All you can stream – Das sind Marits Favoriten bei Netflix und Co.

Ehrlich gesagt denke ich immer, dass ich gar nicht so viele Serien gucke, denn ständig wird mir irgendetwas Neues empfohlen, meine Watchlist wird länger und länger und ich komme gar nicht hinterher. Dass ich eine Serie in einem Rutsch schaue, passiert extrem selten, denn damit ich in den klassischen Bingewatching-Modus verfalle, muss ich entweder richtig krank sein oder so verkatert, dass ich die Couch wirklich nur für den Weg zum Kühlschrank verlassen kann. Beides ist zum Glück schon länger nicht mehr vorgekommen – das Gefühl, Netflix leergeguckt zu haben, habe ich deshalb eigentlich so gut wie nie.

Trotzdem habe ich festgestellt, dass ich im Laufe der letzten Jahre ganz schön viel geschaut habe. Die meisten Klassiker und Originals habe ich natürlich gesehen: "Stranger Things", "Dark", "How To Sell Drugs Online (Fast)", "Black Mirror" und ja, selbstverständlich auch "Tiger King". Warum diese Serien großartig sind, haben meine Kölner Kolleginnen Christin und Nila bereits aufgeschrieben, weshalb ich sie hier mal nur am Rande erwähne. In der Liste meiner persönlichen All Time Favourites auf den gängigen Streaming-Plattformen findet ihr deshalb nicht ganz so viele Serien, dafür aber einige sehenswerte Dokus, die ich am liebsten gleich nochmal schauen würde. Happy streaming!

1. Normal People

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Wir starten direkt mal mit einer Serie, die ihr nicht bei Netflix findet – aber hey, dankt mir später, denn für "Normal People" lohnt sich mindestens der Abschluss eines Probeabos bei Starzplay. Der wahnsinnig gute gleichnamige Roman von Sally Rooney wurde als zwölfteilige Serie verfilmt und gehört für mich auf jeden Fall auf die kurze Liste der Romanadaptionen, die der Vorlage tatsächlich gerecht werden. Der Plot ist simpel: Marianne und Connell gehen gemeinsam in die Schule, dann aufs College, sie sind mal zusammen und manchmal nicht, sie schlafen miteinander und mit anderen Menschen, sie (ver)zweifeln an sich selbst und der Welt und das alles dürfen wir mitverfolgen und mitfühlen. Die Dialoge sind großartig (weil fast eins zu eins aus dem Buch übernommen), es besteht nur die Gefahr, sich ab und zu davon ablenken zu lassen, weil der Cast und der Soundtrack ebenso toll sind.

2. On The Basis of Sex

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Aus einem traurigen Anlass ist diese Doku gerade besonders aktuell: "On the Basis of Sex" ist die Filmbiografie der kürzlich verstorbenen US-amerikanischen Supreme-Court-Richterin Ruth Bader Ginsburg. In der deutschen Übersetzung trägt die Doku den Titelzusatz "Ihr Kampf für Gerechtigkeit" und das trifft es ziemlich gut, denn natürlich wurden einer Frau, die sich in den 1950er und 1960er Jahren auf das Thema "Geschlechterdiskriminierung und das Recht" spezialisierte, einige Steine in den Weg gelegt. Die Doku zeigt ihren Aufstieg bis in den Obersten Gerichtshof der USA und verdeutlicht noch einmal, warum Ruth Bader Ginsburgs Stimme im Supreme Court schmerzlich fehlen wird, gleichzeitig ist es aber auch wahnsinnig beeindruckend und inspirierend.

3. Feel Good

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Achtung, bei "Feel Good" ist der Name nicht immer Programm, denn die Liebesgeschichte zwischen den Protagonist*innen George und Mae ist begleitet von einigen Schwierigkeiten. Nach der anfänglichen Leichtigkeit ihrer Romanze bekommt das Vertrauen zwischen den beiden schnell Risse, als George erfährt, dass Mae in ihrer Vergangenheit kokainabhängig war, und dass George sich ihre sexuelle Identität vor ihren Freund*innen und ihrer Familie noch nicht so richtig eingestehen kann, macht alles auch nicht einfacher. Trotz allem ist die Serie extrem unterhaltsam und wenn man die emotionalen Tiefe außer Acht lässt und sich auf die Dichte an perfekt platzierten Gags konzentriert, wäre "Feel Good" auch einfach eine richtig gute Sitcom. Sowohl die Authentizität als auch der Humor sind wohl der Autorin Mae Martin geschuldet, die den gleichnamigen Charakter Mae auch selbst in der Serie verkörpert, nebenbei auch als Stand-up-Comedian auftritt und in der Serie viele Teile ihrer eigenen Biografie verarbeitet hat.

