40 DAYS OF EATING #28 – Knofel

In Berlin schüttet's aus Kübeln und bei Maria bahnt sich eine Angina an. Wie passend, dass die Zwillinge heute das Knoblauchrestaurant "Knofel" besuchen, denn Knoblauch soll ja eine gesundheitsfördernde Wirkung haben.

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1. Maria, erzähl von deinem Tag.

Ich glaube, ich habe Angina oder so. Schnell zu Sophia gehen und ein bisschen weinen, das ist ja bekanntlich die beste Medizin. Sophia macht Eiei, tröstet und flößt mir irgendwas Homoöpathisches ein. Ich murre. Nachdem der nasenlose Hund sich ein Häubchen aufgesetzt hat, Tee gekocht und mit seinem Bäuchlein mein Bäuchlein gewärmt hat, ist das Verwöhnprogramm für heute noch nicht zu Ende: Es gibt ein Auto. Juchu. Sophia ist die weltbeste Organisatöse und plötzlich bin ich wieder gesund. War wohl doch nur 'ne Schummelangina.

2. Wo habt ihr heute gegessen?

Also, wie bereits erwähnt und oben durch großen Jammern lautstark angekündigt: Ich habe ja Angina. Also fast. Also eventuell. Vielleicht ist es auch nur Schnupfen oder so. Oder auch nichts. Naja, jedenfalls schmecke ich nicht so viel. Weiß nicht, ob das heute nicht sogar von Vorteil ist, denn es geht ins "Knofel".
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3. Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?

Hier ist wirklich alles, alles, alles, ALLES auf der Karte mit Knoblauch. Selbst das Dessert. Selbst die Vorspeise. Alles. Hätte der nasenlose Hund eine Nase, würde diese heute stark in Anspruch genommen werden. Der Abend geht schonend los: Es gibt Knoblaucherdnüsse (sehr zu empfehlen!), gefolgt von Knoblauchbrot. Ich bestelle eine Gemüse-Lasagne, welche mich geschmacklich leider nicht überzeugen kann: zu viel, zu weich, zu wenig Füllung. Das hat aber nichts mit dem Knoblauch zu tun. Fotograf Christoph bestellt einen Salat mich Hühnchen, welcher frisch, knackig und harmonisch gewürzt ist und ihm sogleich komplett geklaut wird. Sein Kartoffelgratin ist jedoch wieder nicht so mein Fall.

4. Wie ist der Service dort?

Sehr nett und aufmerksam. Hier wurde ordentlich viel Leidenschaft in den Laden gesteckt und auch wenn es hier etwas schrullig ist: Diese Kultgastronomie muss man mal gesehen haben.
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5. Was gefällt dir an dem Restaurant besonders, was nicht?

Das Knofel ist schon fast eine Art Berliner Institution: Berlins erstes Knoblauchrestaurant öffnete im April 1996 und versorgt seitdem die ganz harten ausm Garten mit seinem umfangreichen Angebot an Knoblauchspezialitäten. Nichts gegen einen ordentlichen Ofenknoblauch, der stundenlang zu einer leckeren cremigen Masse zusammengedampft wurde – hier gibt es jedoch noch 5038948 andere Highlights der energiespendenden Knolle.

6. Wie würdest du die Menschen in dem Restaurant beschreiben?

Wir sind an einem Mittwoch im Januar da, dementsprechend unausgelastet ist es hier heute: Fast alles ist leer, außer unserem Platz und einem Pärchen (wirklich?) an einem anderen Tisch. Das mutige Pärchen am Nebentisch hat sich offensichtlich ganz doll lieb.

7. Mit wem würdest du definitiv nicht hierherkommen und warum?

Vampiren.
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8. Worüber habt ihr gesprochen?

Ich maule und habe, sicherlich aufgrund meiner angeschlagenen Gesundheit, nicht so einen riesigen Appetit. Die kleine Kampfwurst (Hund) ist jedoch voll am Start und macht mich wieder gesund.

9. Was hast du Neues über deine Schwester gelernt?

Sophia hat ein herz aus Gold (und Humus!).

10. Das Beste an diesem Essen...

Die Knoblaucherdnüsse und der Salat mir Hähnchenbruststreifen. Und das Schwarzbier, das war auch echt mega stark.

11. Möchtest du noch etwas sagen?

HHHHHHHHHHHHHHHHHIIIII, hat jemand mal einen Kaugummi?

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1. Sophia, erzähl von deinem Tag.

