11 Filmklassiker, die ihr kennen solltet: Biografien
Es gibt so viele spannende Persönlichkeiten der Weltgeschichte, deren Leben verfilmt wurden. Es ist also ziemlich mutig, nur elf aufzulisten. Wir machen es trotzdem und stellen euch Biopics vor, die sehr nah an der Realität sind und berühmte Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Bürgerrechtler*innen und Staatsdiener*innen porträtieren. Natürlich wurde an der ein oder anderen Stelle etwas dazu gedichtet, es wurde dramatisiert und abgekürzt. Trotzdem haben uns diese biografischen Filme einiges gelehrt, uns inspiriert und vor allem – unterhalten. Wer noch mehr Geschichte erfahren möchte, sollte sich diese Filmklassiker anschauen. Und nun, Film ab:
1. Frida
Der Film von 2002 zeichnet das Leben der mexikanischen Malerin Frida Kahlo in bunten Bildern nach. Im frühen 20. Jahrhundert gerät die junge Mexikanierin in einen Unfall, wird schwer verletzt und ist für lange Zeit bettlägerig. Anstatt aufzugeben, kämpft sie mit einem Mittel gegen die Traurigkeit und für ihre Träume: dem Malen. Sie zeichnet ihre Sehnsüchte und verarbeitet ihre Schmerzen in eindrucksvollen Bildern, auf die der Maler Diego Rivera aufmerksam wird. Es folgt eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit vielen Höhen und Tiefen. Selma Hayek spielt die temperamentvolle Frida Kahlo so bestechend und sieht ihr so beeindruckend ähnlich, dass sie dafür für den Oscar nominiert wurde.
2. Bohemian Rhapsody
"Radio Ga Ga", "We Will Rock You" oder "The Show Must GonON" – die Songs von Queen hat wohl jede*r schon mindestens einmal gehört. Funkelnder Star der UK-Band war Frontmann Freddie Mercury. Die Biografie von 2019 zeigt alle Facetten des als Farrokh Bulsara geborenen Freddie Mercurys. Wie aus dem Studenten ein gefeierter Popstar wurde, seine Beziehung zu einer Frau und seine geheimgehaltene Homosexualität, die Entstehung der revolutionären Queen-Songs wie "Bohemian Rhapsody", dem legendären Auftritt bei Live Aid und schließlich den Beginn seiner Erkrankung an Aids. Der Film schafft es, uns zu Tränen zu rühren und zum Beat mit wippen zu lassen. Rami Malek schafft es dabei einen so authentischen Freddie Mercury zu porträtieren, dass man völlig reingerissen wird in das Leben des Rockstars.
3. Marie Curie
Rosamunde Pike schlüpft in die Rolle der Wissenschaftlerin Marie Curie, der es gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre gelang, die chemischen Elemente Polonium und Radium zu entdecken und dafür den Begriff "Radioaktivität" erfand. Regie führte Marjane Satrapi, auf deren Graphic Novel über Marie Curie der Film basiert und die besonders bekannt geworden ist durch "Persepolis". Für ihren Film sah sie die Verantwortung, Marie Curie als Wissenschaftlerin darzustellen, der mit den Entdeckungen menschlicher Fortschritt gelang. Und abzugrenzen, was andere mit der Information der Radioaktivität an Gräueltaten durch die Atombombe begangen. So wird ein Bild einer Frau gezeichnet, die genial, aber auch verletzlich ist.
4. Die Entdeckung der Unendlichkeit
Das Drama aus dem Jahr 2014 basiert auf dem Leben und Wirken des Physikers Stephen Hawking. Es zeigt sowohl seine Arbeit an der Entdeckung der "einen" Formel, um die Unendlichkeit des Universums zu beschreiben, wie auch seinen Kampf gegen seine unheilbare Krankheit ALS. Durch all diese Höhen und Tiefen wird er von Jane begleitet, die er auf einer Party in Cambridge kennenlernt, schließlich heiratet und die ihn durch seine wissenschaftlichen Erfolge und fortschreitende Krankheit begleitet. Der Film wurde hoch gelobt, Hawking selbst lobte Hauptdarsteller Eddie Redmayne: "Er verbrachte viel Zeit mit ALS-Kranken, um möglichst authentisch sein zu können. Es gab Augenblicke, in denen ich dachte, er wäre ich."
