Diese 11 Theaterstücke solltet ihr im Winter 2018 sehen

© Gianmarco Bresadola

Die letzten Monate im Jahr sind zugleich die beste Zeit, um ins Theater zu gehen. Zum einen profitiert ihr vom spätherbstlichen Premierenmarathon, zum anderen ist der Übergang zu den Weihnachtsinszenierungen fließend. In der Summe kommen also alle auf ihre Kosten: Verfechter anspruchsvollen Sprechtheaters ebenso wie Ballettliebhaber, Musicalfans oder Freunde traditioneller Adventsstücke, wie sie im Friedrichstadt-Palast oder dem Wintergarten-Varieté gezeigt werden. Diese 11 Stücke solltet ihr bis zum Jahresende gesehen haben!

1. "Drei Schwestern" wollen nach Moskau

© Arno Declair

Fernab der Hauptstadt leben Olga, Mascha und Irina nach dem Tod ihres Vaters zurückgezogen in der Provinz. Statt sich das Leben möglichst schön einzurichten, verlieren sie nach und nach den Bezug zur Realität, in dem sie Moskau, das Zentrum des Zarenreiches, gedanklich stilisieren, ohne jemals dort gewesen zu sein. Die renommierte Regisseurin Karin Henkel, die bereits mehrfach zum Theatertreffen eingeladen wurde, inszeniert Anton Tschechows vor Sehnsucht strotzendes Stück über die "Drei Schwestern".

Deutsches Theater | Schumannstraße 13a, 10117 Berlin | Premiere am 12.11.2018 | Mehr Infos

2. "Der Nussknacker" erobert das Theater an der Parkaue

© Maxime Ballesteros

Da werden Kindheitserinnerungen wach! Im Theater an der Parkaue wird (nicht nur) für Kinder Alexandre Dumas' Weihnachtsklassiker schlechthin aufgeführt: "Der Nussknacker". Die meisten von euch kennen das zauberhafte Märchen aus der Ballettversion von Tschaikowsky, in Lichtenberg wird das Stück in der Sprechversion gezeigt, was nicht minder faszinierend ist. Also schnappt euch eure Kinder, Nichten, Neffen oder Babysitter-Kids und schaut euch das Familienstück an!

Theater an der Parkaue | Parkaue 29, 10367 Berlin | Premiere am 16.11.2018 | Mehr Infos

3. "Macbeth": Aufstieg und Fall eines Tyrannen im Berliner Ensemble

© Arno Declair

Seit einiger Zeit schon beschäftigt sich Regisseur Michael Thalheimer (Foto) mit dem englischen Dramatiker Shakespeare ebenso wie mit dem deutschen Autoren, Übersetzer und Intelektuellen Heiner Müller. Im Berliner Ensemble inszeniert Thalheimer nun Müllers Übersetzung von Shakespeares "Macbeath", jenem Stück des englischen Theaterurgesteins, in dem Aufstieg und Niedergang des schottischen Königs und späteren Tyrannen abgehandelt werden. Welche Nuancen Müller in seiner Version hat einfließen lassen, wird Ende November im "BE" sichtbar.

Berliner Ensemble | Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin | Premiere am 19.11.2018 | Mehr Infos

4. "Spiel mit der Zeit" im Friedrichstadt-Palast

© AFP | Axel Schmidt

Im Friedrichstadt-Palast spielen in der Weihnachtszeit traditionell Kinder für Kinder. So auch in diesem Jahr, in dem die überarbeitete Version von "Spiel mit der Zeit" gezeigt wird. Lea, Jule und Ben werden in ihr Computerspiel gesogen und müssen im Zeitraffer von der Steinzeit bis zur Moderne einen Parforceritt durch die Geschichte absolvieren, um wieder in ihre Realität zu kommen.

Friedrichstadt-Palast | Friedrichstraße 107, 10117 Berlin | Premiere am 22.11.2018 | Mehr Infos

5. Eine "Italienische Nacht" in der Schaubühne

© Arno Declair

Konnte man den Aufstieg der Rechstextremen in Nazideutschland vorausahnen? Auf jeden Fall. Einen weiteren Beweis hierfür liefert Ödön von Horváth, der 1931 sein Stück "Italienische Nacht" vollendete. Hierin will Stadtrat Ammetsberger seine sozialdemokratische Provinztruppe zum gesellschaftlichen Zusammensein animieren – dabei verkennt er die Gefahr, die gleichzeitig aufzieht, in Formen rechter Gruppen, die das Fest sprengen wollen. Es inszeniert Schaubühnen-Intendant Thomas Ostermeier.

