Xenia Beitz Finca, Gutshof oder Gartenparty: Was die Wahl eurer Hochzeitslocation über euch aussagt
Die Hochzeitssaison 2023 ist in vollem Gange. Na, auf wie vielen seid ihr dieses Jahr schon zu Gast gewesen? Oder habt ihr diesen Sommer sogar selbst geheiratet? Die wichtigste Frage, die es vor so einer großen Sause zu klären gibt, ist natürlich, in welcher Location das Event über die Bühne gehen soll. Wo findet die Trauung statt und wo wird anschließend gefeiert? In der Scheune, auf einem Gutshof in Brandenburg, im dörflichen Vereinsheim oder doch lieber auf Mallorca unter der Mittelmeersonne?
Die Vorstellungen darüber, wie die eigene Traumhochzeit aussehen und wo sie am Ende stattfindet soll, sind so verschieden wie wir Menschen selbst. Trotzdem ist uns aufgefallen, dass sich doch die einen oder anderen Typen und Klischees in Sachen Hochzeitslook ausmachen lassen. In diesem Sinne: Verratet uns, wo ihr heiraten würdet und und wir verraten euch, was die Wahl eurer Hochzeitslocation über euch aussagt.
Die Gutshof-Mieter*innen
Unbedingt im Grünen heiraten, das möchten die Gutshof-Mieter*innen. Am liebsten irgendwo in Brandenburg, in einem restaurierten Vierseitenhof, umgeben von wunderschöner Natur, denn da gibt es viel Platz für die vielen Kinder von Freund*innen und Familie. Die Trauung findet draußen unter der wunderschönen Trauerweide statt, der gesamte Hof ist im Boho-Look dekoriert und dank des Wedding Planners sitzt jeder Programmpunkt. Das Hochzeitsmenü ist vegetarisch, das Konfetti biologisch abbaubar und trotzdem reisen alle mit dem Auto an. Behalten wir für uns, okay?
Daran erkennt ihr sie: Sie wohnen im Prenzlauer Berg, fahren einen Familienvan und die zahlreichen Kinder der Gäste sind natürlich gern gesehen.
Die Mallorca-Touris
Die Finca auf Mallorca hat sich inzwischen zu einer klassisch deutschen Hochzeitslocation entwickelt. Wen wundert's, immerhin gilt Mallorca doch als das siebzehnte Bundesland der Republik. Die besten Freund*innen des Brautpaares haben meist Glück und dürfen schon früher anreisen und die Finca mit Pool, Zitronenplantage und Meerblick genießen. Dass sämtliche Fotos des großen Tages am Ende aussehen wie ein kuratierter Instagram-Account wundert hier keine*n, denn die Plattform war natürlich eine große Inspirationsquelle für die Vorbereitungen. Besonders beliebt: eine lange Tafel mit mediterraner Tischdeko, an der die Hochzeitsgesellschaft sitzt.
Daran erkennt ihr sie: am Wedding Countdown auf Instagram und dem wochenlangen Wedding-Spam auf allen Social-Media-Kanälen nach der großen Sause.
Die Vereinsmeier
Eine*r der beiden spielt im Fußballverein – Kreisliga. Sagt schon alles, oder? Natürlich muss dann auch im dörflichen Vereinsheim des Fußballclubs gefeiert werden, versteht sich ja von selbst. Das kennt schließlich jede*r und ist außerdem super günstig zu mieten. Kurz mal dem Dieter Bescheid geben und dann passt das schon. Genügend Getränke für alle sind sowieso immer vorhanden. Die Gästeliste steht auch schon, da man wohl nicht drum herum kommt, den gesamten Verein einzuladen. Das Essen ist immerhin regional und wird vom einzigen Catering Service des Dorfes geliefert: Schlachtplatte, Käsespieße, Kartoffelgratin und Vanilleeis mit heißen Kirschen schmecken schließlich allen.
Daran erkennst du sie: die Trikots der Brautjungfern, am 17-jährigen DJ und den "witzigen" Spielchen der Nachbar*innen.
Die Prinzen und Prinzessinnen
Die Reichen und die Schönen heiraten natürlich im Schloss. Hier werden Kindheitsträume wahr und jede*r, der*die mal Prinz oder Prinzessinnen werden wollte, darf das jetzt auch mal sein. Das Budget für die Hochzeit geht ins Unermessliche, ähnlich wie die Anzahl der Gäste, die sich kaum noch zählen lässt und von denen man vielleicht nicht mal jede*n persönlich kennt. Pompös, ausladend und funkelnd, so lässt sich die Hochzeit in drei Worten beschreiben. Ein Buffet gibt's nicht, das dekante Menü mit Miniportionen und Kaviar wird nämlich vom Personal an der Tafel serviert. Was sollen wir sagen: Als Gast ist so eine Hochzeit ein echtes Erlebnis!
Daran erkennst du sie: Das Brautkleid kostet so viel wie ein Kleinwagen und schon die Bachelorette-Party fand auf Ibiza statt.
