Kaffee, französische Pâtisserie und Savoir-vivre im La Maison in Kreuzberg

© Daliah Hoffmann

Wer in der Nähe vom Paul-Lincke-Ufer wohnt, gern Kaffee trinkt und auf französische Pâtisserie steht, der*die dürfte mittlerweile Stammkund*in vom La Maison sein. Seit Mai 2019 hat das Café geöffnet lockt mit dem kulinarischen Angebot sowie der großen Terrasse und dem netten Team. Ich bin letztes Jahr bei einem Breakfast Market in der Markthalle Neun auf La Maison aufmerksam geworden. Andi und Nathan, die beiden Inhaber und Betreiber, wollten schon vor dem eigentlichen Café die Werbetrommel rühren und hungrige Berliner*innen von den eigenen Kreationen überzeugen. Der Plan ist aufgegangen. Mit dem ersten Bissen war ich süchtig nach den hübschen Küchlein, Croissants und Co., die ihre französische Pâtissière nach eigenen Rezepten gebacken hat. Und nicht nur ich war angetan: Das Gebäck von La Maison konnte man seit März auch im Arabica in Kreuzberg kaufen.

Pünktlich zur Eröffnung bin ich dann also Anfang Mai 2019 zu La Maison. Das Café war hier und da noch mehr Baustelle als fertig, hatte aber seinen ganz eigenen Charme und war trotz fehlender Heizung gut besucht. Bei dem netten Service, Kaffee, Moelleux und Financier wurde einem eh schnell warm ums Herz – bitte entschuldigt den Kitsch. Schnell haben Andi und sein Team Nachbarn und Berliner*innen von sich und dem Konzept überzeugen können: exzellente französische Pâtisserie, guter Kaffee, lockeres Ambiente, ein internationales Team. Dass gegenüber vom Café im Sommer Boule gespielt wird, ist quasi die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Bonjour im Frankreich von Kreuzberg!

© Daliah Hoffmann
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Ende Juni 2019 war ich erneut im La Maison und seit meinem letzten Besuch hat sich hier einiges geändert, teils zum Leidwesen der Betreiber. Bei Croissant und Cappuccino erzählt mir Andi von den anfänglichen Schwierigkeiten und Rückschlägen, die bei ihm und seinem Partner Nathan für so manche schlaflose Nacht gesorgt haben. "Eine Woche nach der Eröffnung hat uns unsere Bäckerin, die alles, was wir bis dahin auf dem Breakfast Market und bei uns im Café verkauft haben, gebacken hat, ohne Ankündigung oder Erklärung verlassen und ist zurück nach Frankreich." Was tun, wenn die einzige Person, die die Rezepte und das Können mitbringt, über Nacht verschwindet? Alles hinschmeißen war jedenfalls keine Option, nicht für das Team vom La Maison. "Wir hatten gar keine Zeit rumzujammern, es musste ja weitergehen, auch wenn wir am ersten Tag nichts hatten außer Kaffee", erinnert sich Andi.

Im Januar 2020 war ich mit einer Freundin zum Sonntagsfrühstück im La Maison. Das anfängliche Drama ist mittlerweile Monate her. Mit "Ben the Baker", wie ihn Andi nennt, haben er und Nathan jemanden gefunden, der die Croissants und die weichen Brioche backt. An dieser Stelle muss ich euch eine Sache ans Herz legen: Bestellt unbedingt das Tuna Melt Brioche, wenn ihr im La Maison frühstückt! Zum Team gehört nun auch eine Konditorin, die wieder französische Pâtisserie backt, bei der man nicht widerstehen kann.

Frühstückstisch im La Maison mit Granola, Mandelcroissant und Tuna Melt Sandwich
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Sobald wie Sonne scheint, füllt sich die große Terrasse vor dem Café, egal ob zehn oder 32 Grad. Am Wochenende ist drinnen so gut wie jeder der runden Holz- und Marmortische besetzt. Das Publikum ist sehr gemischt und viele der Kund*innen sind dem Café trotz der zwischenzeitlichen Schwierigkeiten treu geblieben. Die Croissants – von Butter- über Schokolade- bis hin zum Mandelcroissant ist alles vertreten – gibt's entweder so auf die Hand oder "to stay" auf das hübsche Geschirr mit Zwiebelmuster. Zum Frühstück gibt es neben dem süßen Gebäck auch hausgemachtes Granola mit (Kokos)Joghurt und Früchten und zweierlei French Toast. Wer's lieber herzhaft mag, hat die Wahl zwischen belegten Brioches und Croissants und dem Croque Maison, einem Ei-Bacon-Gebäck.

Das La Maison ist mittlerweile viel mehr als nur ein Café. Seit einigen Wochen ist es auch das Zuhause vom Club of Rhône. Von Donnerstag bis Sonntag gibt's hier eine Auswahl französischer Weine aus der Rhône. Bei Wein, Musik, Käse- und Wurstplatten gibt's Savoir-vivre inklusive und schwupps fühlt man sich am Paul-Lincke-Ufer wieder wie in belle france. Ich mag das La Maison sehr gern und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch mit Pain au Chocolate und Co.

© Daliah Hoffmann

La Maison | Paul-Lincke-Ufer 17, 10999 Berlin | Montag – Freitag: 08–17 Uhr, Samstag & Sonntag: 09–18 Uhr | Club Night Open Bottle, Donnerstag: 18–22 Uhr | Weinbar, Freitag – Sonntag: 15–21 Uhr | Mehr Info

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