Schaubühne | Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin | Premiere am 23.11.2018 | Mehr Infos

6. "Zimt & Zauber" im Wintergarten Varieté

© Wintergarten Varieté

Das zauberhafte Wintergarten Varieté ist in den Wintermonaten einer der schönsten Orte Berlins. Vor allem die Reihe "Zimt & Zauber" erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit. In diesem Jahr wird Sammy Tavalis' "Aufstand der Uhren" gezeigt. Die Uhren in Meister Hobels Uhrenladen sind aufgebracht. Sie müssen immerzu nur ticken, nie dürfen sie Pause machen. Statt den Aufstand zu proben, hecken die Uhren eine List aus: Jede von ihnen läuft plötzlich anders! Die Menschen wissen auf einmal überhaupt nicht, wie spät es ist!

Wintergarten Varieté | Potsdamer Straße 96, 10785 Berlin | Premiere am 25.11.2018 | Mehr Infos

7. "Monsieur Claude und seine Töchter" im Schlosspark Theater

© Derdehmel | Urbschat

Der Kinohit als Theaterstück: Claude und seine Frau Marie sind zufrieden mit ihrem saturierten Leben, sie haben drei wundervolle Töchter und keinerlei Sorgen. Doch ihr Weltbild wird erschüttert, als drei der Töchter mit ihren jeweils neuen Partnern – einem Juden, einem Muslim und einem Chinesen – nach Hause kommen. Statt Savoir vivre heißt es nun Obacht, denn dem Paar droht ein interkulturelles Minenfeld!

Schlosspark Theater | Schloßstraße 48, 12165 Berlin | Premiere am 01.12.2018 | Mehr Infos

8. "HE? SHE? ME! FREE" in der Schaubühne

© Gianmarco Bresadola

Patrick Wengenroth gehört zu den aufregendsten Berliner Theatermachern. In seinen kurzweiligen Performances, die er zumeist an der Schaubühne inszeniert, schafft es der Regisseur, die schwierigen Themen unserer Zeit runterzubrechen und zwischen Adidas-Joggingoutfit und Glitzer-Fontäne den Kern unseres Seins herauszufiltern. In seiner neuesten Arbeit geht es um Liebe und Geschlechter.

9. "Haußmanns Staatssicherheitstheater" in der Volksbühne

© Matze Hielscher

In der Volksbühne weht ein bisschen alter Geist: Kürzlich kehrte das Räuberrad zurück und bald gibt es auch wieder Werke zweier Haudegen aus der Castorf-Ära auf der Bühne zu sehen: Sowohl Jürgen Kuttner als auch Leander Haußmann inszenieren in dieser Spielzeit am Rosa-Luxemburg-Platz. Letzterer kapert Weihnachten mit einem zugegebenermaßen unweihnachtlichen Stück: "Haußmanns Staatssicherheittheater" ist eine Komödie über die Stasi, die in der ausgehenden DDR-Zeit die Übersicht über das künstlerische Prenzlauer Berg verliert. Um dagegenzusteuern, lässt der verantwortliche Minister Spitzel zu Künstlern ausbilden, die gar keine schlechte Kunst machen...

Volksbühne | Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin | Premiere am 14.12.2018 | Mehr Infos

10. "Viktoria und ihr Husar" in der Komischen Oper

© Jan Windszus Photography

Die Komische Oper verwöhnt uns passend zum Fest der Feste mit einer nach eigenen Aussagen "schmissigen" Operette, die sich bei näherem Hinsehen als eine globale Liebesgeschichte entpuppt, in der neben einem russischen Husaren auch ein amerikanischer Diplomat, eine ungarische Bauerntochter und eine japanische Dame eine tragende Rolle spielen. Stefan Soltesz dirigiert Paul Abrahams konzertante Operette aus dem Jahr 1930.

Komische Oper Berlin | Behrenstraße 55-57, 10117 Berlin | Premiere am 23.12.2018 | Mehr Infos

11. "Weihnachten auf Russisch" in der Volksbühne

© Urban Zintel

Der beste Ersatz fürs Weihnachtsfest ohne die Familie ist ein Besuch in der Volksbühne. Dort lädt seit einigen Jahren schon Wladimir Kaminer zu seiner alljährlichen "Weihnacht auf Russisch". Zuerst liest der Autor aus seinen kurzweiligen, interkulturellen Betrachtungen, anschließend wird in der "Russendisko" mit reichlich Schnaps durch die Nacht getanzt.

Volksbühne | Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin | Am 25.12.2018 | Mehr Infos

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