Die Gartengriller*innen
Quadratisch, Praktisch, gut: Nein, wir meinen nicht die Schokolade, sondern den Pavillon im Garten der Eltern. Der ist schnell aufgebaut, eignet sich für Partys jeder Art und auch prima für eine Hochzeit, wenn es etwas gediegener zugehen soll. Gekocht und geschnibbelt wird zu Hause und in der Einladung stand bereits, dass jede*r gerne noch etwas fürs Buffet mitbringen darf. Für alle, die von weiter weg anreisen, gibt es auf dem Dachboden oder bei den Nachbar*innen Schlafmöglichkeiten. Zur Not können aber auch Zelte im Garten aufgeschlagen werden. Die Feuerfackeln am Wegesrand und die obligatorisch verteilten Heuballen zum Sitzen dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Daran erkennt ihr sie: am Pavillon, dem üppigen Salatbüffet und der großen Bierzeltgarnitur, die ist einfach praktisch ist.
Die Stammtischler*innen
Eine große Hochzeitsfeier wird überbewertet, weil so eine Party viel zu teuer und anstrengend ist. Die Stammtischler*innen möchten deswegen nicht groß feiern, sondern lieber eine Runde in der Stammtischbar ausgeben. Wer Lust hat, kommt vorbei, wer nicht kann, auch gut. Die ersten Getränke gehen natürlich aufs Brautpaar, danach muss dann aber jede*r selbst zahlen. Also eigentlich alles wie immer, so lautet auch das Motto der Glücklichen, die übrigens auch auf die Ringe verzichten.
Daran erkennst du sie: nicht am Outfit, denn das sieht aus wie immer, wenn sie morgens um sechs aus der Location stolpern.
Die Italo-Fans
Bella Italia, Pizza, Pasta und Amore! Ganz viel Amore. Auf einer Hochzeit in der Toskana wird es vor allem eines: richtig kitschig und romantisch! Was auf keinen Fall fehlen darf? Der perfekt einstudierte First Dance, der beleuchtete Pool und weiße Tauben. Das Brautpaar kommt nach der Trauung mit der Kutsche aus der Kapelle direkt zur Hochzeitslocation gefahren, wo ab dann literweise Aperitivo, Limoncello und guter Wein getrunken werden. Am meisten freuen sich alle insgeheim auf den Mitternachtssnack – da gibt's nämlich endlich Pizza.
Daran erkennt ihr sie: haben seit ihrem dritten Lebensjahr jedes Jahr Urlaub am Garda See gemacht und sie sind unendlich verliebt ineinander.
Die Beach Babes
Was in dieser Liste nicht fehlen darf, ist die Strandhochzeit, zum Beispiel auf Hawaii. Oder wahlweise auch an der Ostsee, sonst wird es zu teuer. Zugegeben, so eine Location direkt am Strand ist super verlockend und einmalig – kein Wunder, dass die ein oder anderen Passant*innen aus den umliegenden Ferienwohnungen mit von der Partie sind. Ob man allerdings in hohen Schuhen ohne Knöchelbruch am Altar ankommt und im Windschatten der tosenden Wellen auch nur ein Wort der Zeremonie versteht, bezweifeln wir mal. Der Dresscode für eine Beach-Hochzeit ist natürlich beachy, also packt eure Leinenkleider und die Muschelketten ein.
Daran erkennt ihr sie: Muschelketten, Leinenkleider und das Lagefeuer abends am Strand.
Die Landlust-Abonnent*innen
Raus der Großstadt und rein ins Landleben: Für viele gibt es nichts Romantischeres als in einer alten Scheune zu heiraten. Die Scheune versprüht mit ihren dicken Holzbalken, den Backsteinmauern und umgeben von einem urigen Garten und alten Stallungen, einen ganz besonderen Charme und ist für viele der Inbegriff von einer traumhaften Hochzeitslocation. Den Landlust-Abonnent*innen ist vor allem wichtig, dass das Landleben auch an ihrem schönsten Tag des Lebens noch spürbar ist und dass alles sehr gemütlich hergerichtet wird für den großen Tag – back to the roots eben. Der Traktor nebenan wird natürlich auch mit Lichterketten behangen.
Daran erkennt ihr sie: Lichterketten, Lichterketten und Lichterketten.
Die Sylt-Fraktion
Seid ihr seetauglich? Ihr solltet es sein, wenn's zur exklusiven Hochzeitssause auf ein Boot geht. Damit ist aber nicht das charmante Jolle aus Holz, sondern eher eine Jacht mit mehreren Stockwerken gemeint. Oben an Deck findet die Trauung statt, danach wird an den Tischen, auf denen Eiskübel mit literweise bereit Schampus stehen, auf das Brautpaar angestoßen. Die Gäste der Sylt-Fraktion tragen Segelschuhe und Polohemden von Ralph Laurent, zu besonderen Anlässen auch das Designerkleid. Außerdem gibt es als Andenken für alle Gäste Taschentücher und Servietten mit den eigenen Initialien.
Daran erkennt ihr sie: am Designerkleid und den Segelschuhen (obwohl kein Segelboot in Sicht ist).
Die Spontanen
Die Hochzeit verheimlichen und nur zu zweit feiern? Das geht nur in Vegas, Baby. Für viele ist es ein Traum, sich schnell und ohne großes Tamtam trauen zu lassen und dann einfach ordentlich einen draufzumachen – für die Familie eher ein Ärgernis. Besonders die Großeltern werden ganz schön enttäuscht sein und das wieder auszubügeln, kann Jahre dauern. Aber was soll's, wenn es die Party des Jahres gewesen ist!
Daran erkennt ihr sie: ums Thema Heiraten schiffen sie immer herum, sie besuchen lieber noch WG-Partys.
