#Rauschneid: 11 tolle Filme, die euer Feierherz höherschlagen lassen

© Mitya Kolomiyets

Ihr wollt euren Herzschlag vom Bass bestimmen lassen, die Energie der schwitzigen Nachtschwärmer*innen spüren, 120 Minuten im 140bpm-Rausch verbringen? Diese Filme zeigen das Nachtleben so gut, dass wir fast ein bisschen Rauschneid bekommen und am liebsten selbst mal wieder bis in den Morgen hinein durch die Stadt taumeln würden. Selbstredend solltet ihr diese Filme natürlich mit entsprechenden Boxen schauen, denn so richtiges Clubfeeling kommt mit den crappy Macbook-Lautsprechern nur schwer auf.

1. Victoria

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Victoria muss man gesehen haben. Der 140-minütige Film von Regisseur Sebastian Schipper erzählt die Geschichte der jungen Spanierin Victoria (Laia Costa), die beim Feiern den Ur-Berliner Sonne (Frederick Lau) und seine Kumpels Boxer (Franz Rogowski), Blinker (Burak Yiğit) und Fuß (Max Mauff) kennenlernt. Die fünf verbringen eine wunderschöne klischeehafte Berlinnacht, meaning: schwitzend im Club tanzen, Bier beim Späti holen, durch die Straßen laufen, auf Häuserdächer klettern. Kennen wir alle – zumindest bis zu dem Punkt, an dem Boxer die anderen dazu bringt, einen vermeintlich schnellen Deal über die Bühne zu bringen, der sehr schwere Folgen für alle Beteiligten hat. Das Besondere an "Victoria" ist nicht nur die ausnahmslos geniale Besetzung, sondern die Tatsache, dass der gesamte Film in nur einer Kameraeinstellung, also am Stück, gedreht wurde. Das ursprüngliche Drehbuch war lediglich zwölf Seiten lang, wodurch viele der Dialoge beim Dreh erst entstanden, was dem Film noch mal mehr Authentizität verleiht.

2. Raving Iran

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Der Dokumentarfilm "Raving Iran" erzählt die Geschichte der beiden Brüder Anoosh und Arash, die sich in Teherans illegaler Untergrund-Techno-Szene bewegen. Weil sie es satt haben, sich dauernd vor der Polizei verstecken zu müssen, organisieren sie einen letzten großen Rave in der Wüste. Zurück in der Stadt wird Anoosh verhaftet, und alle Hoffnung scheint verloren. Doch dann werden die beiden in die Schweiz zu einem internationalen Technofestival eingeladen. Was nun? Alle, denen ein guter Soundtrack wichtig ist, werden diesen Film lieben.

3. Magical Mystery

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Nüchtern unter Raver*innen: In der Kinoadaption von Sven Regeners "Magical Mystery" trifft Ex-Druffi Karl Schmidt Mitte der 90er Jahre wieder auf seine Kumpels. Während er am Tag des Mauerfalls einen Nervenzusammenbruch erlitt, sind seine Freund*innen mittlerweile die neuen Sterne am deutschen Technohimmel geworden. Was bleibt Karl da anderes übrig, als gemeinsam mit ihnen und ihrem erfolgreichen Plattenlabel eine Deutschlandtour zu machen? Eben. Das Problem ist nur, dass er aufgrund seiner Therapie der einzige ist, der sich lediglich an Zigaretten und Kaffee berauschen darf. Mit einer Starbesetzung, die von Charly Hübner über Bjarne Mädel bis hin zu Detlev Buck und Annika Meier reicht, könnt ihr euch hier auf full on Craziness freuen, genauso, wie ihr es auch von Regeners Büchern gewohnt seid.

4. So was von da

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Jakob Lass ist ein großartiger Regisseur und deswegen wundert es kaum, dass er mit der Kinoadaption von Tino Hanekamps Romandebüt (seines Zeichens nicht nur Autor, sondern auch Mitbegründer des Uebel & Gefährlich in Hamburg) "So was von da" einen großartigen Film abliefert. Erzählt wird die Geschichte von nur einem Tag, dem Silvestertag, an dem Oskar (Niklas Bruhn) und sein bester Freund und Geschäftspartner Pablo (David Schütter) ihren gemeinsamen Club zum allerletzten Mal öffnen. Statt sich in die Vorbereitungen und Vorfreude zu stürzen, gehen den beiden allerdings noch viele andere Dinge durch den Kopf: Bei Oskar vor allem Liebeskummer und die Angst vor Kiezkalle und bei Pablo, nun ja, vor allem das Koks. Wieso Oskar Schulden bei Kiezkalle hat, wie zur Hölle er die in 24 Stunden zurückzahlen soll, warum Oskar noch so sehr an Mathilda hängt und wieso auf dieser Abrissparty – die übrigens mit Kompars*innen in mehreren Nächten in real life gedreht wurde – plötzlich die Innensenatorin Hamburgs im Aufzug feststeckt? Seid gespannt.

