How to Mülltrennung: 11 Facts, die euch beim Recycling helfen
Verpackungsabfall in Deutschland nimmt weiter zu. Das Umweltbundesamt hat errechnet, dass die Müllmenge sich im Jahr 2018 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) auf insgesamt 18.9 Millionen Tonnen erhöht hat, was pro Jahr ziemlich genau 227 Kilogramm Müll pro Kopf sind. Ein neuer Rekord! Die Hälfte des gesamten Verpackungsmülls geht sogar auf private Verbraucher*innen zurück, er entsteht also in unseren eigenen Haushalten.
Das Umweltbundesamt hat auch ermittelt, dass rund 69 Prozent des Verpackungsabfalls (dazu gehören Stahl, Aluminium und Papier) recycelt werden, bei Kunststoffen und Holz liegen die Quoten mit 47 Prozent und 25 Prozent aber deutlich niedriger. Wenngleich man den Deutschen immer nachsagt, Recycling-Weltmeister zu sein, müssen wir hier also dringend noch zulegen. Obwohl wir längst wissen, dass das Zurückgeben und Wiederaufbereiten von Abfällen gut für unsere Umwelt ist, weil dadurch Rohstoffe gespart werden, nehmen es zu viele leider immer noch nicht ernst genug.
Besseres Recycling schont den Rohstoffverbrauch
Abgesehen davon, dass wir grundsätzlich so wenig Müll wie möglich produzieren sollten, können wir alle dabei helfen, damit Recycling noch besser gelingt. Vor allem, indem wir unseren Müll richtig trennen und so entsorgen, so dass er in den Müllanlagen direkt sortiert und anschließend weiterverarbeitet werden kann. Welche Arten von Müll es gibt, ist den meisten wohl bekannt. Zur Erinnerung: Wir unterscheiden zwischen Kunststoff- und Verpackungsmüll, Altglas, Altpapier, Restmüll und Bioabfall. So weit, so gut.
Die Krux an der Sache besteht darin, den Müll zu erkennen und richtig zuzuordnen, also was überhaupt zu welchem Abfall gehört und in welcher Tonne dieser dann landet. Während es bei vielen Sachen ziemlich klar ist, wird es bei anderen dann schon etwas schwieriger. Damit wir alle zusammen besser in Sachen Recycling werden, haben wir uns mal 11 Fälle und Mythen herausgepickt, bei denen wir regelmäßig ins Schwitzen kommen. Na, welche der folgenden False Friends kommen euch bekannt vor?
1. Der Grüne Punkt hat ausgedient
Wir sind mit dem “Grünen Punkt“ aufgewachsen, der 1991 als geschütztes Markenzeichen eingeführt wurde. Als Kinder haben wir gelernt: Nur was einen grünen Punkt hat, kommt in die gelbe Tonne, in den Altglascontainer oder in den Papiermüll. Heute ist das nicht mehr so, denn die Kennzeichnungspflicht des “Grünen Punkts“ wurde inzwischen aufgehoben. In welche Tonne welcher Müll gehört, entscheidet einzig und allein das Material der Verpackung. Heißt: Kunststoff und Metall wandern in den gelben Plastikmüll, Glas natürlich ins Altglas, Papier und Pappe ins Altpapier. Materialkunde ist hier das Zauberwort und nicht mehr der “Grüne Punkt“!
2. Beschichtete Papierverpackungen gehören nicht ins Altpapier
Papierrecycling ist ganz einfach? Von wegen. Es ist gar nicht immer so easy. Viele Pappkartons sind nämlich von außen mit einer hauchdünnen, manchmal kaum wahrnehmbaren Plastikhülle versehen. Bestes Beispiel: Der Pizzakarton. Schützt zwar davor, dass die Pappe nicht vom Essen durchsuppt, lässt sich aber leider nur schlecht recyceln. Auch Backpapier landet häufig im Papiermüll. Da gehört es aber nicht hin, weil das Papier mit einer Teflon-Beschichtung und meist fettigen Speiserückständen versehen ist. Deshalb in den Restmüll damit, wo alle nicht verwertbaren Stoffe landen sollten. Noch ein Klassiker: der Briefumschlag mit Plastiksichtfenster. Den solltet ihr ebenfalls vorher nach Plastik und Papier trennen.
3. Taschentücher wandern nicht ins Altpapier
Mal ganz ehrlich: Wo entsorgt ihre eure benutzten Taschen- und Küchentücher oder Servietten? Falls ihr sie bisher – ohne darüber nachzudenken – in die Tüte zum Altpapier gestopft habt (ist ja auch ziemlich naheliegend), solltet ihr das in Zukunft besser vermeiden. Denn ähnlich wie verschmutzte Pizzakartons und übrigens auch Einweg-Mundschutzmasken (!) lassen sie nicht mehr recyceln. Stattdessen ab in den Restmüll damit!