4. Explained

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Ihr wolltet schon immer mal von Leonardo DiCaprio oder Emma Stone die Welt erklärt bekommen? Dann solltet ihr diese Serie schauen. „Explained“ ist das perfekte Format, wenn ihr zu einem spannenden Thema einen ersten Einblick erhalten möchtet, denn die Folgen sind nur ungefähr 20 Minuten lang und stellen Expert*innen Fragen zu unterschiedlichsten Themen, von Kryptowährung über Monogamie, politische Korrektheit, Piraten, Milliardäre, die Zukunft von Fleisch bis hin zum weiblichen Orgasmus. Die Sprecher*innen sind dabei immer Prominente. Mittlerweile gibt es außerdem einige Spin-off-Staffeln, in denen sich mehrere Folgen um ein großes Thema drehen: zum Beispiel „Sex, Explained“ oder „Coronavirus, Explained“. Besonders aktuell zu empfehlen: Die neue Staffel mit dem Thema „Whose Vote Counts?“ solltet ihr euch anschauen, wenn ihr zum Thema US-Wahl noch mal kurz abgeholt werden wollt. Wieso spielt Geld bei den Wahlen in den USA so eine große Rolle, warum zählt nicht jede Stimme gleich viel, und Gerrymandering, was war das nochmal? In drei Folgen à 25 Minuten bekommt ihr einen guten Überblick.

5. Fleabag

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Ich weiß nicht, ob es im Jahr 2020 wirklich noch Männer gibt, die behaupten, dass Frauen nicht lustig sind, aber wenn ja (vermutlich ja), dann hat wohl noch kein einziger von ihnen je den Namen Phoebe Waller-Bridge gehört. Sie schrieb die britische Drama-Comedy-Serie "Fleabag" und spielt darin selbst die Rolle der Protagonistin, die vom Leben meistens maximal überfordert ist und in zwei Staffeln jeweils sechs Folgen lang zwischen nymphomanisch angehauchten Sexabenteuern (auch gerne mal mit einem katholischen Priester, gespielt von dem fantastischen Andrew Scott), seltsam-destruktiven Familienverhältnissen, der Trauer um ihre verstorbene beste Freundin und der allgemeinen Sinnlosigkeit des Seins taumelt – und wirklich, wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.

6. Knock Down The House

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Wenn man über die aktuelle Politik der USA verzweifeln will, muss man sich eigentlich nicht mal die Präsidentschaftsdebatten, die Proteste rund um #BlackLivesMatter oder die dramatischen Zustände des US-Gesundheitssystems angesichts der Corona-Pandemie anschauen – da reicht schon ein Blick auf den Twitter-Account von Donald Trump. Die Doku "Knock Down The House" ist zum Glück das perfekte Mittel gegen diese Hoffnungslosigkeit, denn wenn es eine Person gibt, die moderne, progressive, demokratische Werte verkörpert und denen, die viel zu wenig gehört werden, eine Stimme gibt, dann sie: Alexandria Ocasio-Cortez, die jüngste Abgeordnete, die das Repräsentantenhaus der USA je gesehen hat. "Knock Down The House" verfolgt die Primary Campaigns von ihr und vier weiteren Demokratinnen zu den Midterm Elections 2018 und lässt einen mit dem Gefühl zurück: Solange es Menschen wie sie gibt, ist vielleicht doch noch nicht alles verloren.

