Geniales Craft Beer und erstaunlich gute Pizza im BrewDog am Pappelplatz

© Max Müller

Die Brauerei BrewDog arbeitet an nichts Geringerem als an der Revolution des Bieres – und ist damit in den vergangenen elf Jahren sehr gut voran gekommen. Alles begann im Jahr 2007, als die beiden schottischen Studenten und Hobbybrauer James Watt und Martin Dickie kurzerhand ihre Ersparnisse zusammenlegten und im beschaulichen Örtchen Fraserburgh ihr erstes Bier brauten, das eine Alternative zu den industriellen Lagerbieren und Ales der Insel bieten sollte. Trotz heftigem Gegenwind, der ihnen von den etablierten Brauereien entgegenschlug, gaben die Freunde nicht klein bei. Stattdessen fingen sie an, kontinuierlich ihr Volumen zu erhöhen, mit weiteren Bierarten zu experimentieren und ihre kleinen Margen auch ins Ausland, insbesondere nach Skandinavien, zu exportieren.

340.000 Hektoliter pro Jahr

Das Konzept ging auf. Zehn Jahre nachdem das Unternehmen gegründet wurde, beschäftigen die Freunde nunmehr über 1000 Mitarbeiter auf drei Kontinenten. Mittlerweile werden jährlich mehr als 340.000 Hektoliter BrewDog-Bier gebraut und unter anderem in den knapp 50 hauseigenen Bars vertrieben. Diese Bars sind hauptsächlich in Großbritannien, in den USA und vereinzelt auch in Europa anzufinden. Seit knapp zwei Jahren gibt es auch eine BrewDog-Filiale am Pappelplatz in Mitte.

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Mehr als 30 Biere aus eigener Produktion und von Gastbrauereien

Dass das mit dem Biertrinken ernst genommen wird, zeigt sich bereits vor dem Tasting, als ein großes Begleitbier an die roten, ledernen Diner-Bänke, auf denen wir Platz genommen haben, serviert wird. Dann geht es Schlag auf Schlag. Sara, die für den Vertrieb von BrewDog in Ostdeutschland verantwortlich ist, bringt ein Bier nach dem anderen und erklärt uns die jeweiligen Eigenheiten: Da wäre das Punk IPA, das helle Pale Ale ist das Flagschiff der Kette, oder auch das Jet Black Heart, ein Schwarzbier mit erstaunlich kräftiger Schaumkrone, das nicht nur auf dem Papier Schokolade- und Kaffeearomen enthält.

Da uns bei dem Tempo ganz schön schnell duselig wird, bestellen wir erstmal eine Pizza und legen eine kurze Pause ein, in der wir uns im BrewDog umschauen. An den Wänden finden sich mehrere Spielautomaten, die jedoch größtenteils unbenutzt bleiben. Das mag aber auch daran liegen, dass die meisten Gäste im kleinen Hof Platz genommen haben, um die bei unserem Besuch laufende WM-Partie zu verfolgen.

Aber auch im Innenraum mit seinem industriellen Charme tummeln sich die Menschen in Gruppen um ihre Biere, die kontinuierlich aus den mehr als 30 aneinandergereihten Zapfhähne sprudeln. Erstaunlich ist, dass das BrewDog nicht nur eigene Marken führt, sondern immer auch der "Konkurrenz" einige Zapfhähne freimacht, wodurch es bei jedem Besuch am Pappelplatz neue Biere zu entdecken gibt.

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Zurück auf der bequemen Couch erwartet uns schon eine dampfende Pizza. Mit Fastfood in Bars ist das immer so eine Sache: Meistens kriegt man schlechte Convenience-Produkte, die eher schlecht als recht schmecken. Nicht so im BrewDog: Der Boden ist knusprig dünn, die Zutaten haben einen super intensiven Geschmack und der großzügig gestreute Käse zieht zudem wunderbare Fäden. Firsch gestärkt genießen wir noch einige Biere, wobei uns der Elvis Juice, ein "Grapefruit Infused IPA", besonders gut schmeckt.

Am Ende haben wir vielleicht von sechs oder sieben Bieren probiert. Das mag nach viel klingen, am Ende fehlen uns aber noch mindestens 20 weitere Biere von der Karte. Und dann gibt es ja noch die Dosenbiere neben der Bar, und die saisonalen Biere, die ständig wechseln. Ohje, das heißt auf jeden Fall, dass wir wiederkommen werden. Denn auch wenn man BrewDog nicht ganz die Revolution des Bieres zutraut, eins hat die schottische Brauerei auf jeden Fall geschafft: Es hat eine unglaubliche Geschmacks-Vielfalt ins Bier-Business gebracht.

© Max Müller

Unbedingt probieren: Elvis Juice wegen der erfrischenden Grapefruit-Note.

Veggie: Es gibt einige vegetarische Pizzen.

Mit wem gehst du hin: mit Freunden, die Bier genauso schätzen wie du.

Lärmfaktor: Je nach Tageszeit von ruhig bis alkoholgeschwängert.

Preise: Wer sonst Kindl vom Späti trinkt, wird angesichts der Preise im BrewDog aus den Latschen kippen. Für den halben Liter sollte mindestens mit 4,50 Euro kalkuliert werden.

BrewDog | Ackerstraße 29, 10115 Berlin | täglich 12–0 Uhr, Freitag und Samstag bis 2 Uhr | Mehr Info

Wir wurden von dem Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.

Alle Fotos wurden mit der Sony Alpha 7 II gemacht.

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