11 Drehorte aus "Sonne und Beton" in Berlin, die ihr besuchen könnt

Zur Premiere von "Sonne und Beton" auf der diesjährigen Berlinale kam die Crew samt Felix Lobrecht und Franziska Giffey in einem alten Schulbus mit krachendem Bass in den Gropius Passagen vorgefahren – und sorgte mit ihrem Auftritt für ordentlich Furore. Inzwischen haben mehr als eine Million Menschen den Film gesehen. Beim Deutschen Filmpreis ist er sogar für den "Besten Spielfilm" nominiert, die Filmemacher David Wendt und Felix Lobrecht für das "Beste Drehbuch", das auf Grundlage des Romans des Berliner Comedians entstanden ist. 

In der Geschichte geht es um vier Jugendliche aus Gropiusstadt. Lukas, Julius, Gino und Sanchez leben in der Neuköllner Hochhaussiedlung, die als Problembezirk Berlins bekannt ist, und geraten im Laufe der Handlung des Films immer wieder mächtig ins Schwitzen – nicht nur wegen der Rekordhitze, sondern auch wegen des ganzen Ärgers, in den sie sich ständig reinreiten. Neben dem fantastischen jungen Cast, ist der Streifen auch mit einigen ortskundigen Rappern wie Luvre47 oder Lucio101 besetzt, dessen Songs ihr euch anhören könnt, während ihr euch diese 11 originalen Drehorte aus "Sonne und Beton" in Berlin anschaut.

© Constantin Film Verleih | © Marina Beuerle

1
Das Hochhaus Ideal in Gropiusstadt: Walter Gropius as its best

31 Stockwerke, 485 Stufen und ganze 228 Wohnungen: Das ist das markante Ideal Hochhaus. Mitten in Gropiusstadt ragt das Gebäude neben dem bekannten Gropiushaus empor. Die markanten blauen Balkone stechen im Film "Sonne und Beton" hervor. In diesem Haus, selbstredend entworfen von Bauhaus-Gründer und Architekt Walter Gropius, wohnt im Film die Familie von Djamel, zu der Lukas zum Unmut beider Jungs eingeladen wird. Family rules, auch in Gropiusstadt.

Parkanlage Gropiusstadt, Sonne und Beton, Gropiusstadt, Neukölln
© Constantin Film Verleih

2
In der Parkanlage Gropiusstadt vermischt sich der Geruch von frischem und getrocknetem Gras

Mitten auf den vertrockneten Wiesen der Parkanlage Gropiusstadt beginnt der ganze Ärger im Film "Sonne und Beton". Dank der großen Klappe von Julius, werden Lukas und Co. genau hier in eine Schlägerei verwickelt. Die Grünanlage der einstigen Modellsiedlung schlängelt sich durch die gesamte Gropiusstadt, auf beiden Seiten ragen riesige Betonklötze empor. Im Park, der als beliebter Treffpunkt von Jugendlichen gilt, vermischt sich deshalb oft der Geruch von vertrocknetem und frischem Gras – wenn ihr versteht, was wir meinen. So kennen wir das aus Berlin.

© Constantin Film Verleih | © Marina Beuerle

3
Dönerbude meets Späti im Lipschitz Grill Berlin

Halb Späti, halb Imbissbude: So könnte man den Lipschitz Grill an der Ecke Lipschitzallee/Fritz-Erler-Alee direkt gegenüber des Gropiushaus' beschreiben. Neben Dönern, Hähnchen und Burgern, ist dort sogar eine Softeismaschine am Start. Das blinkende Schild wurde also nicht extra für den Film aufgestellt, der große Fernseher hingegen schon.

Sonnenallee, Sonne und Beton, Drehort, Schauplatz, Berlin
© Marina Beuerle

4
(Krumme) Geschäfte machen auf der Sonnenallee

Auf der Sonnenallee kann man sein ganzes Leben erledigen: Den kompletten Hausstand aussuchen, seine Barthaare trimmen lassen, Obst und Gemüse besorgen, den nächsten Urlaub buchen, fantastischen Hummus futtern oder das neueste Handy kaufen – oder eben verkaufen. Das wissen natürlich auch die vier Jungs aus "Sonne und Beton", die ihre ergaunerte Ware in einem Elektro An- und Verkauf zu Geld machen wollen, dann aber plötzlich durch das Gedränge auf den vollen Gehsteigen der Sonnenallee flüchten müssen. Sie sind wohl nicht die einzigen, die hier Geschäfte machen wollen. Auch die Hamadys aus der Serie "Four Blocks" haben dort gut zu tun. Immer was los hier!

© Marina Beuerle

5
Quer durch die Stadt mit der U7, der längsten U-Bahn-Linie Berlins

Wer schon einmal mit der U7 bis zur Endhaltestelle nach Rudow gefahren ist, durchquert Gropiusstadt an den Haltestellen Johannisthaler Chaussee, Lipschitzallee, Wutzkyallee und Zwickauer Damm. Lukas flüchtet nach einer Prügelei in die U-Bahn. Fun Fact dazu: Die U7 ist mit 31,8 Kilometern die längste U-Bahn-Strecke Berlins.