7. My Next Guest...

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Diese Show bedarf inzwischen eigentlich genauso wenig einer Vorstellung wie die Menschen, die zu Gast sind: US-Latenight-Legende David Letterman feierte vor zwei Jahren damit sein großes Comeback bei Netflix und lädt sich in jeder Folge einen Menschen ein, der wirklich keinen Intro-Film mehr braucht, um dem Publikum vorgestellt zu werden. We're talking Barack Obama, Kanye West, Jay-Z, Melinda Gates, George Clooney, Malala Yousafzai, Lewis Hamilton... Egal, mit wem Letterman sich unterhält, das Gespräch nimmt immer spannende Wendungen und fühlt sich ein bisschen an, als würde man am Kamin bei einem Glas Wein dabeisitzen, anstatt auf eine Bühne voller Kameras zu schauen.

8. Orange Is The New Black

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"Orange Is The New Black" ist wirklich nichts Neues mehr, gehört für mich aber auch in die eingangs erwähnte Riege der Serien-Klassiker und zählt somit definitiv zu meinen All Time Favourites. Als die Serie um Piper, die wegen eines Jahre zurückliegenden Drogendelikts, in das sie sich von ihrer damaligen Exfreundin mit hineinziehen ließ, im Frauengefängnis landet, 2013 auf Netflix Premiere feierte, setzte sie Standards: Sowohl was die Diversität des Casts betrifft, als auch in der Art und Weise, wie Themen wie Rassismus, Sexismus, LGBTQ, Geschlechteridentität und soziale Ungleichheit in der Serie aufgegriffen werden. Solltet ihr die Serie noch nicht gesehen haben und besser im Bingewatching-Game sein als ich: Die finale siebte Staffel ist letztes Jahr erschienen, ihr könnt also loslegen!

9. Fyre Festival

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Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass diese Doku das absolut Beste ist, das es letztes Jahr im Internet zu sehen gab. Man nehme ein paar völlig größenwahnsinnige Menschen, die ein elitäres Musikfestival auf einer Insel in den Bahamas auf die Beine stellen wollen, und schaue zu, wie sie das Projekt nach und nach von beiden Seiten anzünden – like, literally. Von Fake-Influencer-Marketing über fehlende Finanzierung mit Krediten in Millionenhöhe bis hin zu verkauften Tickets für ein Festival, für das nicht einmal eine Location existiert – es ist der Wahnsinn.

10. Miss Americana

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Ich geb's zu: Der ein oder andere Song von Taylor Swift ist in den letzten Jahren zwar schon immer mal auf meine Pop-Playlist gewandert, aber so richtig viel konnte ich mit der blonden Country-Ikone nie anfangen. Bis ich Anfang des Jahres auf einer längeren Reise (wisst ihr noch, als man das noch gemacht hat, längere Reisen?) von einer Freundin dazu überredet wurde, diese Doku zu schauen und was soll ich sagen: Wir waren ein bisschen hooked und vielleicht ist Taylor Swift im Anschluss zu unserem Reisesoundtrack geworden. Natürlich ist vieles in "Miss Americana" genauso inszeniert, wie man es von einer Doku über einen amerikanischen Megastar erwarten würde. Umso erstaunlicher fand ich es jedoch, dass man dann doch hin und wieder recht intime Einblicke in Taylor Swifts Gedankenwelt bekommt – und die meiste Zeit vor allem froh darüber ist, nicht so berühmt zu sein, dass man sich von Kanye West vor der Weltöffentlichkeit beleidigen lassen muss.

11. Dark Tourist

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Okay, hier kommt noch ein kleines Guilty Pleasure. Gut, dass es wirklich viele Menschen gibt, denen ein All-Inclusive-Strandurlaub zu langweilig ist, ist nicht unbedingt eine neue Erkenntnis – aber das hier ist nochmal ein anderes Level, Abenteuerlust meets Sensationsgeilheit sozusagen. Der Journalist David Farrier besucht Orte, die von Touristengruppen bereist werden, weil sie etwas Absurdes, Gruseliges oder Gefährliches an sich haben: Auf den Spuren Pablo Escobars in Medellín geht es noch halbwegs harmlos los, in der zweiten Folge findet Farrier sich dann schon im radioaktiv verseuchten Gebiet um Fukushima wieder, um anschließend den "Suicide Hotspot" Japans zu besuchen. Habt ihr schon eine Idee, wo eure nächste Reise hingehen soll? Vielleicht findet ihr hier ja Inspiration – langweilig wird es garantiert nicht.

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