Für den Spreepark gibt es endlich neue Pläne

© Wiebke Jann

Vor einigen Tagen berichteten wir, dass Karls Erdbeerhof im Elstal ordentlich aufrüstet: Ende April wird auf dem Gelände die erste Achterbahn eröffnet. Fast zeitgleich erreichen uns nun Neuigkeiten vom Spreepark, dem letzten Rummelplatz Berlins (mit Achterbahn!) und einstigem Vergnügungsparadies der DDR.

Bis zum Jahr 2001 betrieb Nobert Witte den Themenpark mit seinen Dinosauriern, dem legendären Riesenrad und der nicht minder sagenumwobenen Geisterbahn, die beide auch in der Kult-Serie "Spuk unterm Riesenrad" eine tragende Rolle spielten, fuhr diesen jedoch gegen die Wand, meldete Insolvenz und verschwand dann in einer filmreifen Nacht-und-Nebel-Aktion nach Südamerika. Doch auch dort scheiterte er. Jahre später rückte er noch einmal in den Fokus der Medien, als aufflog, dass die Rückführung der Fahrgeschäfte mittels einer Kokain-Kurierfahrt hätte refinanziert werden sollen. 167 Kilo Stoff wurden hierfür in den Mast des "Fliegenden Teppichs" eingelagert, was den peruanischen Behörden jedoch auffiel.

© Jona Armborst

Zurück blieb ein Park, der seinem Schicksal überlassen wurde. Das Areal überwucherte, Touristen und Einheimische entdeckten den Ort als Foto- und Partykulisse. Doch es wurde auch gebrandstiftet, gestohlen und verwüstet.

Nun jedoch soll der Spreepark aus seinem Dornröschenschlaf erwachen. Die landeseigene Grün Berlin GmbH hat den Auftrag erhalten, das Areal neu zu gestalten. In mehreren Anwohnerdialogen wurde eine Konzept entwickelt, das Grün Berlin-Chef Christoph Schmidt nun in groben Zügen gegenüber der Berliner Morgenpost erläuterte.

Das Areal soll saniert werden und künftig Künstlern ein Zuhause bieten

Demnach soll das 23 Hektar messende Areal weitesgehend saniert werden: Die Dinos sollen renoviert, das Riesenrad wieder instandgesetzt, Eierhäuschen und Maschinenhalle originalgetreu restauriert werden. Letzteres Gebäude soll künftig als Veranstaltungshalle dienen, in der es neben Ausstellungen auch Tanzperformances und Lesungen geben wird. In einem kleinen Kino sollen Filme zur Parkgeschichte laufen, aus den Schienen der alten Achterbahn werden schwebende Spazierwege. Auch Künstler sollen sich auf dem Gelände ansiedeln, arbeiten und leben. Um den Zugang zu anderen Kunsthochburgen der Innenstadt zu gewährleisten, wird derzeit eine Bootsanbindung geplant, etwa zum Holzmarkt.

Wie und ob die Pläne auch finanziell zu meistern sind, ist abhängig vom kommenden Haushalt. Zunächst müssen Altlasten entfernt werden. Die bisher gewährte Finanzierung von jährlich 800.000 Euro für den Betrieb sowie die Einmalförderung in Höhe von 23 Millionen Euro für die Sanierung des Geländes reichten laut Schmidt hierfür nicht aus.

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