Scheinbar Varieté vor der Pleite – Warum wir kleine Kulturinstitutionen wieder unterstützen sollten

Neben den großen Bühnen der Stadt gibt es auch zahlreiche kleine Institutionen, die das kulturelle Leben hierzulande angenehm und vielfältig machen. Viel zu oft allerdings werden diese Kleinode übersehen, weil es doch irgendwie attraktiver erscheint, das Theaterstück eines renommierten Theatermachers oder die neue Show eines populären Comedians zu sehen, statt sich einem mehr oder weniger talentierten Newcomer hinzugeben. Oft genug vergessen wir, dass auch die Großen einmal klein angefangen haben und auf ihrem Weg zum Erfolg viele Hürden nehmen mussten...

Zu den Sprungbrettern der Stadt und charmanten Institutionen mit Kiezflair gehört beispielsweise das Scheinbar Varieté. Seit 1984 treten hier junge Künstler vor kleinem Publikum auf. Neben dem festen Programm sind vor allem die "Open-Stage"-Abende beliebt, bei denen Newcomer für jeweils sieben Minuten auf der Bühne ihre Kunst vorführen dürfen.

In den warmen Monaten blieben die Zuschauer weg

Viele Jahre lief das Liebhabergeschäft gut, nun allerdings ist die Scheinbar in finanzielle Schieflage geraten. Der Grund: In den dauerhaft warmen Sommermonaten kamen schlicht zu wenig Besucher. Daniela Schäfer, die künstlerische Leiterin, und Werner Krejny, Besitzer der Scheinbar seit 2004, sahen sich schon beinahe genötigt, das Varieté zu schließen. Dank prominenter Unterstützter scheint die akute Bedrohung zunächst einmal genommen worden zu sein: Kurt Krömer, Mario Barth, Michael Mittermeier, Sascha Grammel oder auch Eckart von Hirschhausen waren einst in der Scheinbar zuhause. Nun helfen sie der Kiezinstitution aus der Bredouille.

Doch auf eins ist das Kabarett nach wie vor angewiesen: treue Besucher. Das Beste wäre, wenn wir alle mal wieder in die Scheinbar gehen würden, den jungen Künstlern zujubeln und das Haus wieder zu dem machen, was es schon immer war: Liebhaberstück und Sprungbrett für die Stars von morgen.

Crowdfunding für die Scheinbar

Ihr wollt die Scheinbar nicht nur durch einen Besuch, sondern auch durch eine Spende unterstützen? Dann beteiligt euch doch an diesem Crowdfunding.