Berliner am Sonntag: Gesichtsmaske und Eso-Talk mit der Band Gurr

© Gurr

Der Sonntag ist heilig! Wir haben uns gefragt, was waschechte Berliner an diesem besten Tag der Woche eigentlich so tun? Lassen sie alle Viere gerade sein oder wird doch gearbeitet, was das Zeug hält? Sind sie „Tatort“-Menschen oder Netflix-Binger, Museumsgänger oder festgewachsen am Balkon? Brunchen sie mit Freunden oder trifft man sie allein im Wald beim Meditieren an? Wir haben bei unseren liebsten Berlinern nachgefragt.

Das sagen Laura Lee und Andreya Casablanca von der Band Gurr über ihren Sonntag

Gurr: Wenn wir auf Tour sind, sitzen wir meistens den ganzen Sonntag im Auto. Diese Version entspricht hier also vor allem einer schön entspannten Alltagsalternative.

Sonntagmorgen: Poached Eggs und Pitchfork

Andreya, 9.30 Uhr: Ich wache häufig gegen acht oder neun Uhr auf, selbst wenn ich vorher erst spät abends zuhause war. Da man aber als „selbstständige Person“ teilweise freier in seiner Zeiteinteilung ist, lasse ich mir nach der Wochenend-intensiven Festivalsaison den Sonntag meistens katerfrei. Um 11 Uhr werde ich immer noch im Bett sein... entweder auf Instagram, YouTube, Mubi oder am Telefon mit meiner Schwester – und wenn ich wirklich nicht verkatert bin, sogar Mutter.

Laura, 10 Uhr: Mache mir erst mal so ein richtig peinliches Hipsterfrühstück. Also frischen O-Saft pressen, Kaffee mit Hafermilch und, wenn ich ganz ehrgeizig bin, auch Poached Eggs. Dann scrolle ich ein bisschen auf Pitchfork herum oder lese weiter in 'nem Buch. Zuletzt war das beispielsweise die Autobiografie von Marina Abramovic. Ich lache über Memes auf den Instagram-Kanälen von thehardtimes oder bandmemes oder hoffe, dass mir einer meiner Freunde, die Reddit verstehen, was Lustiges zuschickt.

Sonntagmittag: Unfreundliche Köche und Herzrasen

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Laura, 12 Uhr: Auf den komischen Flohmarkt am Marheinekeplatz gehen steht jetzt bei mir auf dem Plan. Da verkaufen echt noch Leute ihre alten TKKG-Kassetten oder Frauen Mitte 40 alles Aussortierte aus ihren Kleiderschränken, was noch nicht so richtig retro ist. Lieb’s!

Andreya, 12 Uhr: Hoffe mit einer Gesichtsmaske die letzten zwei Wochen ohne wieder gut zu machen. Esse spätes Frühstück – Ei, Tomate, Avo-Brot-Klassiker – und lese doch E-Mails. Davon beantworte ich aber höchstens ein oder zwei oder ich whatsappe eine Weile mit Laura. Dann räume ich ein bisschen auf. Alles so bisschen. Ich nehme mir immer vor, meinen Kleiderschrank zu organisieren, aber mache ich dann doch nie. Bei mir heißt "organisieren" übrigens, dass meine Kleidung nicht wie ein zusammengeballtes Klopapier im Schrank steckt.

Laura, 13 Uhr: Da steht Mittagessen an. Zum Beispiel vietnamesisch bei Sen Viet in der Zossener Straße oder in dem veganen Restaurant in der Markthalle am Marheinekeplatz. Wenn der unfreundliche Koch da ist, ist's immer am besten, weil der am geilsten würzt!

Andreya, 13 Uhr: Habe diverse Krisen hinter mir, weil ich mich nicht entscheiden kann, was ich machen soll. Will auf jeden Fall meinen Kopf frei kriegen, aber überlege doch Musik zu machen. Frage mich dann, warum ich meine Zeit nicht anders nutze. Kurzes Herzrasen und dann gehe ich doch zum Maybachufer-Flohmarkt... wenn das mal doch nicht passiert, bin ich alternativ zwei Stunden im Proberaum oder in einem Museum.

Marheineke Marktplatz | Marheinekeplatz 15, 10961 Berlin | Montag – Freitag 8–20 Uhr, Samstag 8–18 Uhr | Mehr Info

Sonntagnachmittag: Hunde gucken und Musikmachen

© Gurr

Laura, 15 Uhr: Jetzt hole ich meine Nichte ab und gucke mit ihr Hunde an. Das geht am besten auf der Hundewiese in der Hasenheide oder am Tempfelhofer Feld. Wenn meine Nichte keine Zeit hat, muss mein Freund mit, der hasst aber Hunde.

Andreya, 15 Uhr: Bestimmt schon vier Kaffee getrunken. Weil ich nichts zuhause habe, gehe ich was essen, entweder allein oder mit Freunden. Allein höchstwahrscheinlich im Sahara... ok, mit Freunden wahrscheinlich auch.

Laura, 17 Uhr: Bisschen Musikmachen. Entweder alleine zuhause mit Interface und Garage Band am Computer oder im Proberaum am Tempelhofer Flughafen.

Andreya, 18 Uhr: Es kann sein, dass ich schon wieder vergessen habe, mich von diesem viel zu teurem Sport-Abo abzumelden. Und nun zwinge ich mich irgendwo Pilates oder Yoga zu machen. Das setzt mich dann eine Woche außer Gefecht.

Sonntagabend: Konzert und Eso-Talk

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Andreya, 20 Uhr: Gehe mit Freunden was trinken in Neukölln oder koche was oder, let’s be real, schaue eine Serie.

Laura, 21 Uhr: Ich liebe es, noch abends auf ein kleines Konzert von Freunden zu gehen. Zum Beispiel im Schokoladen oder Bei Ruth. Oder ich habe mir schon Karten für 'ne Band bei Koka 36 gekauft. Am meisten freu ich mich gerade auf das Puschenfest und das Synästhesie Festival!

Andreya, 00 Uhr: Zum Einschlafen und Abschalten höre ich 15-minütigen Eso-Talk, der davon redet, dass ich den Mond einatme und mir befiehlt, „jetzt“ daran zu denken, dass heute ein guter Tag war.

Laura, 00 Uhr: Podcast zum Einschlafen, zum Beispiel die neue Staffel von „Serial“, oder eine Folge „Reply All“, „The Daily“ oder – wirklich das Beste – "Song Exploder“. Dann aber eh nach zehn Minuten einschlafen und morgen noch mal von vorne anfangen.

Schokoladen | Ackerstraße 169, 10115 Berlin | Mehr Info

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