Fünf Ideen, wie wir die Dächer von Plattenbauten besser nutzen könnten

© Hella Wittenberg

Viele Jahre war sie verpönt und gehörte zu den unbeliebtesten Wohnhaus-Typen: die Platte. Heute, in Zeiten, in denen man froh sein kann, überhaupt eine Wohnung zu finden, werden Plattenbauten wieder attraktiv, denn in den Mehrgeschossern finden einfach mal unheimlich viele Menschen ein Dach über dem Kopf. So wundert es nicht, dass nach Jahren des Rückbaus nun erste Politiker und Architekten auf die Idee kommen, den im Schnitt 16 Etagen hohen Gebäuden noch eins draufzusetzen. Schließlich sind Plattenbauten äußerst stabil und windresistent. Aus statischen Gründen spricht nichts gegen das zusätzliche Aufstocken. Doch sollten alle Platten einfach nur erhöht werden oder welche Möglichkeiten gibt es noch, die Dächer der ehemals hässlichen Entlein des Wohnungsmarktes zu verschönern? Das sind unsere Ideen für coolere Plattendächer.

1. Zukunftsträchtige Holzmodulbauten geben der Platte ein nachhaltiges Gesicht

So richtig sexy sind Platten nicht, das könnte sich aber ändern. Derzeit wird auf dem Dach des Parkhauses Ring Center 2 an der Frankfurter Allee ein Hotel aus Holzmodulen errichtet. Das Bauen mit Holz ist deutlich ökologischer als das Bauen mit anderen Materialien. Zudem würde der Holzaufbau der Platte ein ganz neues Gesicht geben. Wir sind für mehr Holz auf Beton!

2. Auf Platten könnten wirkliche Himmelsbeete entstehen.

Dem Himmelbeet droht das Aus. Bislang fand man den Gemeinschaftsgarten auf einem brach liegenden Gelände unweit des Leopoldplatzes. Nun soll das Areal andersweitig genutzt werden und schon entsteht ein Interessenskonflikt, bei dem man nicht weiß, auf welche Seite man sich schlagen soll, schließlich sind das Sportzentrum, das auf dem Areal errichtet werden soll, als auch der Garten unterstützenswert. Die Dächer vieler Weddinger Platten würden sich prima als Beetflächen eignen, dann wären das auch wirkliche Himmelsbeete.

3. Plattendächer könnten zu Ruheoasen werden.

Vor einigen Wochen haben wir über die Hütten von Cabin Spacey berichtet. Auch unsere Freunde des minimalistischen, aber höchst stylischen Wohnens liebäugeln mit Dächern als Standorten für ihre mobilen Hütten. Mit wenigen exklusiven Hütten auf den Dächern der Platten würde dem Wohnungsmarkt zwar nur minimal geholfen werden, dafür hätten die Bewohner noch genügend Raum, um etwa einen kleinen Garten zu bewirtschaften.

© Charlott Tornow

4. Hotels sollten in den Himmel verbannt werden!

Noch viel zu viele Hotels befinden sich in Häusern, die sich eigentlich zum Wohnen eignen würden. Unser Plädoyer: Verbannt die Hotels in den Himmel! Auf Platten könnten super Hotelzimmer entstehen. Und auch die Touristen würden hiervon profitieren, schließlich bieten viele Platten einen wunderbaren Ausblick über die Stadt.

5. Egal was kommt, baut einfach!

Ehe nichts geschieht, wäre es zumindest gut, die Chancen, die jetzt entstehen, zu nutzen. Also egal was kommt: Baut einfach los. Denn Wohnraum wird dringend benötigt. Besser jetzt als später, in dem Sinne: Auf die Platte, fertig, wohnen!

Zurück zur Startseite