Das sind die Gewinner*innen der 70. Berlinale

© Wiebke Jann

11 Tage und zig Filmvorführungen später ist die diesjährige Berlinale geschafft. Großer Abschluss vor dem Publikumstag, ist natürlich die große Abschlussgala, die am vergangenen Samstag stattfand und bei der die legendären goldenen und silbernen Bären neue Besitzer*innen bekommen haben. Insgesamt 18 Filme konkurrierten bei der diesjährigen Berlinale im Wettbewerb. War die Berlinale in den vergangenen Jahren unter der Leitung von Dieter Kosslick stark politisch geprägt, bleibt man der Linie sowohl bei der Filmauswahl, als auch bei den Gewinner*innen, trotz neuer künstlerischer Leitung von Carlo Chatria und Mariette Rissenbeek, treu.

Und so überrascht es nur bedingt, dass der Goldene Bär für den besten Film an den Beitrag des iranischen Regisseurs Mohammed Rassulof ging. In seinem Episodenfilm "There is No Evil" thematisiert er in vier Kapiteln aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Todesstrafe im Iran und stellt die Frage nach Zivilcourage und moralischer Verantwortung. Nach "Nader und Simin“ (2011) und „Taxi Teheran" (2015) ist Rassulofs Film bereits der dritte, stark politische Film aus dem Iran, der den Goldenen Bären als bester Film erhielt. Der Regisseur selbst konnte allerdings nicht anwesend sein, da ihm die Ausreise aus dem Iran verweigert wurde.

Nicht weniger aufklärerisch und politisch motiviert erscheint auch der Film "Never Rarely Sometimes Always" von Eliza Hittman, der mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde. Hittman erzählt die Geschichte einer 17-Jährigen, die ungewollt schwanger wurde und aufgrund der Abtreibungspolitik in den USA einen äußerst schweren Weg gehen muss. Der Preis für die beste Regie ging in diesem Jahr an den Südkoreaner Hong Sangsoo für „Domangchin Yeoja“ ("The Woman Who Ran") und als bester Dokumentarfilm wurde „Irradiés“ von Rithy Panh ausgezeichnet.

Gleich zwei Bären bleiben in Berlin

Berlin darf sich gleich über zwei Bären freuen, denn die gerade einmal 25-jährige Schauspielerin Paula Beer wurde für ihre herausragende Leistung in Christian Petzolds "Undine" mit dem Silbernen Bären als "Beste Darstellerin" ausgezeichnet und der Kamermann Jürgen Jürges, der 2003 eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie war und bereits mit Größen wie Wim Wenders und Rainer Fassbinder zusammenarbeitete, erhielt den Silbernen Bären für die "herausragende künstlerische Leistung" in dem höchst umstrittenen Kammerspiel "Dau. Natascha" von Ilya Khrzhanovskiy und Jekaterina Oertel. Als "Bester Darsteller" wurde Elio Germano in "Volevo nascondermi" ("Hidden away") von Giorgio Diritti geehrt und den Preis für das beste Drehbuch gewannen die D'Innocenzo Brüder für "Favolacce" ("Bad Tales").

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