5. Malcolm X
Der später als Malcolm X bekannte schwarze Bürgerrechtler wird 1925 als Malcolm Little als eines von sieben Kindern in Detroit geboren. Als sein Vater ermordet wird und seine Mutter in eine Psychiatrie eingewiesen wird, wächst Malcolm in Pflegefamilien auf und erfährt, wie ungerecht die Welt zu Schwarzen ist. Obwohl Klassenbester, sind ihm viele Berufe verwehrt und er driftet ins Gangstermilieu ab. Er schämt sich für seine Schwarze Herkunft, wird kokainsüchtig. Schließlich landet er im Gefängnis, wo er auf einen Muslim trifft, der ihn lehrt zu sich zu stehen. Der Film mit Denzel Washington in der Hauptrolle widmet sich der Lebensgeschichte des Bürgerrechtlers auf sehr genaue Weise, Regisseur Spike Lee schafft es Dramaturgie und Realität genial zu verbinden.
6. Lincoln
Steven Spielberg inszeniert in seinem Filmdrama von 2012 die letzten Monate des 16. US-Präsidenten Abraham Lincoln, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Sklaverei endgültig abzuschaffen. Er stößt dabei auf heftige Gegenwehr – sowohl von Demokraten, wie auch Republikanern. Zwölf Jahre lang bereitete sich Spielberg auf den Film vor, recherchierte genauestens zu Lincolns Politik wie auch seinem Privatleben. Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis wurde für seine Rolle mit dem Oscar ausgezeichnet, der Film wurde mehrfach dafür gelobt ein Stück US-amerikanischer Geschichte sehr gut festgehalten zu haben.
7. Hidden Figures
Diese Filmbiografie erzählt die Geschichte von den drei afroamerikanischen Mathematikerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson. Sie waren maßgeblich daran beteiligt, die ersten bemannten Raumfahren der NASA zu ermöglichen. Wie auch vielen Zuschauer*innen, war auch einigen Crew-Mitgliedern die Lebensgeschichte der drei Frauen und ihre Rolle in der Raumfahrt zuvor nicht bewusst. Fantastisch besetzt mit Octavia Spencer, Janelle Monáe und Taraji P. Henson in den Hauptrollen schließt dieser Film auf unterhaltsame Art eine Wissenslücke.
8. Elizabeth
Dieser britische Historienfilm beleuchtet das Leben von Elizabeth I., genauer gesagt ihre ersten Lebensjahre und den Beginn ihrer Regentschaft als Königin von England. Mitte des 16. Jahrhunderts ist das Land zwischen Katholiken und Protestanten gespalten. Die junge Königin versucht das Land zu einen, muss sich zudem mit Heiratsbewerbern herumschlagen, die ihre Stellung als Monarchin sichern sollen und wiegelt den Vatikan gegen sich auf. Cate Blanchett gelang mit ihrer Rolle 1998 der internationale Durchbruch. Der Film ist trotz historischer Ungenauigkeit absolut sehenswert.
9. Selma
Ava DuVernay verfilmte mit "Selma" den Gipfel der Bürgerrechtsbewegung in den USA, den Selma-nach-Montgomery-Märsche in 1965. Sie sorgten schließlich für das uneingeschränkte Wahlrecht der Schwarzen Bevölkerung. Martin Luther King wird hier von David Oyelowo verkörpert, der eine so starke Ausstrahlung hat, das man glaubt, tatsächlich Dr. King bei seinen Reden zu lauschen. Ava DuVernay wurde als erste Schwarze Regisseurin überhaupt mit dem Golden Globe nominiert. Sie schafft es Martin Luther King nicht als eine fiktive Person darzustellen, sondern als Mann mit einer Vision, aber auch mit menschlichen Schwächen.
10. Die Berufung
Erst in diesem Jahr verstarb die US-amerikanische Juristin Ruth Bader Ginsburg. Die Netflix-Produktion zeigt ihr Leben als eine von neun Frauen, die an der Harvard University Jura studieren können. Sie setzt sich gegen ihre Kommolitonen durch, schließt das Studium als Jahrgangsbeste ab. Trotzdem bekommt sie keinen Job, da niemand eine Frau einstellen will. Sie lehrt schließlich an einer Uni, bis sie auf einen Fall stößt, der sie darauf bringt, den Weg für die sukzessive Abschaffung von gesetzlicher Geschlechterdiskriminierung zu ebnen. Die beeindruckende Frauenrechtlerin wird von Felicity Jones stoisch wie herzlich dargestellt – ein absolut spannender Film.
11. Rocketman
Elton John ist uns allen bekannt. Der schillernde Popstar mit den spannenden Brillengestellen. Doch wieviel ist euch über seinen Werdegang bewusst? Über seine Drogenprobleme, seine Ehe mit einer Frau, seine Anfängen als Weltstar? Uns vorher auch nicht so viel. Rocketman ist ein buntes Spektakel mit viel Musik, aber eben auch eine fantastische Biografie. Findet übrigens auch Elton John selbst, der besonders davon begeistert war, wie Hauptdarsteller Taron Egerton seine Songs neu interpretierte und einsang.