Ungewollte Dauerleihgabe: Haben Jugendliche in Berlin die Ofo-Bikes gehackt?

© Wiebke Jann

Es ist ja sicherlich keine Neuigkeit, dass Berlins Straßen und Bürgersteige überspült wurden von Leihfahrrädern. Egal ob Nextbike, Lidl oder Mobike, Lime oder Ofo, überall stehen die grünen, silbernen und gelben Räder rum, seltener sieht man Menschen damit fahren. Bis jetzt. Denn seit etwa ein bis zwei Wochen sehe ich in Neukölln immer wieder kleine Gruppen Halbstarker, die auf den gelben Ofo-Bikes durch den Kiez touren. Da stellt sich natürlich die Frage: Haben die ganzen Vierzehnjährigen seit Neuestem alle Paypal und leihen sich im Ernst diese Räder aus? Vermutlich nicht.

Und ein bisschen Recherche bestätigt die Vermutung, denn der chinesische Anbieter Ofo, der seit April 2018 rund 2.000 Leihräder auf Berlins Straßen gebracht hat, hat offenbar eine Lücke im Leihsystem. Laut einigen Videos und Blogs, die im Internet kursieren, gibt es nämlich einen ziemlich leichten Weg, die Schlösser zu hacken und mit den Bikes rumzufahren – ohne zu bezahlen. Nun ja, Jugendliche waren sicherlich nicht die Zielgruppe, die sich das chinesische Unternehmen erhofft hat. Freuen tun sich die Berliner Kids trotzdem über die "Spende" der Fahrräder und einige sind offensichtlich auch schon in Privatbesitz übergegangen – oder wieso sehen wir sie auf einmal in Neukölln und Wedding in Treppenhäusern und mit privaten Schlössern angeschlossen?

Wie die Gründerszene berichtet, ist den Leuten von Ofo das Problem bereits bekannt und sie arbeiten daran, ihr System sicherer zu machen. Wir sind gespannt, wie lange die etwas ungewollte Dauerleihgabe dann noch funktioniert.

Zurück zur Startseite