Juhu, Freizeitstress! Ich nutze die Gelegenheit, einen fahrbaren Untersatz mit Sitzheizung unter dem Popo zu haben, um endlich mal ein paar Dinge weg zu organisieren. So besuche ich also eine Freundin in einer PR-Agentur und unsere Hunde dürfen eine Runde im Park spielen. Im Winter mutiert der Weinbergpark immer zur Hundespielwiese, also gibt es für die lieben Köter jede Menge Hintern zu beschnuppern. Mein Hund benimmt sich mal wieder daneben und ich entferne mich peinlich berührt einige Meter vom Gesehen. Nach diesem tollen Vormittag beschließe ich spontan, dass es Zeit für ein neues Tattoo ist, also gehe ich zur Tätowiererin meines Vertrauens, die mich dann eine Stunde lang pikt und quält.

2. Wo habt ihr heute gegessen?

Heute geht's ins erste und einzige Knoblauchrestaurant Berlins: ab in den Prenzlauer Berg ins Knofel!
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3. Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?

Im Knofel erwartet den Gast Hausmannskost mit dem gewissen Extra! Im Gegensatz zu roher Zwiebel mag ich Knoblauch ja sehr gerne. Maria stürzt sich wie eine Verrückte auf die Nüsschen, ich liebe das ölige Knoblauchbrot. Aber Knoblauchbrot gehört (neben Humus) eh in meine Snack-Top-10. Nach dem Brot habe ich allerdings einige Entscheidungsschwierigkeiten. Was bestellen, wenn alles irgendwie gut klingt? Ich wähle das Hähnchenbrustfilet mit Knoblauch-Joghurt-Marinade. Das Gericht schmeckt – oh Wunder – nach Knoblauch. Das Fleisch ist wunderbar zart, die Soße lecker, nur das Gemüse ist nicht so meins, da etwas zu weich. Der Salat von Fotograf Christoph hingegen ist spitzenmäßig und so landet meine Gabel immer wieder im Salat meines Gegenübers!

4. Wie ist der Service dort?

Typisch Berlin: nett, gar nicht anbiedernd, unkompliziert und uns sofort sympathisch. Wirklich top Service hier!
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5. Was gefällt dir an dem Restaurant besonders, was nicht?

Ganz klar: Das Knofel ist Kult! Ich liebe diese Berliner Restaurants, die nicht hip, dafür "real" sein wollen. Hier erwaret man eher einen Bierbauch statt eines Hipsterbartes! Auch das Thema Knoblauch wird hier bis ins kleinste Detail durchgezogen. Überall findet sich Nippes und Stehrümchen, die irgendetwas mit Knoblauch zu tun haben. Ich fühle mich fast ein bisschen wie in einem Hexenhaus. Ist jetzt vielleicht nicht so knoblauchtypisch, aber das ist eben meine erste Assoziation. #künstlerischeFreiheit

6. Wie würdest du die Menschen in dem Restaurant beschreiben?

In Berlin geht die Welt unter. Sharknado ist Kindergarten dagegen! Das Wasser kommt von allen Seiten, der Wind auch. Hätten wir kein Auto, ich bin mir nicht sicher, ob wir es sicher zum Restaurant geschafft hätten. Dementsprechend leer ist es hier. Ein einziger weiterer Tisch ist besetzt.

7. Mit wem würdest du definitiv nicht hierher kommen und warum?

Immer das, was Maria sagt.
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8. Worüber habt ihr gesprochen?

Maria ist ja "krank", also wird erstmal etwas rumgemotzt. Christoph und ich legen uns mächtig ins Zeug, ihr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Erst als ich mit dem Hund neben der Kamera rumfuchtele und mit der Gabel Flugzeuggeräusche mache, huscht ein kurzes Lächeln über ihre Lippen. Ich gebe irgendwann auf, packe sie ins Auto und fahre so lange mit ihr durch die Stadt, bis sie eingeschlafen ist.

9. Was hast du Neues über deine Schwester gelernt?

Maria ist die niedlichste Kranke, die es gibt.

10. Das Beste an diesem Essen...

Low Carb interessiert mich nicht, ich will noch so ein Knoblauchbrot!

11. Möchtest du noch etwas sagen?

Was für ein Tag! Ich bin so müde, das sich es kaum ins Bettchen schaffe. Freizeitstress? Immer wieder gerne.

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Beim letzten Mal waren die Zwillinge in MJ's Foodshop essen. Alle Folgen 40 DAYS OF EATING gibt es hier.


Location: Knofel, Wichertstraße 33, 10439 Berlin
Fotos: Christoph Wehrer
Text: Maria und Sophia Giesecke

Mit freundlicher Unterstützung von Fissler

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