11 gute Orte zum Kräutersammeln in und um Berlin
Neulich haben wir als Team eine Kräuterwanderung in Mecklenburg-Vorpommern gemacht und gelernt, welche heimischen wilden Kräuter bei uns vor der Haustür wachsen, wie sie aussehen, welche essbar sind und na klar, wie sie schmecken, haben wir auch ausprobiert. Das geht hier bei uns zu Hause in Berlin und in Brandenburg auch, dachten wir, und haben uns kurzerhand mal erkundigt, wo man in der Stadt und in der Umgebung essbare Wildkräuter findet. Von Löwenzahn über Fünffingerkraut und Brennesseln bis hin zu Gundermann und Giersch haben wir nämlich eine große Auswahl, auch in Berlin.
Vorweg sei gesagt, dass ihr natürlich nur solche Wildkräuter pflücken solltet, die ihr einwandfrei identifizieren könnt, denn es gibt auch immer wieder giftige darunter. Lest euch vorher ein oder bucht einen Einführungskurs zur Kräuterkunde. Am besten sammelt und esst ihr auch nicht zu viele Kräuter (maximal eine Hand voll) – tut der Umwelt und eurem Körper gut. Wie immer gilt: Sucht da, wo wenig Autos fahren, keine Hunde frei herumlaufen und wascht die Kräuter vor dem Verzehr ordentlich. Dann dürfte eigentlich nichts mehr schief gehen. Viel Spaß beim Kräutersammeln.
1 Kräutersammeln im Naturpark Barnim rund um den Wandlitzer See
Im Naturpark Barnim könnt könnt ihr euch im sogenannten Barnim Panorama das ganze Jahr über auf die Spuren der hiesigen Pflanzenwelt begeben. Auf Streifzügen durch die Wälder und Seenlandschaft werdet ihr so einige Heilkräuter entdecken, denn diese Gegend ist besonders ergiebig. Falls ihr euch fachmännisch anleiten lassen wollt, seid ihr bei Maria Moch an der richtigen Adresse. Sie bietet hier tolle Führungen und Workshops an, auf denen die Wildkräuter anschließend auch zubereitet und direkt verputzt werden. Lecker!
2 Eine Wildkräuterwanderung in der Region Teltow-Fläming machen
In der Region Teltow-Fläming nahe unseres geliebten Berlins bietet zum Beispiel die ausgebildete Kräuterfachfrau Elke Petersdorf regelmäßig Wildkräuterführungen an. Sie weiß nicht nur, welche Pflanzen hier besonders gut wachsen, wo ihr pflücken dürft und wo nicht, sondern bereitet die Touren sehr sorgfältig vor und versorgt auch gleich mit handfestem Wissen über die vergessenen Wildkräuter, die ihr in euren Speiseplan oder die Hausapotheke integrieren könnt.
3 Im Treptower Park essbare Kräuter finden
Der Treptower Park, der in den angrenzenden Plänterwald übergeht, ist im Sommer wie im Winter ein riesiges Naherholungsgebiet mitten in der Stadt. Wiesen und Waldstücke soweit das Auge reicht, zumindest kommt es einem so vor. Kein Wunder also, dass auch hier jede Menge Kräuter und essbare Pflanzen zu finden sind, wenn man genau hinschaut. Ob Löwenzahn, Brennesseln, Spitzwegerich oder Sauerampfer – das alles könnt ihr hier mit ein bisschen Glück sammeln, wenn ihr euch auskennt.
4 Den Naturpfad zwischen Bredower Forst und Falkensee entdecken
Westlich von Berlin, im Landkreis Havelland in Brandenburg, könnt ihr in Falkensee wunderbar spazieren gehen oder die Gegend mit dem Rad erkunden. Besonders schön ist der Naturlehrpfad zwischen Falkensee und dem Bredower Forst, der bereits in den 30er Jahren angelegt wurde. Es gibt viele schöne Radwege, also steht eurem Sonntagsausflug nichts mehr im Weg. Wo viel Wald und Wiesen sind, findet sich meistens auch eine große Vielfalt an heimischen Pilzen und Kräutern, die hier das ganze Jahr über wachsen und in Maßen mitgenommen werden können, um nach dem Ausflug das Abendessen zu Hause zuzubereiten und bestens zu würzen.
5 Im Schlosspark Buch Kräuter finden
Zusammen mit Wildkräuterexpertin Heidemarie Fritzsche könnt ihr jeden ersten Samstag im Monat im Schlosspark Buch Kräuter sammeln – und das bei jedem Wetter und das ganze Jahr über. Treffpunkt ist immer am Bahnhofsvorplatz (Taxistand) am S-Bahnhof Berlin-Buch, den ihr mit der S2 erreicht. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Also einfach mal spontan sein und nach Buch fahren.
