Open-Air-Kunst am Zoo: Aus Wandelism wird Hometown, aus Streetart bezahlte Straßenkunst

© Marit Blossey

"Home is, where the Art is" – Berlin ist eine der Hochburgen für Kreative. Auch viele Street-Art-Künstler zieht es nach Berlin, um das Stadtbild mitzugestalten. Die Jungs und Mädels von "Wandelism", die in der Vergangenheit mit ihren Ausstellungen bereits für endlose Warteschlangen vor einem ehemaligen Wilmersdorfer Autohaus sorgten, haben auch jetzt wieder ein neues Objekt ihrer künstlerischen Begierde gefunden und zugeschlagen. Mit "Hometown Berlin" haben sie in der Nähe des Zoos auf der Riesenradbrache ein Freiluft-Atelier eingerichtet, das am Sonnabend eröffnet und bis Anfang Oktober zugänglich ist.

Anders als im ehemaligen Autohaus ist aber noch nicht ganz klar, wo die Reise hingehen soll. Das Projekt steckt quasi noch in den Kinderschuhen, die Macher sprechen von einem "Künstlerdorf" samt DJ-Bus und Dancefloor. Aber nicht nur das Konzept, das uns ziemlich an das des Holzmarkts erinnert, ist neu, sondern auch der Eintritt, der erhoben wird. Denn während die Wandelism-Ausstellung kostenfrei war, müssen Besucher des HomeTown-Areals Eintritt bezahlen. Ein Sprecher von Wandelism rechtfertigte die Neuerung in einem Interview mit dem Tagesspiegel damit, dass die Künstler viel Miete für das Areal bezahlen müssen und so das Geld wieder reinkommen soll. Street-Art-Künstler, die Miete für ein Areal bezahlen und dann wiederum Geld verlangen, damit Leute sich Straßenkunst ansehen können? Und das, wo doch selbst das Street-Art-Museum "Urban Nation" kostenlos ist? Das kratzt aber ganz schön an der Street Credibilty der Macher.

HomeTown | 16.06.–03.10.2018 | Riesenradbrache | Hertzallee 41, 10787 Berlin | Donnerstag–Sonntag: 12–00 Uhr | Eintritt: 3–10 Euro, je nach Veranstaltung | mehr Info

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