Die besten Pralinen Berlins bekommt ihr bei "Candide"

© Charlott Tornow

Wer in Berlin heute wissen will, was die Foodies von Morgen essen, der braucht nur einen Blick in die Markthallen der Stadt zu werfen. In der Kreuzberger Markthalle Neun finden regelmäßig Events statt, auf denen man sich durch die neusten Kreationen der kreativen Kulinariker essen kann. Und auch die etwas weniger bekannte, wenngleich genauso spannende Arminiusmarkthalle in Moabit scheint im Monatstakt neue Läden hervorzubringen.

Schon seit 2013 bietet Christopher O’Connor mit seinem Pignut-Truck feinstes Südstaatenbarbecue an. Und noch immer träumen wir von seinen Pancakes, die es aber schon lange nicht mehr auf der Karte gibt. Was viele nicht wissen: Christopher ist eigentlich Opernsänger und auch sonst ganz gut vernetzt im Berliner Foodkosmos. So kam es auch, dass er Daniel Budde kennenlernte, der gelernter Konditor ist und als Patisseur unter anderem schon im Adlon, im Reichstag und bei Tim Raue tätig war. Zwischen Fritteuse und Bar müssen sie wohl irgendwann beschlossen haben, Pralinen zu machen und so gründeten sie im Januar 2017 Candide.

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Die beiden hatten genug von schlechter Qualität und hohem Konsum und dem deutschen Schokoladenallerlei, das von Ostern bis Weihnachten nichts anderes kennt als Milchschokolade. Vor allem störte sie die Masse an schlechter Schokolade, die unter schlechten Bedingungen in Billiglohnländern produziert wird. Als Köche kommt bei ihnen die natürliche Abneigung gegen alles, was nicht frisch ist, hinzu und die Frage: Warum ist Schokolade eigentlich neun Monate haltbar? So kam ihnen die Idee zu einer Praline, die frisch ist, aus fairer und nachhaltiger Schokolade produziert wird (sie nutzen ausschließlich französische Valrona-Schokolade) und neben Kakao nur Butter, Sahne und wenige weitere saisonale Zutaten enthält.

Wer im Online-Shop von Candide nun Pralinen bestellt, der bekommt kleine Päckchen mit nur einer Sorte. Im Zwei-Wochen-Takt kreiert Daniel neue Geschmacksrichtungen, sodass die Pralinen nicht nur frisch sind, sondern auch keine Langeweile aufkommt. Wer Milchschokolade mit Nougatfüllung und Krokant sucht, der ist bei Candide falsch. Hier gibt es ausgefallene Kreationen wie Tee-Passionsfrucht, Kardamon-Kaffee, Olivenöl-Aprikose, Rotwein-Tamarind oder Cassis-Veilchen.

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"Wir wollen, dass die Leute das Essen von Pralinen wieder erleben", meint Christopher. Die beiden sehen ihr Produkt nicht als Snack für Zwischendurch, sondern als Auszeit, die man zelebrieren sollte. Vor allem wollen sie die Praline als Dessert etablieren, die mehr kann, als nur den kurzen Schokoladenjieper zu befriedigen. So hat Daniel schon Pralinen entworfen, die zu einem Rum- oder Weintasting serviert wurden. Derzeit produziert Daniel eine Reihe für das Staatstheater Meiningen, das die Pralinen nach den Premieren an ihre Gäste ausgibt. Und auch im Hotel Orania in Kreuzberg oder in Zigarrenläden sind ihre Kreationen zu finden – immer abgestimmt auf die lokalen Gegebenheiten, die Saison oder das Produkt, das zur Praline gereicht wird. Hier wird nichts dem Zufall überlassen und wenn man Daniel dabei zuhört, wie er über Geschmäcker, Abgänge und Pairings redet, wird man so schnell keine Milchschokolade mehr anrühren.

Für die Zukunft planen die beiden auch Schokoladen-Workshops, am liebsten natürlich in ihrem eigenen Showroom. Bis dahin kann man Daniel bei der Produktion in der Arminiusmarkthalle über die Schulter schauen, während Christopher davon erzählt, dass er zwei Wochen vor der Gründung erfahren hat, dass er Diabetiker ist. Die gute Nachricht: Sein Arzt hat ihm das Essen von Schokolade erlaubt, aber nur wenn sie so gut ist wie die von Candide.

© Charlott Tornow

Candide | Produktionsraum in der Arminiusmarkthalle Moabit | Arminiusstraß2 2–4, 10551 Berlin | Montag – Freitag: 10–20 Uhr, Samstag: 10–18 Uhr | Mehr Info

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