden hat verdammt gute Süßkartoffelpommes. Mit Mango-Curry-Soße.
Möchtest du noch etwas sagen?
Pommes. Soweit ich weiß, gibt es im Schiller Burger Imperium mit den nun mehr 3 Filialen auch die Möglichkeit, Catering zu bestellen. Kann ich wirklich nur empfehlen. Morgen dann Detox.
Sophia, erzähl uns von deinem Tag.
Ich fahre wie eine Blöde durch die Stadt und muss Dinge organisieren. Ich muffel mich also wie gewohnt durch den Tag und mache absolut nichts, was auch nur ansatzweise Spaß macht. Motz motz motz. Alles wie immer. Als ich am späten Nachmittag aus dem 'Mit Vergnügen'-Büro hetze, wo ich war, um Bericht zu erstatten, bleibe ich abrupt stehen und blicke die Straße hinunter. Die Abendsonne lässt den Himmel brennen. Die Stadt, die mir in den letzten Jahren ausschließlich ihr kaltes, hässliches Gesicht gezeigt hat, liegt plötzlich ganz ruhig da und strahlt, sodass mir ganz warm ums Herz wird. Oh Berlin, du kannst so schön und harmlos sein. Ich fasse wieder Mut und gehe zum Auto. Ich habe einen Strafzettel bekommen. Geht's noch?
Wo habt ihr heute gegessen?
Bei Schiller Burger in der Herrfurtstraße in Neukölln.
Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?
Tell me what you want, what you really really want. Also auf jeden Fall KEINE BURGER MEHR. Da es bei diesem Projekt allerdings egal ist, worauf ICH Bock habe, gibt es heute wieder Burger. Pluspunkt: Schiller Burger ist verdammt gut. Ich esse einen Haloumi Burger mit extra Avocado und dazu die besten Süßkartoffelfritten der Welt. Ich bilde mir ein, dass Avocado und Süßkartoffeln das Essen etwas gesünder machen. Der Burger hat alles, was ich mag: Käse, Avocado und Knoblauchsoße. Ich verputze das ganze Gerät und bin im Himmel! Normalerweise esse ich nicht so oft so reichhaltg wie in den letzten Tagen. Dass ich das mal sagen würde, aber: Ich sehne mich nach einem Salat.
Wie ist der Service?
Sehr freundlich, sehr schnell, es herrscht Selbstbedienung und der Grillmeister brüllt fertige Bestellungen kurz und knapp quer durch den kleinen Raum. Mag ich.
Was gefällt dir an dem Laden besonders, was nicht?
Ich mag die liebevoll gestaltete Karte und die ausgefallenen Namen der Burger. Das Licht könnte etwas gemütlicher sein, trotzdem fühle ich mich hier nicht unwohl. Hier isst man eben seinen Burger und geht dann wieder. Auch okay.
Wie würdest du die Menschen in dem Restaurant beschreiben?
Leute, die einen guten Veggi Burger zu schätzen wissen, bisschen alternativ, bisschen hip, ein bisschen Öko. Viele Männer! Wirklich viele Männer. Also ich meine, wirklich. Männer.
Mit wem würdest du definitiv nicht hierher kommen?
Mit meiner Ernährungsberaterin.
Was hast du Neues über Maria gelernt?
Maria hat langsam genug von Burgern & Co. Sie schwärmt mir eine halbe Stunde von grünen Smoothies vor. Wer ihr also eine Freunde machen will, schenkt ihr einen Vitamix. Und mir bitte auch.
Das Beste an diesem Essen...
Das komplette Menü. Ich bin hin und weg von den Süßkartoffelfritten und der Burger ist der beste, den ich seit Langem gegessen habe. Echt, hätten wir gestern nicht schon in Fett gebadet, ich wäre heute nicht zu stoppen gewesen. Das war wirklich sehr, sehr lecker.
Möchtest du noch etwas sagen?
Nach dem Essen wird klar: Das war zu viel für mich. Der Magen grummelt, die Haut spinnt. Juice Cleanse (das ist Fasten mit Saft. Ohne Kauen!) und Hosen mit Gummizug klingen plötzlich gar nicht mehr so scheiße.
Gestern waren die beiden im Hard Rock Cafe. Alle Folgen 40 DAYS OF EATING gibt es hier.
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Location: Schiller Burger, Herrfurthstraße 7, 12049 Berlin
Fotos: Jule Müller
Text: Maria und Sophia Giesecke
Anfragen: [email protected]
Titelfoto: Franziska Taffelt
Logo & Artwork: Frau Grau
Produktion: Mit Vergnügen
(Ja, "40 Days of Eating" ist eine Adaption von "40 Days of Dating".)