Berlinale Future is Female – Dieter Kosslick setzt auf Geschlechtergerechtigkeit

© Andreas Teich/Berlinale

Wir sprechen kein Geheimnis aus, wenn wir sagen, dass die Filmbranche von weißen Männern dominiert wird. Es hat immerhin bis 2010 und somit 81 Jahre (!) gedauert, bis die erste Frau jemals einen Oscar in der Kategorie "Beste Regie" gewann. Und bisher blieb sie leider auch die einzige. Dass aber nicht alle Filmfestivals gleich sind, zeigt uns die Berlinale unter der Leitung von Dieter Kosslick, denn der unterschrieb in der vergangenen Woche das "5050 en 2020"-Pledge, mit welchem er sich bzw. seine Nachfolger dazu verpflichtet, für ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis zu sorgen. Das Gleichstellungsabkommen der französischen Organisation "5050 en 2020" kam erstmals 2018 in Cannes auf.

Anders als in Cannes ist der Weg zur Gleichstellung auf den Berliner Filmfestspielen allerdings gar nicht mehr allzu weit, in der internationalen Jury, von der die Schauspielerin Juliette Binoche Vorsitzende ist, sitzen immerhin drei Frauen und drei Männer. Und auch in Puncto Regie zeigt sich die Vorreiterrolle der 69. Berlinale: Bei sieben von den insgesamt 17 im Wettbewerb laufenden Filmen führte eine Frau Regie, das sind immerhin 41 Prozent. Im vergangenen Jahr gewann Adina Pintilie den goldenen Bären in der Kategorie "Bester Film" und wir sind uns sicher, ihr werden viele Frauen folgen.

Die 69. Berlinale ist also mit Dieter Kosslicks Abschied nach 18 Jahren nicht nur das Ende einer tollen Ära, sondern auch der Beginn einer ziemlich tollen: Fortan wird es nämlich bei der Berlinale mit der Niederländerin Mariette Rissenbeek und dem Italiener Carlo Chatrian eine Doppelspitze geben. 50:50, we like!

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