Asiatische Fusion-Küche und Rap-Legenden im Little Long in Kreuzberg

© Daliah Hoffmann

Wie heißt es so schön? "Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere." Genau so war es auch bei Lien Chu und ihrem Mann Vu Cao Ba, die 2019 im ehemaligen Café Morena ihr modernes asiatisches Restaurant eröffneten. Bei ihrem alten Job erfuhr sie durch Zufall von der Berliner Kultkneipe und entschied kurzerhand die Inhaber*innen zu fragen, ob der Laden zum Verkauf steht. Und so war es auch. Die Inhaber*innen wollten nach über 40 Jahren raus aus der Gastro. Wenige Monate und viel Schweiß später, eröffneten die beiden im Mai des vergangenen Jahres das Little Long – "Kleiner Drache" – eine Anspielung auf Bruce Lee, einen (Kindheits-)Helden von Vu Cao Ba.

Eben dieser prangt auf einem selbstgemalten Bild hinter der Bar. Dazu gesellen sich Bilder von 2Pac, ein Ramen essender The Notorious B.I.G, Nicki Minaj als Street-Fighter-Charakter Chun-Li, den chinesischen General Guan Yu und Charaktere aus Kill Bill. Man bekommt einen ziemlich guten Eindruck von dem, was das Little Long ist und sein will, wenn man die Kunst und die Einrichtung betrachtet. Ein Mix aus Tradition und Moderne, eine Symbiose aus Ost und West und genau das spiegelt sich auch in den Speisen wider.

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Einrichtung im Little Long
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Die Speisekarte im Little Long ist ein bunter Mix der asiatischen Küche und hält für jeden Geschmack und Hunger etwas bereit. Von Sushi über Ramen, bis hin zum japanischen Konro Tischgrill ist alles dabei. Wer mit Freund*innen kommt und sein Essen gern teilt, der kann sich bei den Entrees austoben. Neben Klassikern wie Edamame, Kimchi und Gyoza gibt es auch Eigenkreationen. Auf unserem Tisch landen Cheezy Lee, gegrillte Rindfleischspieße mit Käsefüllung, Gemüse-Tempura und Garnelen-Tempura mit Wasabi-Soße aka Kims Booty, der Oktopus mit Sellerie, Minze und Ponzu-Lime-Soße und Bonzai Garden, gegrillter grüner Spargel mit Bonito Flocken und Ponzu-Soße. Die Vorspeisen sind schon mal ein vielversprechender Start. Weiter geht's Sushi und den Hauptspeisen.

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Fischsuppe mti Udonnudeln im Little Long
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Bei meinem ersten Besuch im Little Long im Sommer 2019 entscheiden wir uns für den gegrillten Lachs und das Beef Tarantino mit Reis und Gemüse. Wir durften außerdem selbst Koch spielen und Fisch, Fleisch und Gemüse über dem kleinen Yakiniku Konro Grill selbst zubereiten. Den Tischgrill gibt es nur im Sommer. Zur kalten Jahreszeit gibt es alternativ Shabu Shabu, den japanischen Hotpot. Beim Sushi geht's frisch und knackig weiter. Wir probieren die Dr. Greenthumb Roll mit Avocado, Gurke und Spargel, eine von drei vegetarischen Rollen, und die Hattori Hanzo Roll mit frittierter Garnele, Gurke und Lachsmantel. Bei meinem zweiten Date am Spreewaldplatz bestelle ich die Udon Carbonara.

Der japanisch-italienische Mix hat sich ziemlich schnell zum beliebtesten Gericht gemausert und fasst das Konzept vom Little Long – East meets West – wohl am besten zusammen. Die Sahnesoße mit Ei ist wunderbar cremig, anstelle von Speck gibt's Pak Choi und Pilze und die Spaghetti werden, wie der Name schon verrät, durch perfekt gekochte dicke Udon ersetzt. Ich werde noch Tage später von der Carbonara mit japanischem Twist reden und freue mich schon jetzt auf meine nächste Portion.

Sushi und Udon Carbonara
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Udon Carbonara
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Wer zwischen 12 und 15 Uhr ins Little Long kommt und es sich unten den kupferfarbenen Laternen am Fenster bequem macht, der hat außerdem die Wahl zwischen verschiedenen Lunch Specials. Curry mit Tofu oder Hähnchen, Bento Box, Ramen oder Surfin Tuna, eine Reis-Gemüsebowl mit gegrilltem Thunfisch, dazu gibt es einen hausgemachten Eistee und das alles kostet weniger als 10 Euro, mit Ausnahme der Bento Box, die kostet 10,60 Euro.

Weil wir immer Platz für Nachtisch lassen – dafür ist immer Platz, egal ob man kurz vorm Platzen ist – werfen wir noch einen Blick auf die Dessertkarte. Zur Auswahl stehen drei Gerichte: Matcha Pudding, Taiyaki Ice Cream, das ist die in der japanischen Fischwaffel, und Matcha Crêpes. Die sehen toll aus und schmecken noch besser.

Unbedingt probieren: Die Udon Carbonara!

Veggie: Bei den Vorspeisen, Ramen, Sushi und beim Yakiniku gibt es vegane Optionen.

Besonderheit des Ladens: Der Mix aus Ost und West. 2Pac trifft auf vegetarisches Sushi, Bruce Lee auf Buddah.

Mit wem gehst du hin: Hip-Hop- und Japan-Fans.

Für Fans vom: Ushido und Aiko.

Preise: Vorspeisen zwischen 3,60 und 6,90 Euro, Sushi 3,60 bis 26 Euro, Ramen 8,90 bis 10,60 Euro.

Little Long | Wiener Straße 60, 10999 Berlin | Montag – Sonntag: 12–24 Uhr | Mehr Info

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