11 Kunst-Highlights im Juli 2024, die ihr nicht verpassen solltet
Yay, der Sommer ist da. Finally! Sonne, Biergarten und Aperol stehen jetzt natürlich ganz weit oben auf unserer To-Do-Liste. Doch das soll nicht bedeuten, dass die Kunst im Sommer zu kurz kommt. Denn Ausstellungen in Berlin gibt es auch im Juli zu genüge und eine kleine Pause in klimatisierten Räumlichkeiten tut ohnehin ganz gut. Diese Ausstellungen in Berlin solltet ihr im Juli auf keinen Fall verpassen!
1 Modigliani. Moderne Blicke
Wenn ihr demnächst einen Ausflug an einen der tollen Potsdamer Seen plant, schaut doch auch mal wieder im Barberini vorbei. Nur noch bis zum 18. August könnt ihr da nämlich die erste Modigliani-Ausstellung in Deutschland seit fünfzehn Jahren sehen. Im Fokus steht der Blick auf die moderne Frau, die femme moderne der 20er-Jahre. Die Ausstellung Modigliani. Moderne Blicke zeigt 56 Portraits und Akte Modiglianis im Dialog mit weiteren Werken von u.a. Gustav Klimt, Jeanne Mammen und Pablo Picasso.
2 Studio Rex
1933 hat Assadour Keussayan das Studio Rex in Marseille gegründet. Es diente als Anlaufstelle für Migrant*innen aus Nord- und Westafrika und anderen Ländern, bis es 2018 geschlossen wurde. Noch heute existiert eine Sammlung von Zehntausenden von Fotos und Fotonegativen, die hier zwischen 1966 und 1985 aufgenommen wurden. Zum ersten Mal in Deutschland zeigt C/O Berlin einen großen Teil dieses Archivs, das nicht nur einen Dialog zwischen Afrika und Europa, sondern auch zwischen privatem und kollektivem Erinnern und Vergessen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart eröffnet.
3 Berlin, Berlin. 20 Jahre Helmut Newton Stiftung
Die Helmut Newton Stiftung wird 20 Jahre alt! Aus diesem tollen Anlass könnt und solltet ihr die Gruppenausstellung im Museum für Fotografie besuchen. Helmut Newton ist berühmt für seine ikonische Berlin-Bilder, die zwischen den 1930er- und 2000er Jahren entstanden. Von den "goldenen Zwanzigern“, in die Newton hineingeboren wurde, über den Krieg, den Wiederaufbau, den Mauerbau und -fall bis ins frühe 21. Jahrhundert wird die Geschichte Berlins fotografisch erzählt und konserviert.
4 Andy Warhol. Velvet Rage and Beauty
Ebenfalls unter der Kategorie "sollte man besser nicht verpassen" läuft "Andy Warhol: Velvet Rage and Beauty" in der Neuen Nationalgalerie. Warhol gehört zu den Künstler*innen der Weltgeschichte, deren Namen wirklich jede*r kennt. Trotzdem wissen die meisten von uns erstaunlich wenig über den Künstler, dessen expliziten Körperdarstellungen zu seinen Lebzeiten teils als unmoralisch, pervers oder sogar als pornografisch angesehen wurden. Die Ausstellung beschäftigt sich mit Warhols Darstellung eines (oft männlichen) Schönheitsideal und Begehren und schafft ein umfassendes und inklusives Verständnis des Künstlers, der sich nie öffentlich geoutet hat.
5 Excess in Elegance. Dawid Tomaszewski: A Decade and a Half
Dawid Tomaszewski ist Modedesigner und lebt in Berlin. Er hat bereits für Sonia Rykiel in Paris und Comme des Garçons in Tokio gearbeitet und 2009 sein eigenes Label gegründet. Seinen Kreationen bewegen sich irgendwo zwischen Couture und Kommerz. Während er für den Laufsteg aufwendig gearbeitete Couturestücke designt, bedient er mit seinen Kollektionen für QVC ein breites Publikum. Anlässlich der umfassenden Schenkung des polnisch-deutschen Modedesigners zeigt das Kunstgewerbemuseum Tomaszewskis Entwürfe der letzten 15 Jahre: mit Kristallen bestickte Kleider und Hosenanzüge, ausgefallen drapierte Abendkleider und außergewöhnliche Materialmixe. Hier seht ihr Designgeschichte made in Berlin.
