Wie gehe ich mit unangemessener Sprache um?

© Matze Hielscher

Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag? Viele Eltern treiben die gleichen Sorgen um, auf der Suche nach Lösungen lesen sie einen Ratgeber nach dem anderen. Jede*r hat eine andere Vorstellung von Erziehung und nur selten werden Ängste und Sorgen offen ausgesprochen. Im Familienrat-Podcast besuchen wir regelmäßig die Diplompädagogin Katia Saalfrank und stellen der Expertin eure Fragen rund um Erziehung und Familienleben.

Sophie* fragt:

"Liebe Frau Saalfrank, ich habe eine Frage, die (fürchte ich) viele Familien betrifft. Wie gehe ich mit "Ausdrücken", den dazu passenden "Zeichen" und was wir früher als "Assi-Sprache" bezeichnet haben, um? Vielleicht kurz als Hintergrund: Wir haben zwei acht Jahre alte Jungs (Zwillinge) und ein zweijähriges Mädchen zu Hause, sind also eine fünfköpfige Familie. Bis zur Einschulung hielt sich alles noch im Rahmen. Die Jungs sind in England geboren und haben dort den Großteil ihrer Kindergartenzeit verbracht. Zwar gab es dort im Kindergarten auch den sogenannten "Toilet Humor", aber es hielt sich alles in Grenzen. Doch sobald sie eingeschult waren, hier in Deutschland, dauerte es nur wenige Wochen und sie hatten die gesamte Palette an Ausdrücken und Zeichen drauf, von der ich eben sprach. Von Mittelfinger, "Halt die Fresse", "Ey Digger" und so weiter. Ich muss es wahrscheinlich nicht weiter ausführen...

Wir hatten schon etliche Gespräche, aber auch Streits wegen des Themas. Vor allem, weil sich die Sprache nicht nur auf den Schulhof begrenzt, sondern auch im Familienalltag leider Einzug erhalten hat. Natürlich schnappt auch die Kleine die Sprache ihrer Brüder auf, ohne zu wissen, was sie da eigentlich sagt. Daher meine Frage: Wie geht man damit um, in einer Gesellschaft in der es ok zu sein scheint, dass ATU mit dem Mittelfinger direkt neben dem Schwimmbad Reklame macht? Wir als Eltern versuchen den Kindern zu vermitteln, dass eine solche Umgangssprache unpassend und oft respektlos ist. Mit Erklärungen, mit Gesprächen, Regelungen finden und Punkte sammeln etc. kommen wir gerade überhaupt nicht weiter. Auch als "gutes Beispiel voranzugehen" funktioniert nicht. Mein Mann und ich benutzen eine solche Sprache nie, weder vor den Kindern, noch ohne sie. Wie setze ich sinnvoll Grenzen in einem Bereich, wo es offensichtlich keine natürlichen Konsequenzen gibt?"

*Name geändert

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