5. Feiern – Don't Forget to Go Home

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"Alle, die ausgehen, irgendwie suchen die ja auch alle was. So wie ich auch." In der Doku "Feiern – Don't Forget to Go Home" porträtiert Regisseurin und Drehbuchautorin Maja Classen die Berliner Technokultur. Es geht dabei nicht nur um die Musik, sondern auch die Erzählungen der Nacht. Es geht um Erlebnisse, das Leben, die Suche, die Clubs, die Drogen und die Bässe. Insgesamt beinhaltet die Doku 19 Gespräche, 56 Nächte und 13 Tracks. Classen lässt nicht nur Tänzer*innen, sondern auch DJs, Türsteher*innen und Barleute zu Wort kommen. Es werden Geschichten von Freundschaften, von Homosexualität, von Liebe und Musik erzählt. Ein wunderbares Porträt über eine Kultur, die es Post-Corona so vielleicht nicht mehr geben wird.

6. Eden

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You may be surprised, aber wir sind in Deutschland nicht die einzigen, die sehr, sehr gerne zu elektronischer Musik tanzen. Ein wunderbares Beispiel dafür ist der französische Film "Eden", der die Elektro-Szene des Paris der 1990er Jahre porträtiert. In dem teilweise biographischen Drama erzählt Regisseurin Mia Hansen-Løve, wie Musiker*innen aus Frankreich mit ihrem French House die ganze Welt eroberten (kleine Erinnerung: Daft Punk und Cassius gehören hier dazu). Im Film begleiten wir den jungen Paul (Félix de Givry), wie er als aufstrebender DJ die Pariser Clubs der 1990er Jahre mit seinem pulsierenden French House zum Kochen bringt. Doch je erfolgreicher Paul wird, desto mehr Probleme stellen sich ihm auch in den Weg. Im Rausch aus Partner*innen, Nachtleben, DJ-Gigs, Drogen, schwitzenden Körpern und Bässen verliert er allmählich den Bezug zum echten Leben. Eine spannende Geschichte, gepaart mit – wie könnte es bei französischen Produktionen anders sein – wunderschönen Menschen und einem genialen Soundtrack, der u.a. auch von Daft Punk kommt, besser geht's eigentlich nicht.

7. Denk ich an Deutschland in der Nacht

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"Denk ich an Deutschland in der Nacht" sind berühmte Zeilen Heinrich Heines. Die hat er zwar im Exil in Paris geschrieben und damit sicherlich nicht die Berliner Technotempel im Sinn gehabt, im Jahr 2020 mag bei der*dem ein oder anderen die Sehnsucht zumindest ähnlich sein. In der gleichnamigen Doku porträtiert Romuald Karmakar fünf Elektro-DJs (Ricardo Villalobos, Sonja Moonear, Ata, Roman Flügel und David Moufang alias Move D.) und zeigt so ein breit gefächertes Bild der Szene. Es geht um Leidenschaft, den perfekten Drop und die Faszination, die diese Musik noch immer in den Menschen auslöst. Tom Tykwer beschreibt den Film als "ein betörend klarer und eindringlicher Film über das Rendezvous mit der Nacht und dem Beat". Wir können ihm nur beipflichten.

8. Trainspotting

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"Trainspotting" ist die Mutter aller Feier-Filme und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Irvine Welsh. Etwa 90 Minuten schauen wir einer Gruppe junger Menschen in der schottischen Hauptstadt Edinburgh dabei zu, wie sie sich mithilfe verschiedenster Drogen versuchen, der Realität zu entfliehen. Zwischen den von Sucht und Verwahrlosung geprägten Lebensumständen der Protagonisten stecken im Film aber auch ganz schön viel Energie und eine der besten Clubszenen überhaupt, sodass es auch nicht verwunderlich ist, dass der Soundtrack schon mehrfach als einer der besten der Filmgeschichte bezeichnet wurde, und Zitate wie "Was interessiert Sie an der Freizeit-Industrie?" – "Kurz gesagt: Freizeit." oder "Wichtig ist doch nur, dass ich existiere, oder?" werden uns wohl für immer im Kopf hängenbleiben.

