Ihr sucht eine Wohnung? Dafür gibt es bald eine neue Tauschbörse

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Steigende Mieten und fehlendes Angebot: Die passende Wohnung in Berlin zu finden, wird seit einigen Jahren immer schwieriger. Der Senat will jetzt mit einer Tauschbörse gegensteuern.

Für viele klingt die Idee nicht neu, auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen versuchen Mieter bereits seit Längerem, die passenden Tauschpartner für ihre Wohnungen zu finden. Eine geregelte Online-Plattform von der Stadt Berlin gab es dafür aber bisher nicht. Im zweiten Halbjahr 2018 soll es nun aber soweit sein, wie unter anderem der Tagesspiegel berichtet und dabei Katrin Lompscher (Die Linke) zitiert. Umzugswillige Berliner will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung so zum Wohnungstausch motivieren und mit Umzugsprämien bis zu 2500 Euro belohnen.

Die Gründe liegen nahe: Wie Martin Burth (SPD), Bezirksverordneter in Charlottenburg-Wilmersdorf, erklärte, könne Berlin rein rechnerisch ohne den Bau neuer Wohnung seine Wohnungsprobleme lösen, indem die vorhandenen Räume effizienter genutzt würden.

Auf der Seite inberlinwohnen.de werden zunächst nur landeseigene Wohnungsbaugesellschaften wie die dewego oder Gewobag eingebunden sein. Private Eigentümer will man aber nicht ausschließen. Bereits jetzt ist die Homepage, auf der bald auch die Tauschbörse zu finden sein soll, online. Aktuell können sich Nutzer allerdings noch nicht mit anderen Berliner austauschen.

Tauschen for the win

Es klingt logisch, dass Eltern, deren Kinder das Haus verlassen haben, auf eine kleinere Wohnung umschwenken oder umgekehrt junge Eltern wegen des Nachwuchses ein größeres Domizil suchen. In der Realität kommt ein Wohnungstausch aber gar nicht so oft zustande, wie er könnte. Noch vor eineinhalb Jahren erklärte David Eberhart, Sprecher des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen gegenüber dem rbb, dass sich so ein Tauschportal nicht lohne, weil die Menschen erfahrungsgemäß ungern umziehen würden: "Sie wollen ihren Kiez nicht verlassen. Vor allem Senioren reagieren sehr sensibel, und fühlen sich nicht willkommen, wenn wir ihnen Angebote machen."

Der Bedarf ist offensichtlich trotzdem da und das Konzept funktioniert auf anderen Online-Seiten bereits. Warum also nicht auch hier? Mieter können sich jedenfalls jetzt schon für einen Tausch bei ihrer Gesellschaft melden, erklärte eine Sprecherin der Senatsverwaltung.

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