4. Verpackungen nicht ineinander stopfen
Damit zum Beispiel leere Joghurt- oder Margarinebecher wiederverwertet werden können, solltet ihr immer den Deckel von der Verpackung entfernen, da dieser meistens aus Aluminium besteht. Die Scanner in den Müllsortierungsanlagen können die unterschiedlichen Materialien sonst nicht erkennen und sortieren den eigentlich recycelbaren Becher zum nicht wiederverwertbaren Restmüll. Das wäre ja schade. Gleiches gilt übrigens auch für das Ineinanderstopfen von Plastikbehältern. Steckt sie einzeln in den Plastikmüll, damit sie besser zugeordnet werden können.
5. Auf schwarzes Plastik generell verzichten
Haben wir schon öfter gehört, aber bis jetzt war uns noch nicht ganz klar, warum man auf schwarzes Plastik (zum Beispiel beim Duschgel) verzichten sollte. Der Grund: Der Müllscanner kommt nicht durch das dunkle Material durch, weshalb die Verpackungen nicht als recycelbar erkannt und aussortiert werden. Muss einfach nicht sein! Wenn schon Plastik, dann achtet zumindest darauf, helle oder bunte Produkte zu nehmen. Noch besser ist es selbstredend, wenn ihr nach plastikfreien Alternativen sucht.
6. Knochen und Gräten kommen nicht in den Biomüll
Essensreste gehören in den Biomüll oder auf den Kompost. Jein: Zwar sind Knochen oder Fischgräten auch organisches Material, anders als Kartoffelschalen oder die Reste vom Tomatensalat dauert es allerdings ziemlich lange, bis sie sich zersetzt haben. Also besser ab in den Restmüll damit.
7. Auf biologisch abbaubare Tüten verzichten
Biologisch abbaubare Plastiktüten, die man mit in den Biomüll geben kann, klingen ja erst einmal super praktisch. Doch wenn man sich mal genauer mit sogenanntem Bioplastik beschäftigt, dann sind sie keine gute Alternative, weil sie unser Ökosystem trotzdem noch sehr stark und lange belasten und eben nicht recycelt werden. Deshalb doch besser zur Papiertüte greifen oder den Bioabfall gleich in einem Gefäß sammeln und direkt ohne Tüte in die Biotonne werfen – auch, wenn ihr ein paar Mal mehr die Treppe rauf und runter laufen müsst.
8. Porzellan und Keramik gehören nicht ins Altglas
Frei nach dem Motto: Alles, was lautstark auf dem Boden zerschellen und Scherben verursachen kann, kann auch einfach im Glasmüll entsorgt werden. Ähm, lieber nicht. Porzellan oder Keramik lassen sich ebenso wie hitzebeständiges Glas, Glühbirnen oder Spiegel nicht recyceln. Nur ein einziger Fehlwurf kann schon dazu führen, dass ein ganzer Container Altglas nicht wiederverwertet wird. Deshalb solltet ihr diese Dinge im Restmüll entsorgen.
9. Joghurtbecher nicht ausspülen
Ähnlich wie beim “Grünen Punkt“ schwirrt in vielen Köpfen noch immer der Mythos herum, dass man Joghurtbecher vor dem Wegwerfen vernünftig ausspülen muss. Verschiedene Verbraucher*inneninitiativen weisen aber darauf hin, dass das nicht nötig ist. Ganz im Gegenteil: Die leeren Plastikbecher werden in den Müllanlagen ohnehin gesäubert, ihr könnt euch also den Waschgang zu Hause sparen. Doppelt gemoppelt hält in diesem Fall nicht besser.
10. Elektrogeräte nicht in den Restmüll werfen
Sämtliche Elektrogeräte kommen nicht in den Hausmüll. Punkt. Aber wohin dann? Eine Richtlinie besagt: Jedes Gerät, das weniger als 25 Zentimeter Kantenlänge hat (also etwa ein altes Handy), könnt ihr im Groß- und Elektrofachhandel zurückgeben. Dazu sind Geschäfte ab einer Verkaufsfläche von 400 Quadratmetern verpflichtet. Alles, was die besagten 25 Zentimeter übersteigt, gehört auf den nächsten Wertstoffhof, wo Fachleute alte Elektrogeräte für euch entsorgen.
11. Energiesparlampen fachgerecht entsorgen
Auf gar keinen Fall dürft ihr kaputte Energiesparlampen in eurem Hausmüll entsorgen. Diese enthalten größtenteils das Schwermetall Quecksilber, das in bestimmten Konzentrationen giftig ist. Wenn eure Birne ausgedient hat, gebt sie darum bitte in einer dafür vorgesehenen Sammelstelle ab. Und noch besser ist es sogar, wenn ihr in Zukunft auf LED-Leuchten umsteigt. Die kommen ohne Quecksilber aus und halten noch länger als Energiesparlampen. Eine Win-win-Situation sozusagen!