Lockdown 2.0: 11 Bücher, die wir gerade lesen und die uns ein gutes Gefühl geben
Während des ersten Lockdowns (wow, das fühlt sich inzwischen wirklich lange her an) haben wir den Welttag des Buches am 23. April zum Anlass genommen, euch zu erzählen, welche Bücher wir in der Redaktion gerade lesen – und warum sie uns in diesen verrückten Zeiten ein gutes Gefühl geben. Neun Monate und einen weiteren Lockdown später, finden wir uns im wohl längsten Winter aller Zeiten wieder und uns bleibt nicht viel anderes übrig, als uns weiterhin zu Hause zu verkriechen. Das Gute daran: Wir haben viel Zeit zum Lesen. Und weil gerade an diesen dunklen, kalten Lockdown-Tagen dringend Lesestoff her muss, der uns gute Laune macht, uns inspiriert oder uns daran erinnert, dass es auf der Welt noch etwas anderes gibt als die eigene Raufasertapete, haben wir noch einmal gesammelt: Diese 11 Bücher lesen wir zur Zeit. Vielleicht ist ja auch für euch etwas dabei!
Marit liest "Superbusen" von Paula Irmschler
Wenn in Büchern Songs vorkommen, muss ich die immer direkt hören, und Paula Irmschler hat es geschafft, dass ich sowohl "Fix You" von Coldplay als auch "Drei Millionen" von Bosse nochmal so richtig gefühlt habe. Musik spielt eine große Rolle in dieser Geschichte, nicht nur, weil die Protagonistin Gisela von ihrer Verehrung für Britney Spears erzählt, sondern vor allem, weil sie mit ihren besten Freundinnen die Band "Superbusen" gründet. Mit der Band sind sie unterwegs – raus aus Chemnitz, wo sie eigentlich studieren, aber meistens eher damit beschäftigt sind, auf Antifa-Demos zu gehen. Sie halten zusammen, gegen Nazis und gegen Misogynie, und sind füreinander da, wenn es um Schwangerschaftstests geht, um Herzschmerz oder darum, dass man sich manchmal nach dem Essen übergeben muss, obwohl Körperideale einem doch eigentlich langsam mal egal sein müssten. Margarete Stokowski sagt: "Paula Irmschler lesen ist wie Saufen mit der besten Freundin", und das ist so absurd treffend, dass ich dieses Buch sofort meiner besten Freundin schenken möchte, weil es mich an Abende erinnert, an denen wir auch in ranzigen WG-Küchen gesessen haben, trinkend, rauchend, genervt von der Uni, fassungslos wegen Nazis, oder einfach überfordert damit, als Frau mit Anfang 20 unseren Weg zu finden. Allen, die gerade nicht mit ihrer besten Freundin saufen können (über FaceTime ist es eben einfach nicht dasselbe), lege ich dieses Buch ans Herz.
"Superbusen" von Paula Irmschler | 320 Seiten | erschienen bei Ullstein | Mehr Info
Talika liest "Ein verheißenes Land" von Barack Obama
"Ein verheißenes Land" von Barack Obama | 1024 Seiten | erschienen bei Penguin Random House | Mehr Info
Franzi liest "Beach Read" von Emily Henry
Auf meinem Lese-Stapel liegen einige dystopische und gesellschaftskritische Bücher, die ich gerade nicht anrühre. Denn Dystopie herrscht gerade vor dem Fenster und ich will beim Lesen in eine wohlige Welt abdriften. "Beach Read" von Emily Henry ist dafür das perfekte Exemplar, auch wenn euch der Titel nicht auf eine falsche Fährte locken sollte. Die Geschichte von January und Augustus spielt nicht in der Karibik oder Südspanien, sondern an der Küste des Lake Michigans. Hier beziehen die beiden benachbarte Strandhäuser und versuchen aus ihrer Schreibblockade zu finden. January ist Autorin von Romanzen, Augustus hingegen Literat und schreibt am nächsten "Great American Novel" – und sie können einander partout nicht leiden. In einem spontanen Einfall beschließen sie, das Buch des anderen zu schreiben. Dabei lernen sie nicht nur einander kennen, sondern verarbeiten auch ihre eigenen Probleme. "Beach Read" ist genau das, was ich gerade brauche: Eine romantische Komödie, allerdings mit so viel Tiefgang, das nichts vorhersehbar ist. Stattdessen hadert man mit den Protagonist*innen, träumt von einem Haus am See und verknallt sich in Augustus.
