Berta is back: Innovative israelische Küche von Sternekoch Assaf Granit

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Den Namen "Berta" hört man in Berlin seit einiger Zeit immer öfter. Auf die Frage, ob wir schon da waren, können wir mit einem zweifachen "Ja!" antworten – und ihr solltet das bestenfalls auch bald tun können. Hinter dem Restaurant zwischen Anhalter Bahnhof und Potsdamer Platz steht der israelische Star- und Michelin-Sternekoch Assaf Granit, der unter anderem das Machneyuda in Jerusalem, das The Palomar in London und das Shabour in Paris betreibt. Mit dem Berta, benannt nach seiner Großmutter, hat er nun seinen ersten Laden in Deutschland eröffnet. Das Restaurant ist eine Hommage an seine "Safta" Berta, die in Berlin wohnte und in den 1930ern nach Israel auswanderte. Wir waren zum Abendessen bei Berta, haben uns auf eine kulinarische Reise begeben und uns für einige Stunden wie in Tel Aviv gefühlt.

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Hummus, Sabich und gerösteten Blumenkohl sucht man hier vergebens. Die Karte im Berta ist ein Mix aus traditionellen Familienrezepten und innovativen Gerichten der israelisch-levantinischen Küche. So kommt die Aubergine als cremig-samtiges Babaganoush daher, das dank flambierter Oberfläche an ein Crème Brûlée erinnert. Traditioneller wird es bei Gerichten wie dem gegrillten Seebarsch mit scharfer Chaime-Soße. Oma Berta wurde hier nicht nur in den Gerichten verewigt, sondern auch in Form eines gerahmten Schwarz-Weiß-Fotos. An der großen Fotowand beobachtet sie – gemeinsam mit den Großmüttern vieler Mitarbeiter*innen – das bunte Treiben in "ihrem" Restaurant.

© Daliah Hoffmann-Konieczka
© Daliah Hoffmann-Konieczka

Wir starten mit Kubaneh, einem traditionellen jemenitisch-jüdischen Brot, das von seiner Konsistenz an ein Brioche und von seinem Aussehen an Zimtschnecken erinnert. Das Zupfbrot ist so fluffig-weich, dass wir uns am liebsten reinlegen würden. Wir essen es dann aber doch lieber und dippen es in die Rote-Beete-Meerrettich-Aioli, die Anchovisbutter und in die Crème Fraîche mit Shrug und zerdrückten Tomaten. Weiter geht es mit der Wirsingkugel und den Kreplach, dem aschkenasisch-jüdischen Pendant zu Ravioli und Maultaschen. Beide Gerichte sind eine Empfehlung unseres Kellners und nun auch unsere Herzensempfehlung für euch.

Tradition trifft auf Twist

Rund ist die Wirsingkugel zwar nicht, geschmacklich allerdings wirklich eine runde Sache! Das Wirsing-Gratin wird mit Honig, schwarzem Pfeffer und Cashewkerneis serviert. Abgerundet wird das Ganze mit einer vegetarischen Demi-Glace auf Jägermeister-Basis. Klingt abgefahren und schmeckt fantastisch. Auch die Kreplach, die mit flüssigem Parmesan gefüllt sind und mit karamellisierten Zwiebeln, Miesmuscheln, Bier und Milchschaum serviert werden, sind die perfekte Kombination aus süßen und herzhaften Komponenten. Assaf Granits Küche schlägt nicht nur eine Brücke zwischen Deutschland und Israel, sondern auch zwischen Vergangenheit und Gegenwart und verpasst traditionellen Gerichten einen modernen Twist.

© Daliah Hoffmann-Konieczka
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Bevor wir uns dem Dessert widmen, bestellen wir noch das Hähnchen Musakhan, ein sehr beliebtes palästinensisches Gericht. Bei Berta kommt das gebratene Hähnchen aber nicht auf einem Fladenbrot daher, sondern wird auf einem Blintz angerichtet und mit eingelegtem Gemüse und frischem Koriander getoppt. Ein Blintz ist ein dünner Pfannkuchen der jüdischen Küche mit russisch-polnischem Ursprung. Auch hier spielt Assaf wieder gekonnt mit den Geschmacksrichtungen. Zum Nachtisch gönnen wir uns eine "Pause", so heißt das Dessert aus Schokoladenmouse, Kardamom-Kaffee-Streuseln, Olivenöl und Salz. Das Spiel geht weiter, salzig trifft auf süß, wir genießen Löffel für Löffel unsere Pause und freuen uns schon jetzt auf unseren nächsten Besuch bei Berta.

© Daliah Hoffmann-Konieczka

Alle Infos zum Berta auf einen Blick:

Unbedingt probieren: Auberginen Crème Brûlée, Wirsingkugel und Kreplach und Schokoladenmousse

Veggie: Vegetarier*innen werden hier satt und glücklich, Veganer*innen sollten sich vorher noch mal genau erkundigen.

Besonderheit des Ladens: Es ist das erste Restaurant des israelischen Star- und Michelinkochs Assaf Granit in Deutschland mit innovativer israelische Küche. Macht euch auf Shot-Runden mit dem Team gefasst.

Mit wem gehst du hin: Freund*innen, die Tel Aviv genauso sehr lieben wie ihr.

Für Fans vom: Yafo, Layla, Prism.

Preise: Vorspeisen zwischen 7 und 19 Euro, Hauptspeisen zwischen 23 und 58 Euro, Nachspeisen zwischen 8 und 11 Euro.

Berta Restaurant | Stresemannstraße 99, 10963 Berlin | Montag – Sonntag: 18–23 Uhr | Mehr Info

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