11 Kunst-Highlights im Juni, die ihr nicht verpassen solltet
Kinder, der Frühling ist endlich da! Nachdem es die letzten sieben Monate non-stop durchgeregnet hat, wird es für viele Berliner*innen allmählich schon wieder zu warm draußen. Tja, da hilft nur eines: Ab in die klimatisierten Räume unserer liebsten Galerien und Museen. Hier kommen 11 Ausstellungen, die ihr diesen Juni nicht verpassen solltet.
1 Alice Springs: Retrospektive
Fotografiefans kennen natürlich den weltberühmten Fotografen Helmut Newton. Aber kennt ihr auch seine Frau, die ebenfalls als Fotografin gearbeitet hat? Zum 100. Geburtstag von June Newton alias Alice Springs werden im Museum für Fotografie über 200 Werke der 2021 verstorbenen Künstlerin gezeigt. Stars wie Nicole Kidman, Vivienne Westwood oder Liam Neeson haben sich von ihr ablichten lassen. Viele Aufnahmen, die ihr in der Retrospektive sehen könnt, wurden noch nie zuvor gezeigt.
2 Wochenende der offenen Ateliers
Das Highlight des Kunstfestivals artspring, das noch bis zum 4. Juni in Pankow stattfindet, ist das Wochenende der offenen Ateliers. Ob Malerei, Töpfer- oder Fotokunst – die Dichte an Kunstateliers in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee ist hoch und ihr könnt mit den Künstler*innen ins Gespräch kommen. Tipp: Am 3. und 4. Juni von 12 bis 20 Uhr findet das Format Junge Szene: neu in Pankow statt, bei dem junge Ukrainer*innen, die neu in Pankow sind, gemeinsam ihre künstlerischen Arbeiten aus Fotografie, Text und Musik in der Ateliergemeinschaft Milchhof vorstellen.
3 Enrico David: Destroyed Men Come and Go
Die Ausstellung "Destroyed Men Come and Go" von Enrico David (geboren 1966 in Italien) im KW Institute for Contemporary Art ist die erste institutionelle Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland. Davids Werk umfasst Bildhauerei, Malerei, Textilien und Installationen, aber auch Zeichnungen. Die menschliche Figur findet sich in seiner Arbeit immer wieder als Metapher für Transformation wieder. Die Ausstellung zeigt ausschließlich seine bildhauerischen Werke.
4 Nationalgalerie. Eine Sammlung für das 21. Jahrhundert
Die Berliner Kunstszene ist eine der buntesten und vielfältigsten der Welt. Deshalb richtet der Hamburger Bahnhof in dieser Ausstellung den Blick auf das künstlerische Berlin – vom Fall der Mauer bis heute. In rund 80 Gemälden, Skulpturen, Fotografien und anderen Arbeiten spiegeln sich die gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Faktoren, welche die Stadt und ihre Kunstszene geprägt haben. Zusätzlich feiert der Hamburger Bahnhof Berlins elektronische Musikkultur mit der Open-Air Konzertreihe Berlin Beats im Garten des Museums. Ab dem 16. Juni bis 31. August, immer donnerstags von 19 bis 22 Uhr. Der Eintritt zum Konzert ist frei.
5 48 Stunden Neukölln
Bereits zum 25. Mal findet das Kunst- und Kulturfestival "48 Stunden Neukölln" statt. Wie der Name vermuten lässt, verteilen sich die Events auf verschiedene Locations in Neukölln. Seit 1999 bietet das offene, dezentrale und nicht kuratierte Format Künstler*innen, Newcomer*innen und allen Interessierten eine Plattform zum Entdecken und Austauschen. Das Festival lebt von der Eigeninitiative der Akteur*innen, die ihre Veranstaltungen oft ohne finanzielle Förderung auf die Beine stellen – für die Kunst, nicht für's Geld.
6 Secessionen: Klimt, Stuck, Liebermann
Die Secessionsbewegungen am Ende des 19. Jahrhunderts revolutionierten das System der Kunst. Gustav Klimt bedeutete für Wien den Aufbruch in die Moderne, in Berlin war es Max Liebermann. Man kehrte sich ab von den Regeln der königlichen Kunstakademien, die Kunst strebte nach Freiheit. Die Ausstellung in der Alten Nationalgalerie zeigt zahlreiche Werke bedeutender Künstler*innen der Bewegung, darunter auch die deutsche Künstlerin Käthe Kollwitz. Das Highlight: Dank der Kooperation mit dem Wien Museum könnt ihr über 50 Werke Klimts bestaunen.
7 Eine Reise. Arno Fischer
Die Ausstellung im Haus am Kleistpark gibt Einblicke in Arno Fischers fotografische Praxis und die verschiedenen Rollen, die er im Laufe seiner Karriere als Fotograf, Vermittler und Lehrer einnahm. Mit über 100 Fotografien, die zwischen den frühen 1950ern und den späten 2000ern entstanden sind, unterstreicht die Ausstellung den wichtigen Platz, den Fischer in der Geschichte der deutschen Fotografie einnimmt.
8 Werner Büttner: Malerei 1981-2022
Werner Büttner (geboren 1954 in Jena) siedelte 1968 nach Berlin über. In den 1980er Jahren wurde er zu den sogenannten "Jungen Wilden" in der Malerei gerechnet, die sich von der Konzeptkunst abwendeten und eine "Rückkehr der Malerei" propagierten. Seine Malerei zeichnete sich durch neoexpressionistische bis neodadaistische, aber auch humorvolle Details aus. Die Ausstellung zeigt sowohl Werke aus dieser Zeit als auch aktuelle Arbeiten.
9 Judit Reigl: Kraftfelder
Dieses Jahr wäre die Künstlerin Judit Reigl, die 2020 verstorben ist, 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Jubiläums zeigt die Neue Nationalgalerie die erste Einzelausstellung der ungarisch-französischen Künstlerin in Deutschland. Zu sehen sind sechzehn, meist großformatige Gemälde, aus dem zugleich abstrakten und figurativen malerischen Werk Reigls.
10 Chloe Sherman. Renegades / San Franciso: Queer Life in the 1990s
In den 1990er Jahren war San Francisco die Hochburg des queeren Lebens der westlich geprägten Welt. Die Stadt war Treffpunkt für Künstler*innen und Freigeister, die ihre Kreativität jenseits der Grenzen und Regeln für Kunst, Stil, Geschlecht und Identität ausleben wollten. Auch die junge Fotografin Chloe Sherman genoss die Freiheit in der Westküstenmetropole. Ihre Fotos dokumentieren den Blick einer Insiderin auf eine Gemeinschaft, die sich entschlossen gegen die vorherrschenden kulturellen Normen auflehnte und das Weltbild nachfolgender Generationen maßgeblich mitprägte.
11 10 Jahre artbust: Verträumt
Der studentische Kunstverein artburst berlin e.V. feiert zehnjährigen Geburtstag. Im ersten Teil der Jubiläumsreihe widmet sich der Verein mit der Ausstellung „Verträumt“ dem Thema Träume in ihrer utopischen wie auch dystopischen Dimension. Träume können reine Realitätsflucht sein, können aber auch Neues hervorbringen. Sie können Gruppen zusammenführen und gemeinsame Realitäten entstehen lassen. Aber was beeinflusst unsere Träume? Wie werden Träume in Realität umgesetzt? Und wann wird eine Utopie zur Dystopie? Diesen Fragen widmet sich artburst berlin gemeinsam mit den Künstler*innen Nora Awad, Marie Salcedo Horn, Suah Im, Antonia Leicht, Isabella Palacios, Yewon Seo, Maja Zagorska und Emilie Rosati.