"Beach Read" von Emily Henry | 384 Seiten | erschienen bei Penguin Random House | Mehr Info
Schelli liest "Früher war mehr Strand"
"Früher war mehr Strand" | 368 Seiten | erschienen bei Diogenes | Mehr Info
Nina liest "Dicht" von Stefanie Sargnagel
"Dicht" von Stefanie Sargnagel | 256 Seiten | erschienen bei Rowohlt | Mehr Info
Insa liest "Wie wir begehren" von Carolin Emcke
"Wie wir begehren" von Carolin Emcke | 256 Seiten | erschienen bei s. Fischer Verlage | Mehr Info
Caro liest "Qualityland 2.0" von Marc-Uwe Kling
"Qualityland 2.0" von Marc-Uwe Kling | 432 Seiten | erschienen bei Ullstein | Mehr Info
Tom liest "Rolling Stone Magazin: Das Beste aus den ersten 20 Jahren"
"Rolling Stone Magazin: Das Beste aus den ersten 20 Jahren" | 352 Seiten | Mehr Info
Sophie liest "Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können" von Natascha Wegelin
Neben meinem jährlichen Vorsatz, mehr zu lesen, ist einer meiner großen Neujahresvorsätze 2021 meine Finanzen in den Griff zu bekommen. Altersvorsorge und Aktien gehören zwar nicht wirklich zu meinen Feel-Good-Themen, aber genau das soll sich ja dieses Jahr ändern. Den ersten Schritt dahin habe ich schon geschafft und in mein Humankapital investiert, indem ich mir das Buch "Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können" von Natascha Wegelin gekauft habe. Anhand eines lockeren Plots beim Familien-Grillabend erklärt Natascha Wegelin Wissenswertes rund um Finanz- und Ruhestandsplanung. Tatsächlich fühlt es sich gut an. nach jedem Kapitel, das immer mit einer Erfolgsgeschichte aus der Madame-Moneypenny-Community und einer Challenge endet, etwas Neues über ein vermeintlich so trockenes Thema gelernt zu haben. Ein super Buch, das ich nicht nur Freundinnen empfehlen kann, denn nur, weil Männern die gesellschaftliche Rolle des "Finanzverwalters der Familie" zugesprochen scheint, heißt das nicht, dass sie wissen, was sie tun.
"Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können" von Natascha Wegelin | 240 Seiten | erschienen bei Rowohlt | Mehr Info
Ida liest "Brazen" von Pénélope Bagieu
Als Kind habe ich die Comics meiner großen Brüder geliebt – ich bin mit Lucky Luke durch den wilden Westen gestreift und habe mit Asterix, Obelix und Idefix Hinkelsteine auf Römer geworfen. Wie sehr einen illustrierte Geschichten auch später noch in den Band ziehen können habe ich erst gelernt, als mir eine gute Freundin einen Band von "Brazen" geschenkt hat. Die beiden wunderschön illustrierten Graphic Novels der französischen Cartoonistin Pénélope Bagieu sind ursprünglich unter dem Namen "Culottées" erschienen und enthalten 30 humorvolle und sensible Portraits von eigensinnigen Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand genommen haben. Ob Rapperin, Vulkanologin, Frauenrechtlerin oder Apachenkriegerin – alle dieser außergewöhnlichen Persönlichkeiten haben gemeinsam, dass sie den gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit trotzten, um genau das Leben zu führen, das sie möchten. Die beiden Graphic Novels machen Mut, selbstbestimmt und unerschrocken zu leben und sollten meiner Meinung nach Pflichtlektüre für alle Frauen* sein!
"Brazen" von Pénélope Bagieu | 291 Seiten | Mehr Info
Milena liest "Das Geheimnis des alten Mönches" von Philipp Sendker
"Das Geheimnis des alten Mönches" von Philipp Sendker | 288 Seiten | erschienen bei Heyne | Mehr Info