Aus Angst vor rechten Krawallen: Spielt Feine Sahne Fischfilet nun in Berlin statt in Dessau?

© Andreas Hornoff

Sollte man aus Angst vor rechten Ausschreitungen ein Konzert absagen? Die Frage hat die Bauhaus-Direktion aus Dessau nun mit "Ja" für sich beantwortet. Eigentlich sollte die Punkrock-Band Feine Sahne Fischfilet am 6. November im Rahmen der Reihe "zdf@bauhaus" in Dessau auftreten. Doch nun wurde der Auftritt kurzfristig abgesagt. Auch das Anhaltisches Theater Dessau, das als Ausweichquartier im Betracht kam, lehnte einen Auftritt der linken Band zunächst ab. Mittlerweile ist die Theaterleitung dahin übergegangen, sich bei der Band zu entschuldigen und doch als Spielstätte anzubieten.

Entscheidung trifft auf viel Unverständnis

Nun hat der Berliner Kultursenator Klaus Lederer den Mecklenburgern angeboten, statt in Dessau im Berliner Bauhaus-Archiv ihren Gig zu spielen. Das Haus in der Klingelhöfer Straße stets derzeit leer, da es saniert und um einen Neubau erweitert werden soll. Als Kulisse wäre es entsprechend geeignet.

Gleichwohl es eine Lösung gibt, wird von vielen Seiten die Kritik an den Dessauer Bauhaus-Vertretern laut, auch aus den eigenen Reihen mehrt sich die Kritik, wonach sich das Bauhaus dem Druck der Rechten gebeugt hätten.

Wir sind ebenfalls der Meinung, dass es keine Absage hätten geben dürfen. Sollte nicht gerade das Bauhaus, mit seiner bewegten Geschichte, nicht vor den Rechten einknicken? Zugleich ist es ein starkes Zeichen aus Berlin, dass Feine Sahne Fischfilet nun stattdessen in der Hauptstadt auftreten könnte.

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