Warum der Hashtag #wegmit219a gerade viral geht
Als Kristina Hänel im November vergangenen Jahres vom Amtsgericht Gießen zu einer Geldstrafe in Höhe von 6.000 Euro verurteilt wurde, waren nicht nur sie, sondern tausende Frauen und Männer in der gesamten Bundesrepublik empört. Anlass für die Strafverfolgung der Ärztin war der Paragraph 219a des Strafgesetzbuches, der das Werben für einen Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt – und der durch Hänel, die auf ihrer Internetseite über den Weg zum Abbruch informiert und diesen in ihrer Praxis auch durchführt, gebrochen wurde. Den Ball ins Rollen brachten sogenannte Lebensbefürworter, die mitunter ein generelles Verbot der Abtreibung fordern.
In Folge ihrer Verurteilung sammelte Hänel innerhalb weniger Wochen insgesamt 150.000 Unterschriften von Menschen, die für die Abschaffung des Paragraphen plädieren. Unterstützt wird sie dabei von zahlreichen Politikern der Grünen, der Linkspartei und der SPD, die das Thema schließlich in den Bundestag brachten, wo am Mittwoch und Donnerstag erstmals über das Gesetz aus dem Dritten Reich diskutiert wird. Zeitgleich plant das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, am Donnerstag auf der Reichstagswiese für die Abschaffung zu demonstrieren.
Doch auch online formiert sich Widerstand. Mit dem Hashtag #wegmit219a fordern derzeit hunderte Menschen die Abschaffung des veralteten Gesetzes. Dafür kleben sie sich Klebeband auf den Mund und beschriften dieses mit ebenjenem Hashtag.
Wir finden diese Aktionen super und können uns den Demonstrierenden nur anschließen, schließlich sollte jeder das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung haben – und sich darüber auch adäquat informieren können.