9. Berlin Calling

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In den Hauptrollen von „Berlin Calling“: Das Berliner Nachtleben, Techno, Drogen und Paul Kalkbrenner höchstpersönlich, der den Berliner DJ und Produzent „Ickarus“ verkörpert. Ickarus tourt durch die Welt, in Berlin legt er in der Bar25 und der Maria auf und konsumiert, was das Zeug hält – bis er eine drogeninduzierte Psychose erleidet, in deren Folge er in eine Klinik eingeliefert wird. Was erstmal recht traurig klingt, wird in „Berlin Calling“ locker erzählt, denn in der Klinik findet sich Ickarus zwischen einigen speziellen Zeitgenossen (zum Beispiel „Crystal Pete“ und „Goa Gebhard“) wieder und beginnt schließlich, in seinem Zimmer sein neues Album zu produzieren. Irgendwann droht ihm die Klinikleitung (Corinna Harfouch) mit dem Rauswurf, was Ickarus dazu inspiriert, mit seinen Mitpatient*innen eine gebührende Abschiedsparty zu feiern – das kann natürlich nur schiefgehen. „Berlin Calling“ ist ein bisschen drüber und fühlt sich die ganze Zeit an wie ein schräger Trip, aber wer das Berliner Nachtleben und besonders die Bar25 vermisst, kann sich dem hier voll und ganz hingeben, denn alle Feierszenen wurden an den Originalschauplätzen während regulärer Partys gedreht.

10. Human Traffic

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Während "Human Traffic" in Großbritannien als Kult gilt, ist er bei uns relativ unbekannt. Komisch eigentlich, denn kaum ein Film stellt so wirklichkeitsgetreu die Rave-Szene der 1990er Jahre dar, wie die Story rund um fünf Freund*innen und ihr Leben im walisischen Cardiff. Während ihr Alltag zumeist von Langeweile und Frustration geprägt ist, flüchtet die Gruppe am Wochenende ins Nightlife und trifft sich in den Pubs oder Technoschuppen der Stadt – exzessive Drogenerfahrungen inklusive. Ein wirklich einzigartiges Zeitdokument mit einem Soundtrack, der in punkto elektronischer Musik kaum zu toppen ist.

11. 9 Tage wach

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Wer hätte gedacht, dass ein Daily-Soap-Schauspieler nicht nur eine sehr bewegte Vergangenheit hat, sondern diese auch literarisch und filmisch umsetzen kann? To be honest, wir nicht. Eines Besseren belehrt hat uns allerdings Eric Stehfest mit seinem  Roman "9 Tage wach" und dem gleichnamigen Filmdrama. In der Hauptrolle sehen wir hier nicht den Autor selbst, sondern den herausragenden Jannik Schümann, der einmal mehr beweist, dass er nicht nur everybodys Darling spielen kann. Erzählt wird die Geschichte von Erik, der mit seiner mutter Liane (Heike Makatsch) und ihrem Freund Tilo (Benno Führmann) in einer sächsischen Kleinstadt aufwächst und bereits mit 14 Jahren seinen ersten Crystal-Meth-Rausch hat. Erik feiert nächtelang in Clubs, rutscht immer tiefer hinab in den Sumpf aus Drogen, Partys, Prügeleien und Perspektivlosigkeit – zumindest, bis er Anja trifft. Für sie will er clean werden, mit ihr zieht er nach Berlin und beginnt dort Schauspiel zu studieren. Weil in Sachen Drogen der Hauptstadt so schnell niemand etwas vormacht und weil es mit der Liebe leider auch schnell vorbei sein kann, droht Eric erneut der Absturz. Wir bewegen uns mit "9 Tage wach" 99 Minuten zwischen Drogenrausch und Schauspielschule, endlosen Partynächten und kaltem Entzug, junger Liebe und tiefer Enttäuschung, zwischen Wut, Verzweiflung und zarten Hoffnungsschimmern – also allem, was ein wirklich guter Film braucht.

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