© Constantin Film Verleih | © Marina Beuerle

6
Treffpunkt in Gropiusstadt: Was geht auf dem Bat-Yam-Platz?

Der Bat-Yam-Platz ist ein grauer Fleck mitten in Gropiusstadt, direkt an der U-Bahn-Station Lipschitzallee, heute aber eine ruhige Ecke. Im Film "Sonne und Beton" geht's dort wesentlich lebhafter zu. Der Platz dient nämlich als Treffpunkt für die, die was zu melden haben. Darunter auch Lukas Bruder Marko (gespielt von Luvre47) und dessen Jungs. Dresscode: Bauchtasche, dicke Kette und fette Sneaker.

© Constantin Film Verleih

7
Minna-Todenhagen-Brücke: Die Süd-Ost-Verbindung Berlins

Wie Sanchez es im Film recht treffend beschreibt, liegt die Minna-Todenhagen-Brücke "mitten in der Walachei". Genauer gesagt zwischen Oberschöneweide und Niederschöneweide. Die markanten blauen Stahlträger der Brücke über die Spree sind ein beliebter Ort für Sprayer*innen. In "Sonne und Beton" anscheinend auch für Partys, die aber von der Polizei aufgelöst werden, bevor die Jungs überhaupt dort ankommen. Side-Wissen: Die Namensgeberin des Schauplatzes, Minna Todenhagen, engagierte sich als Sozialdemokratin für die Wohlfahrtspflege sowie Kinder- und Jugendfürsorge und wurde nach der Machtergreifung der NSDAP verfolgt.  

© Marina Beuerle

8
Auf Shopping-Tour gehen in den Gropius Passagen

Die Premiere von "Sonne und Beton" hat im UCI Luxe, dem Kino in den Gropius Passagen stattgefunden. Ein ungewöhnlicher Ort für eine Filmvorstellung, der nicht zufällig ausgewählt wurde: In diesem Einkaufszentrum hat Felix Lobrecht in seiner Jugend viel Zeit verbracht. Genauso wie die vier Freunde im Film. Sie gehen in den Passagen auf Shopping-Tour, um sich neue Sneaker zu besorgen. Auswahl an Läden gibt’s schließlich genug: Mit 140 Geschäften ist die Mall eine der größten Berlins und gehört damit auch zu den größten Einkaufszentren in Deutschland. 

© Marina Beuerle

9
Die Problemschule mit Problemschüler*innen aus "Sonne und Beton"

Die Schule, die Lukas und Gino im Film besuchen, ist wohl das, was Menschen zum Beispiel mit der Rütli-Schule verbinden, die einst als sogenannte Brennpunktschule durch die Medien ging. Anstatt Mathe, Deutsch und Englisch, stehen hier Gewalt, Sachbeschädigung und Diebstahl auf dem Stundenplan. Deswegen steht vor dem Eingang auch Security-Personal. Das hält die vier Jungs aber nicht davon ab, die neu erworbenen Computer der Schule zu klauen. Schulverweis incoming? Gedreht wurden die Szenen übrigens an der Hermann-von-Helmholtz-Schule in Gropiusstadt, an der es aber – und das betonen wir ausdrücklich! – nicht wie im Film zugeht.

© Constantin Film Verleih | © Marina Beuerle

10
Akühlung zwischen viel Beton im Sommerbad Gropiusstadt

Wenn die Luft im Sommer vor Hitze flimmert, ist der Place To Be in allen Berliner Stadtteilen der See oder das Freibad – vorausgesetzt, man kann es sich leisten. Ansonsten bleibt einem wie Julius im Film "Sonne und Beton" nur die Möglichkeit, als Zaungast zu knutschen und zu fummeln. Das Sommerbad Gropiusstadt lockt ansonsten mit einer großen Liegewiese, einer Rutsche und zwei großen Außenbecken, die für Abkühlung sorgen. In der Schwimmhalle des Kombibads gibt's sogar Solarien mit Turbobräuner. Wer's mag.

  • Kombibad Gropiusstadt Lipschitzallee 27-33, 12351 Berlin
  • Montag: 10–16 Uhr, Dienstag, Donnerstag & Freitag: 6.30–22 Uhr, Mittwoch: 6.30–20 Uhr; Samstag & Sonntag: 8–16 Uhr
© Dinah Hoffmann

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Opulente Deko, Spiegelsäulen und chinesische Küche im Neu Wuzhou

Damit sie die geklauten Computer aus der Schule zu Geld machen können, organisiert Lukas' Bruder Marco eine vermeintliche Übergabe in einem China-Restaurant. Die Adresse wird im Film nicht ausgeplaudert. Das Restaurant Neu Wuzhou, in dem die Szene spielt, liegt allerdings in Marzahn. Der Weg dorthin hat sich für die Jungs aber nicht gelohnt, denn sie werden abgezogen. Das verdirbt allen den Hunger, gegessen wird demnach nichts. Könnte man sich angesichts der 4,2-Sterne-Bewertung des Ladens auf Google aber durchaus mal überlegen.

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