Lunch im vegan-vegetarischen Deli TOKI the white Rabbit in Charlottenburg

Wer sich der Kreuzung Schlüterstraße/Kantstraße nähert, betritt Duc-Ngo-Gebiet. Dieser kleine Fleck in Charlottenburg ist ein Schlaraffenland für Liebhaber der japanisch-vietnamesischen Küche. Seit Kurzem werden hier auch Veganer, Vegetarier und Bowl-Fans satt und glücklich, Mitte März hat Duc direkt neben dem Funky Fisch nämlich seinen neusten Laden, das TOKI the white Rabbit eröffnet. Toki ist koreanisch und heißt Hase. Und weil dieser nun mal Veganer ist und am liebsten Grünzeug und Möhren knabbert, gibt es im TOKI nur vegan-vegetarische Gerichte.

Dass sich hier alles um gesundes und pflanzenbasiertes Essen dreht, wird einem beim Blick auf die große Salat- und Rohkostbar klar – auch, dass hier mal wieder jemand mit feinstem Stilgespür am Werk war. Weißer Marmor, goldene Hängeregale, Keramik aus Dänemark und Japan, helles Holz und eine nackte Betondecke als Burch. Hier war die selbe Frau am Werk, die auch schon das Design im Madame Ngo und das Funky Fisch entwickelt hat. Ich mache mich auf der Empore direkt am Fenster breit, beobachte das Treiben auf der Schlüterstraße und freue mich, dass Store-Managerin Rozalla mir die Qual der Wahl abnimmt und einfach mal ein paar Sachen für mich bestellt.

Das TOKI versteht sich als Deli und bietet, im Vergleich zu den mittlerweile auch in Charlottenburg angekommenen "healthy eating" Spots, nicht nur fertige Bowls sondern auch vollwertige Gerichte, für die ein Koch nötig ist. "Wir sind zu 90% vegan und glutenfrei", versichert Rozalla mir. "Bei zwei Soßen verwenden wir Sojasoße, das Portobello Schnitzel ist paniert und demnach glutenhaltig und zwei der á la Carte-Gerichte sind mit Käse." Für mich immer noch mehr als genug Auswahl, meine Unverträglichkeiten vergessen ich für einen Moment.

Meine hungrige Begleitung und ich starten mit einem kleinen Vorspeisenteller: Hummus mit eingelegter roter Beet und gerösteten Pinienkernen, Sesam, einem Romanasalat-Schiffchen gefüllt mit fein gehacktem Gemüse und süßer Chili-Soße und einem Babaganoush mit Tahini und Minze-Basilikum-Petersilie-Taboulé. Es schmeckt nach Urlaub! Es geht weiter mit einer bunten Bowl gefüllt mir Reis, Quinoa, Rohkost, Tofu, Guacamole, Salat und Kernen – die goldene Schüssel würde ich gerne mitnehmen!

Rozalla und die Crew meinen es gut mit uns. Es folgen die Hakkaido-Pumpkin-Pakora, ausgebackene Kürbisscheiben (glutenfrei!) mit Salat und Avocado inklusive Avocado-Curry-Senf-Dip und der im Ofen geröstete Blumenkohl mit Zatar, eingelegtem Gemüse sowie zweierlei Soßen, grünem Chili und Tahini. Wer schon einmal in Tel Aviv war oder in Berlin gerne israelisch essen geht, weiß, wie verrückt die Israelis nach Blumenkohl sind. "Wir haben eine mediterran-israelische Küche mit asiatischen Einflüssen", erklärt Rozalla. Hier ein bisschen Hummus und Babaganoush, da eine vegane Hoisin-Erdnussoße, grüne Papaya und Limetten-Chili-Dressing. Der Mix schmeckt und kommt gut an – mittags ist es schwer einen freien Platz im TOKI zu ergattern.

Zum Frühstück gibt es hier Smoothie-Bowls und Overnight Oats, Hummus-, Avocado- oder Mandel- und Bananen-Brot und wer am späten Nachmittag Aperitivo machen will, kann sich zum gesunden Snack ein Glas Bio-Wein oder Bier gönnen. Für uns gibt's zum Abschluss noch einen süßen Teller mit Cookie, gesunder "Praline" und Kuchen – alles glutenfrei, zuckerfrei und lecker.

Unbedingt probieren: Den Blumenkohl, die frittierten Kürbisscheiben und eine Bowl.

Veggie: Bis auf zwei Gerichte ist alles vegan, das meiste auch glutenfrei.

Besonderheit des Ladens: Die tolle Einrichtung und die lange lange Bowl-Bar.

Mit wem gehst du hin: Mit "Clean-Eatern" und der veganen Freundin und dem Freund, der meint, Veganer können nur Salat essen.

Lärmfaktor: Mittags ist der Laden ziemlich voll. Man unterhält sich laut, störend ist es aber (noch) nicht.

Preise: Smoothie-Bowls zwischen 7 und 11 Euro, DIY-Rohkost-Bowls zwischen 9 und 15 Euro,  Salate und andere Gerichte zwischen 7 und 14 Euro.