6 Lukas Städler. Ouvertüre
In der Galerie DITTRICH & SCHLECHTRIEM könnt ihr die erste Einzelausstellung des Fotokünstlers Lukas Städler sehen. Sein Debüt unter dem Titel "Ouvertüre" schafft optimistische Räume für Reflexionen über Intimität, Gemeinschaft und Identität. Neben seine neueren Arbeiten wird ein autobiografisch geprägter Überblick gegeben, um eine Einführung und tiefe Einblicke in Städlers jüngere Vergangenheit und künstlerische Entwicklung zu bieten.
7 Guy Yanai: Your world not mine
Guy Yanai lebt und arbeitet zwischen Tel Aviv, Israel und Marseille, Frankreich. Seine Gemälde zeichnen sich durch kräftige Farben, vereinfachte Formen und eine verringerte Tiefenschärfe aus. In seinem Werk wird das Alltägliche auf geometrische Formen reduziert – zum Beispiel Landschaftsbilder von seinen Reisen oder Szenen aus der französischen Filmen. Die König Galerie zeigt neue Werke, die zwischen Marseille und Tel Aviv entstanden sind. Die Ausstellung könnt ihr oben in der Nave der Galerie besuchen.
8 Luiz Roque: Estufa
"Estufa" ist die erste Überblicksausstellung über das Werk des Künstlers Luiz Roque. "Estufa" bedeutet auf Portugiesisch "Gewächshaus“. Der Titel geht auf ein gleichnamiges Kunstwerk zurück, das Roque 2004 gemeinsam mit der Künstlerin Letícia Ramos realisierte. Ein großes Gewächshaus voller tropischer Gewächse und Blumen ist sowohl Thema als auch Schauplatz des Videos. Roques Kurz-Videos mit offenem Ende lenken den Blick der Betrachter*innen auf die vielfältigen Möglichkeiten alternativer Realitäten.
9 Frans Hals. Meister des Augenblicks
Nach all der modernen und multimedialen Kunst habt ihr mal wieder Lust auf etwas Klassisches? Dann seid ihr in der Gemäldegalerie gut aufgehoben und diesen Juli lohnt sich der Besuch besonders. Denn 2024 feiert Berlin einen der größten Porträtmaler aller Zeiten: Frans Hals zählt neben Rembrandt und Vermeer zu den größten niederländischen Maler*innen des 17. Jahrhunderts. Er war der erste Künstler Hollands, der auch soziale schlechter gestellte Menschen als Individuen im Porträtformat verweigte. Die Gemäldegalerie zeigt eine umfassende monografische Ausstellung mit rund 75 Arbeiten.
10 Glanzlichter: Dreizehnte Tempelhofer Kunstausstellung
In der Galerie im Tempelhof Museum findet diesen Juli die Tempelhofer Kunstaustellung statt. Dabei zeigen Berliner Kreative, die nicht hauptberuflich als freie Bildende Künstler*innen tätig sind, ihre Arbeiten in der Malerei, Grafik, Skulptur und Fotografie. Das Motto in diesem Jahr lautet "Glanzlichter" und wird von den Künstler*innen frei interpretiert. Zur Eröffnung am 18. Juli wird es eine Einführung von Kuratorin Diana Thun geben.
11 Andrea Geyer: Manifest
Im Juli und August könnt ihr im Lichthof und am Eingang des Gropius Bau die Installation "Manifest" der Künstlerin Andrea Geyer sehen. Hier geht es um die Stimme der Besuchenden, die in Schriftform festgehalten wird. Geyer geht der Frage nach, welche Rolle Museen und Galerien als öffentliche Räume im sozialen und politischen Gefüge der Stadt spielen. Die mit Text bestickten Banner arbeiten sich an der Undurchlässigkeit von Institutionen ab und lassen diese Stimmen immer wieder aufs Neue einen gemeinsamen Raum bilden. Übrigens: Zur Langen Nacht der Museen am 24. August wird es eine Performance von Andrea Geyer im Gropius Bau geben.