6 Gundermann und Giersch im Schlosspark Charlottenburg pflücken
Das Schöne an Berlin ist ja, dass es hier für eine Hauptstadt sehr viele Grünanlagen gibt. Die laden nicht nur zu Spaziergängen und im Sommer zum Picknicken, sondern auch zum Kräutersammeln ein. Im wunderschönen Schlosspark Charlottenburg, der auch noch einen See beherbergt, findet ihr zum Beispiel große Mengen Fünffingerkraut, Brennessel, Gundermann und natürlich Giersch. Wir sollten lernen, mit offeneren Augen durch die Parks zu gehen, da versteckt sich nämlich der ein oder andere Leckerbissen im Gras.
7 Einen Ausflug ins Briesetal unternehmen
Was passiert eigentlich, wenn man mit der S8 bis zur Endstation fährt? Wir können es euch sagen: In Birkenwerder (das ist schon Brandenburg!) könnt ihr einen wundervollen Spaziergang machen oder zu einer kleinen Radtour starten. Das Briesetal hätte auch Kulisse bei "Der Herr der Ringe" sein können, ist aber einfach nur ein schönes Fleckchen mit Wald, Sträuchern und Feuchtbiotop. Ideal auch, um im Herbst Pilze oder verschiedene Kräuter zu sammeln, die hier wachsen. Wenn ihr euch nicht weit von Birkenwerder wegbewegt, solltet ihr es euch nach dem Spaziergang auf der Seeterrasse am Boddensee gemütlich machen. Wer bis nach Zühlsdorf unterwegs ist, kann einen Stop im Alten Forsthaus Wensickendorf einplanen.
8 Im Naturpark Märkische Schweiz wandern und fündig werden
Die Schönheit der Schweiz ist zum Greifen nah. Nordöstlich von Berlin findet man Landschaftselemente wie Sölle, Seen, Quellen, Fließe, Fischteiche, Buchenwälder, Kiefernforste, Schluchten, "Berge", Moore, Wiesen und selbst eine Binnendüne, die zum Staunen und Verweilen einlädt. Hier könnt ihr im Herbst hervorragend Pilze sammeln und euch ganzjährig auf die Suche nach Wildkräutern der Saison begeben. Ihr werdet sicherlich fündig. Ein besonderes Highlight ist das Moorheilbad und das Fledermausmuseum im Julianenhof.
9 Eine Panoramawanderung rund um Bad Belzig machen
Bei einer ausgedehnten Wanderung rund um die Stadt bekommt ihr tolle Aussichten auf die Burg Eisenhardt und den historischen Stadtkern. Wenn ihr auf dem Belziger Marktplatz startet, könnt ihr euch dort erstmal die hübsch restaurierten Gebäude in der Altstadt anschauen. Raus aus der Stadt führt euch der Weg entlang am Belziger Bach und durch den idyllischen Kurpark rund um die Therme. Am Wegesrand findet ihr alle möglichen heimischen Kräuter und könnt bei Bedarf eine Handvoll für das Abendessen zu Hause einpacken. Wer Lust hat, kann sich in der Nähe auch die KZ-Gedenkstätte Roederhof oder die Kunstwerke entlang des Internationalen Kunstwanderweges anschauen. Die gesamte Strecke ist ungefähr 15 Kilometer lang, am besten plant ihr vier bis fünf Stunden ein.
10 Champignons direkt aus dem Tiergarten? Ohja!
Gute Nachrichten für alle, die gern ein paar Pilze sammeln möchten, sich aber dann doch nicht ganz so weit aus ihrer herbstlichen Komfortzone heraus bewegen wollen: Auch mitten in der Stadt könnt ihr fündig werden! Im Tiergarten, der grünen Lunge der Hauptstadt, könnt ihr mit etwas Glück (und Fleiß) Pilze finden. Besonders auf den Wiesen zwischen der Spanischen Botschaft und dem Großen Stern sollen sich tatsächlich einige Pilzsorten auftreiben lassen. Aber nicht nur das: Im Tiergarten findet ihr auch eine Menge wild wachsender Kräuter, die ihr einsammeln könnt.
11 Einen Tagesausflug in den Spreewald planen und Kräuter mitbringen
Der Spreewald, das wohl gurkenfreundlichste Gebiet Deutschlands, ist gar nicht so weit von Berlin entfernt, wie man manchmal denkt. Hierhin könnt ihr locker einen Tagesausflug einplanen: aufstehen, anziehen, hinfahren, paddeln, Bierchen, paddeln, Bierchen, zurück nach Berlin. Klar. Oder aber ihr begebt euch auf Kräutersuche, das geht im Spreewald nämlich auch sehr gut. Bei Spreewaldkräuter findet ihr weitere Infos über alle Pflanzen und Kräuter, die so in der Region wachsen. Vom Berliner Hauptbahnhof aus seid ihr mit dem Regionalexpress innerhalb einer Stunde in Lübben oder Lübbenau – und in einer ganz anderen Welt.